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Eternal Riders: Limos (German Edition)

Eternal Riders: Limos (German Edition)

Titel: Eternal Riders: Limos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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wärst so schlimm wie Pestilence. Kannst du mir verzeihen?«
    O Gott! Jetzt bat er sie um Verzeihung? Wie dumm von ihr, je an ihm zu zweifeln. Sie war in dem Glauben erzogen worden, dass jeder um sie herum sie jederzeit mit einem einzigen Wort oder einer einzigen Tat hintergehen könnte. Nie war es ihr in den Sinn gekommen, dass Liebe bedingungslos verschenkt werden könnte.
    Aber schließlich hatte auch sie ihre Brüder stets geliebt, ganz egal, wie wütend sie auch auf sie gewesen sein mochte. Ganz egal, wie wütend sie auch in diesem Moment auf Arik war, so hatte sie ihm doch ihr Herz geschenkt. Warum hatte sie das alles nicht schon viel früher herausgefunden? Vielleicht ein paar tausend Jahre früher?
    »Es gibt nichts zu verzeihen, Ares«, flüsterte sie.
    Er drückte sie an sich und stellte sie behutsam wieder ab. Vor Erleichterung waren ihre Knie ganz wackelig, bis sie wieder zu Thanatos hinübersah. Es gab so viel, womit er fertigwerden musste – von ihren Lügen mal ganz abgesehen.
    Sie ließ sich auf die Matratze sinken und nahm Thanatos’ Hand. »Hey. Ich weiß, dass du mich hören kannst. Alles wird wieder gut. Wir werden Kynan holen, und der erklärt uns das mit Regan –« Als sich Thans Lippe erneut verzog und seine Beißerchen herausflutschten, verstummte sie.
    Doch dieses Mal blitzten gleichzeitig blutrote Speichen in seinen gelben Augen auf, und sein Körper strahlte eine versengende Hitze aus. Seine Tattoos bewegten sich aufgeregt, und die Sense an seinem Hals hieb auf den Skorpion ein.
    Sie schöpfte tief Luft, stand behutsam von seinem Bett auf und trat zurück, aber die Wut, die sich in ihm angestaut hatte, hörte nicht auf zu brennen.
    Wie es aussah, standen sie nicht nur vor dem Rätsel, wieso ihm Fänge gewachsen waren, sondern sie hatten es offenbar mit einem immer noch verdammt wütenden Reiter zu tun. Und das hatte nie etwas Gutes zu bedeuten.

36
    Reaver stand auf dem Berg von Megiddo und fluchte. Fluchte, bis die Wolken über ihm in einem bedrohlichen schwarzen Strudel durcheinanderwirbelten, und dann fluchte er gleich noch einmal. Er war nicht in der Lage, in den Himmel zu gelangen, nicht, ehe seine Flügel nicht nachgewachsen waren. Er kam sich wieder wie ein Ausgestoßener vor, der zwischen den Reichen feststeckte und praktisch machtlos war.
    Aber wenigstens konnte er seine himmlischen Brüder rufen, immer vorausgesetzt, sie würden antworten. Sein Körper war immer noch voller Markwein – und doch war es nicht genug. Er verlangte so stark danach, dass er am ganzen Leib zitterte. Entweder musste er sich schleunigst Nachschub verschaffen oder aber clean werden, aber in diesem Moment war sein Gehirn zu alkoholisiert, um die Sache mit dem Cleanwerden ernsthaft in Erwägung zu ziehen.
    Seine Kopfhaut zog sich zusammen, und als ein Blitz nur wenige Meter entfernt die Erde versengte, drehte er sich um. Als er erlosch, stand Harvester dort mit einem Jutesack in der Hand. Ihre Augen leuchteten, ihre Lippen waren so blutrot wie der Wein, den sie ihm die Kehle hinuntergezwungen hatte.
    »Hier ist wohl jemand sauer.«
    Sauer traf es nicht mal ansatzweise, und es kostete Reaver jedes Fitzelchen Selbstbeherrschung, um nicht auf der Stelle über sie herzufallen. »Was hast du getan?«
    Harvester legte den Kopf auf die Seite und lächelte ihn an. »Wie ich sehe, hast du soeben herausgefunden, warum ich dich ein paar Tage bei mir beherbergt habe.« Donner krachte, und große, schwere Regentropfen prasselten auf sie herab. Mit einer Geste schuf sie einen unsichtbaren Regenschirm, der sie beide beschirmte. »Wir konnten ja wohl kaum zulassen, dass du der Aegis rätst, ja niemanden zu Thanatos zu schicken, um ihn zu ficken, oder?«
    Ein Teil seiner Wut verpuffte und wurde durch Argwohn ersetzt. Sie schien überhaupt nicht verärgert, dass Thans Siegel nicht gebrochen war, und das verriet ihm, dass sie es bereits vorher gewusst hatte. Dann war ihr Ziel also nicht gewesen, dem Zölibat des Reiters ein Ende zu machen …
    »Woher wusstest du, dass sein Siegel nicht brechen würde?«
    »Ich habe keine Ahnung, was du meinst. Selbstverständlich dachte ich, es würde brechen.«
    Sie log. Aber warum? Er blickte in die wirbelnden Wolken hinauf und dann wieder auf den bösen gefallenen Engel, und da kam ihm die Erleuchtung. »Du weißt, was Thanatos’ Agimortus ist, stimmt’s?«
    »Keine Ahnung.«
    »Du lügst.« Er stürzte sich auf sie, aber ohne seine Flügel war er viel langsamer als sie, und seine

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