Eternal Riders: Ares (German Edition)
noch wie eine in Pech getränkte Fackel in ihm.
Und zwar nicht das Fleisch irgendeiner Frau. Er wollte diese Menschenfrau mehr denn je. Nach allem, was sie für Battle getan hatte, wohl wissend, was es sie kosten würde und was sie in letzter Zeit durchgemacht hatte, schuldete er ihr Dankbarkeit und Respekt. Sie hatte eine höllische Einführung in diese Welt gehabt, aber nach einem wackligen Start machte sie sich inzwischen ganz gut.
Wie viele Menschen hätten wie sie in so kurzer Zeit so viel verarbeiten können? Es hatte ja Ares schon Jahrzehnte gekostet, mit der Realität des übernatürlichen Reichs zurechtzukommen.
Auch wenn klar war, dass für Cara nicht alles so neu war, wie sie gern glauben würde. Die Macht, über die sie verfügte, war offensichtlich etwas, mit dem sie schon seit langer Zeit umging, und das hieß, dass sie zumindest eine leise Ahnung gehabt hatte – selbst wenn sie sie tief begraben hatte –, dass es im Leben mehr gab, als die meisten Menschen wussten. Und nachdem Battle außer Gefahr war, war er neugierig, was es mit dem Menschen, den sie getötet hatte, auf sich hatte.
Doch jetzt konnte er sie nicht dazu befragen. Sie war von der Heilung noch zu geschwächt und würde noch mehr als genug zu verkraften haben, wenn sie entdeckte, dass der Agimortus verblasst war. Nur um eine Nuance, aber wenn jede noch so kleine Veränderung eine weitere Schaufel voller Graberde bedeutete, war es ein Schlag.
Er hatte seine Reaktion verschleiert, indem er ihre perfekten Brüste, ihre makellose Haut und ihre schmale Taille bewundert hatte, und innerhalb eines Herzschlags hatte er einen qualvollen Umschwung seiner Gefühle durchgemacht. Es hätte nicht passieren dürfen, schließlich hatte er sich schon vor sehr langer Zeit von allen zärtlichen Gefühlen rigoros gelöst. Aber etwas an dieser Frau machte Kleinholz aus seinen Instinkten, und das gefiel ihm ebenso sehr, wie er es verfluchte.
Gefühle für sie zuzulassen wäre ausgesprochen dumm. Entweder würde sie bald schon tot sein, oder aber sie würde den Agimortus weitergeben und trotzdem sterben. Wenn Pestilence wüsste, dass sie Ares auch nur das kleinste bisschen bedeutete, würde er sie einfach nur zu dem Zweck töten, Ares Schmerzen zu verursachen. Außerdem bedeutete in ihrer Nähe zu sein eine Verminderung seiner Stärke und seiner Sinne – was würde dann erst richtiger Sex anrichten?
»Keine Angst«, sagte er. »Ich werde nichts Bedrohlicheres anstellen, als dich gut zuzudecken.« Mit finsterer Miene betrachtete er das Blut an ihren Händen, Armen und Beinen. »Du hast mein Trikot schmutzig gemacht.«
Sie rümpfte die Nase. »Mit dem Blut deines Pferds.«
»Mein Dank gehört dir. Und Battles Herz ebenfalls, glaube ich«, fügte er trocken hinzu.
Ihr zerbrechliches Lächeln ließ sein Herz einen Schlag lang aussetzen. Bleich und erschöpft, wie sie war, war sie immer noch wunderschön, und ihr Gewicht lag angenehm in seinen Armen.
Als er sie sanft aufs Bett legte, wallte wilde Bewunderung in seiner Brust auf. Er konnte sie doch bewundern, ohne Gefühle für sie zu hegen, oder nicht? Aber die Art, wie er Thanatos angegangen war und ihn angeschrien hatte, sie nie wieder anzufassen, hatte nichts mit Bewunderung zu tun. Er hatte den bloßen Anblick von Thans Hand auf ihr gehasst, und Ares, der nie in seinem Leben eifersüchtig gewesen war, hätte seinen Bruder am liebsten in Stücke gerissen.
O ja, diese Frau war definitiv auf dem besten Weg, ihn an den Rand des Wahnsinns zu treiben.
»Möchtest du dich erst noch waschen?«, fragte er, darauf bedacht, sie schleunigst ins Bett zu stopfen, damit er sich wieder verziehen konnte.
»Ich würde doch nie eine Gelegenheit ablehnen, deine fantastische Dusche zu benutzen.« Ihre Stimme glich eher einem Schnurren.
»Du kannst sie benutzen, wann immer du willst.« Ares’ Stimme war heiser, weil er sich Cara jetzt genau dort vorstellte. Nackt. Seifenschaum, der über ihre Brüste, den Bauch, die Schenkel glitt … über diesen intimen Ort dazwischen.
»Sag das nicht. Vielleicht ziehe ich dort ein.«
Wieder löste ihr Lächeln die absonderlichsten Dinge in seinem Innersten aus. Und außen auch. Das war gar nicht gut.
»Und es gefällt mir, wenn du lächelst. Das tust du nicht so oft, oder?«
Es gefiel ihm gar nicht, dass sie das bemerkt hatte, auch wenn man kein Genie sein musste, um es zu sehen. »Ich hatte nicht viel, über das ich hätte lachen können, seit ich erfuhr, dass ich kein
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