Eternal Riders: Limos (German Edition)
schwarzhaarigen gefallenen Engel in der Schulter, doch er lachte nur, während seine karminroten Augen wie Laserstrahlen leuchteten.
»Dein Ehemann sucht nach dir, Limos. Es ist an der Zeit, dich zu ihm zu begeben.«
Gore machte sich ganz flach, drückte den Bauch auf die Erde, die Lefzen über den rasiermesserscharfen Zähnen zurückgezogen und die Ohren flach an den Schädel gelegt, aber schlauerweise machte er keine Anstalten anzugreifen. Luzifer könnte ihn mit einem einzigen Fingerschnipsen umbringen.
»Sie geht nirgendwohin.« Ares lenkte Battle dicht an Bones heran, um sie besser ins Höllentor hineinzudrängen – zur Not mit Gewalt.
»Wo ist Sartael?«, fragte sie.
»Komisch, dass du das fragst. Er hat eben erst einen Auftrag für mich erledigt.« Luzifer schnippte mit den Fingern, und ein geflügelter Mann fiel vom Himmel herab, um in der Hocke neben ihm zu landen.
Der Mann richtete sich zu voller Größe – weit über zwei Meter – auf, sodass sich seine ledrigen Schwingen, die die Farbe getrockneten Bluts hatten, hoch über seinen kahlen Kopf erstreckten.
»Was?«, knurrte er. Limos bekam den Eindruck, dass er ganz und gar nicht glücklich darüber war, mit Luzifer verkehren zu müssen.
»Darf ich dir die Reiter vorstellen?« In Luzifers Stimme gingen Seide und Schleim eine ungute Verbindung ein. »Bitte beachte besonders die Frau, da dein nächster Auftrag lautet, ihren Agimortus aufzufinden.«
Limos stieß ein Schnauben aus, um die Tatsache zu verbergen, dass ihr beinahe das Herz stehen geblieben wäre. »Ja klar, viel Glück dabei, Sarty. Du kannst ja wohl kaum finden, was weder versteckt noch verloren und von mir bereits gefunden wurde.«
Oh, wie gut sich diese Lüge anfühlte. Der orgasmische Kick war eher schwach; wenn sie Abschaum anlog, verschaffte ihr das kein besonders starkes körperliches Hoch. Es war einfach nur genial, Luzifer zu verarschen.
»Du bist eingerostet, Limos. Der Prinz der Lügen wird wünschen, dass seine Prinzessin der Lügen auch tatsächlich über die Fähigkeiten verfügt, die dieser Titel impliziert.« Luzifer lächelte, sodass seine schwärzlichen Lippen aufbrachen. »Wo wir gerade beim Thema sind: Ich habe dir ein Angebot zu machen. Suche den Dunklen Herrscher auf, und ich werde meine Lakaien zurückrufen.«
Bones scharrte mit den Hufen, er würde sich den Dämon nur zu gern vornehmen, und Limos war da ganz seiner Meinung. »Erstens: Du solltest es mal mit Labello versuchen. Zweitens: Was für Lakaien?«
»Die, die nur auf mein Zeichen warten, um Arik zu mir zu bringen, jetzt, nachdem Sartael ihn gefunden hat.«
Sie lächelte. »Und wer lügt nun? Sartaels Macht ist im menschlichen Reich darauf beschränkt, Dämonen und dämonische Artefakte aufzuspüren.«
»Dummes, dummes Mädchen«, erwiderte Luzifer gedehnt. »Ariks Seele gehört einem Dämon. Folglich ist er ein dämonisches Artefakt.« Limos war entsetzt. So ein Mist! Endgültig mit den Nerven fertig war sie, als sie Luzifers nächste Worte hörte. »Ich werde ihn deinem Ehemann frei Haus liefern.« Luzifer trat noch näher an sie heran. Seltsamerweise sah er dabei aus, als hätte er keinen einzigen Knochen im Leib. Limos zwang Bones, sich Ares entgegenzustemmen, der versuchte, sie durch das Tor zu drängen. »Du hättest schon vor langer Zeit die Seine werden sollen, Limos. Du hast die Bedingungen eures Vertrags überaus freizügig interpretiert, und darüber ist er alles andere als erfreut.«
Ihr Herz prallte gegen die Rippen, als ob es verzweifelt nach einem Ausweg suchte. Wenn ihre Brüder wüssten, wie freizügig, würden sie sie Luzifer persönlich zum Fraß vorwerfen.
»Und deine Mutter …« Luzifer setzte eine bekümmerte Miene auf. »Sie ist so enttäuscht von dir. Dabei hat sie dich doch zu einer verantwortungsvollen jungen Dame erzogen.«
Thanatos brachte Styx näher an Bones heran. »Wie unverantwortlich von Li, dass sie die arrangierte Ehe mit einem der bösartigsten Wesen, die je existiert haben, nicht eingehen will.«
»Limos wird von jedem weiblichen Wesen der Unterwelt glühend beneidet. Sie wusste, was er war, als sie der Heirat zustimmte«, erklärte Luzifer.
Das war die Wahrheit. O Gott, es war die reine Wahrheit. Schon im Säuglingsalter war sie ihm versprochen worden, hatte aber später als Teenager aus freien Stücken vor ihm gestanden, um ihre Absichten noch einmal selbst zu erklären. Da war sie sich ihrer Handlungen bereits voll bewusst gewesen.
Doch sie hatte ihre
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