Eternal Riders: Ares (German Edition)

Titel: Eternal Riders: Ares (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione

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Anfänger gelernt?«
    »Mit Sarkasmus hilfst du mir überhaupt nicht weiter.«
    »Er ist … mein Pferd«, sagte Ares mit rauer Stimme. Jetzt begriff sie: Er litt mit dem Tier mit, und seine Angst verschärfte sein ohnehin schon aufbrausendes Temperament.
    Also würde sie sein unhöfliches Benehmen noch einmal übersehen. Der Agimortus prickelte, und ihre Heilgabe drang an die Oberfläche. Auf gar keinen Fall. Sie konzentrierte sich, um sie in Schach zu halten … arbeitete so schwer, dass ihr das Blut in den Ohren dröhnte und der Atem in der Kehle brannte. Früher war sie fähig gewesen, die Gabe zu beherrschen, aber es schien, als verliehe der Agimortus ihr einen eigenen Kopf. Ihre Hand zitterte, als sie sie über den Hengst gleiten ließ, um die schlimmsten Verletzungen auszumachen. Das Pferd stöhnte und trat um sich, und auf einmal spritzte Blut wie aus einem Geysir aus seinem Oberschenkel.
    »Scheiße!« Thanatos beeilte sich, die neue Flut zu dämmen, aber Cara war sogar noch schneller als er, sodass sich seine Hand auf ihre legte.
    Ohne dass sie es wollte, schoss ein Strahl ihrer Heilgabe durch ihren Arm hindurch in das Pferd. Augenblicklich verlangsamte sich der Blutstrom, und vor ihren Augen verschlossen sich die meisten der kleineren Wunden. Than riss seine Hand fort, und sie zuckte zurück, ebenso erschrocken wie er. So stark war ihre Gabe noch nie gewesen.
    Zumindest nicht die Gabe zu heilen. Die Gabe zu töten … aber daran wollte sie nicht mal denken.
    »Ich … « Sie schnappte nach Luft und verharrte einen Augenblick stumm, um sich zu sammeln.
    Ares’ Augen wurden zu Schlitzen, was ziemlich wehtun musste, angesichts des Schnitts, der von der Mitte seiner Stirn bis zum unteren Ende seines linken Auges verlief. »Darum hat der Höllenhund dir den Höllenkuss gegeben. Du hast ihn geheilt . Du hast nicht nur die Kugel entfernt … du besitzt eine Gabe.«
    Thanatos sah sie mit seinen gelben Laseraugen durchdringend an. »Du bist eine Totempriesterin.«
    »Eine was?«
    »Jemand, der mit Tieren kommuniziert.« In Thanatos’ Stimme schwang etwas mit, das sie nur als Ehrfurcht bezeichnen konnte. »Ich wurde von einem druidischen Volk aufgezogen, und Totempriester und - priesterinnen wurden sehr verehrt. Heutzutage nennt man sie Tier-Medien. Manchmal besitzen sie die Gabe zu heilen. Funktioniert das auch bei anderen Lebewesen?«
    Oh, und ob es bei anderen Lebewesen funktioniert.
    Sechsundzwanzig Jahre begrabener Geheimnisse hatten sich wie Dampf in ihrer Brust aufgestaut, und jetzt war es, als bildete sich ein Riss im Epizentrum, genau über ihrem Herzen. Sie hatte ihre Fähigkeit seit so langer Zeit verleugnet, selbst wenn sie sie benutzt hatte. Dass es eine Bezeichnung für das gab, was sie war, machte es erst real. Persönlich. Ihr zog sich die Kehle zu. Sie sprang auf die Füße und wich zurück.
    »Cara?« Ares’ Hand blieb auf dem Pferd, doch sein großer Körper verdrehte sich, sodass sein Blick ihr folgen konnte.
    »Ich weiß nicht … ich weiß nicht, ob ich es kontrollieren kann. Der Agimortus hat es stärker und weniger berechenbar gemacht.« Sie schluckte trocken. »Und es hat eine böse Seite, die ich nicht verstehe.«
    Ares fluchte – ein gemeiner, abartiger Fluch. »Ist mir doch scheißegal, und wenn der Teufel die Gabe ausgeschissen hat. Battle hat Schmerzen, und er könnte sterben. Wenn du ihm helfen kannst, dann tu es.«
    Als Battle stöhnte, zog sich ihr Herz zusammen. Wie konnte sie tatenlos danebenstehen? Dieser Konflikt in ihrem Inneren war keineswegs neu. Als sie als Teenager in der Tierarztpraxis ihres Vaters gearbeitet hatte, hatte er sie gebeten, ihre Gabe nicht zu benutzen, aus Angst, dass die ultrakonservativen Einwohner der Stadt es herausbekommen und sie dafür ausschließen würden. Und er hatte recht gehabt.
    Auch er hatte Angst davor gehabt, etwas, das sie nur wusste, weil sie zufällig ein Gespräch mitgehört hatte, das er mit ihrer Stiefmutter geführt hatte.
    »Ich habe damit schon getötet.« Gott, bei diesen Worten, die sie noch nie zuvor laut ausgesprochen hatte, zog sich ihr der Magen vor Abscheu zusammen.
    »Einen Menschen?« Ares strich Battle beruhigend über die Schulter.
    »Ja.«
    »Hmf.« Thanatos verlagerte sein Gewicht, sodass sie einen Blick auf den gefährlich aussehenden Dolch erhaschen konnte, den er im Stiefel stecken hatte. »Zu meiner Zeit wurde über so etwas nur selten gesprochen. Jeder, der seine Fähigkeit dazu benutzte zu töten, wurde für