Eternally - Cach, L: Eternally
Nase in den Dampf gesteckt und tief eingeatmet – nur um festzustellen, dass es verschiedene Innereien waren, die für die Katze gekocht wurden.
» Gésiers! «, rief Brigitte glücklich.
»Geh-zi-äi«, wiederholte Caitlyn unglücklich. Das konnte nur »gizzards«, Magen, bedeuten.
»Du hast so ein Glück, im Périgord Noir auf die Schule zu gehen. Hier bekommst du fantastisches Essen! Und nicht deine amerikanischen ’amburger und ’ot dogs, nur Ente, Ente, Ente!« Brigitte quakte und bekam einen Kicheranfall.
Hungrig, ohne Aussicht darauf, in absehbarer Zeit normales Essen zu bekommen, und mit einer offensichtlich wahnsinnigen Tischgenossin, hätte Caitlyn am liebsten angefangen zu weinen. Es war der letzte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. War es ein Wunder, dass sie anschließend nicht mehr klar denken konnte, die Wochentage durcheinanderbrachte und sich auf der Suche nach dem Kunstraum in der Burg verirrte?
Caitlyn kam zu einem kleinen Absatz in dem halbrunden Treppenhaus und drückte eine schwere Eichentür auf. Die vom Alter schwarzen Balken waren mit Beschlägen aus gehämmertem Eisen versehen. Sie rannte durch den dahinterliegenden Steingang, auf der Suche nach der Flügeltür, die in den Kunstraum führte.
Schließlich erreichte sie das Ende des Gangs, aber dort war keine Flügeltür. Sie stöhnte enttäuscht auf und rannte den Gang zur Hälfte zurück, um noch einmal nachzuschauen. Hatte sie die Tür übersehen?
Und wo waren die anderen alle? Sie konnte keine einzige Stimme hören.
Caitlyn drückte die nächstbeste Tür auf. In dem grauen Licht, das durch die Fenster fiel, konnte man einen Abstellraum erkennen, der vollgestopft war mit verstaubten Bücherregalen, Kisten und Dutzenden von hölzernen Schulstühlen mit Schreibplatte.
Caitlyn seufzte. Kein Wunder, dass sie keine Stimmen hören konnte. Wo zum Kuckuck war sie? Sie hastete zwischen den Stühlen hindurch zum Fenster, in der Hoffnung, sich orientieren zu können. Ihr Herz hämmerte in ihren Ohren.
Das Fenster ging auf den Hof hinaus. Das Château hatte die Form eines hohlen Quadrats, in dessen Mitte sich der kopfsteingepflasterte Hof befand. Dort parkten einige Autos, und in einer Ecke stand ein kunstvoll gemauerter Ziehbrunnen mit einem eisernen Abstellgitter für den Eimer. Der Ostflügel wurde in der Mitte von dem bogenförmigen Eingangstor durchbrochen, und dieses Tor befand sich offenbar drei Stockwerke tiefer, direkt unter ihrem Fenster. Das Dach des Südflügels links von Caitlyn wies eine Reihe großer Oberlichter auf.
Das Atelier.
Ihr hämmerndes Herz setzte einen Schlag aus. »Mist!« Sie war im ganz falschen Flügel! Ihr Herz raste panisch, das Hämmern dröhnte in ihrem Kopf und schien in ihrem Gehirn zu vibrieren – bu-BUMM, bu-BUMM ! – , und dann wurde ihr schwindelig, und sie begann Sterne zu sehen.
Caitlyn ließ sich auf die Knie nieder, beugte den Kopf vor, legte die Stirn auf den kalten Steinfußboden und hoffte, so eine Ohnmacht verhindern zu können. Einen Moment lang schien ihr Herzschlag den ganzen Raum einzunehmen. Er war so laut, dass er von außerhalb ihres Körpers zu kommen schien, als gehörte ihr Herz jemand anderem. Sie spürte eine Präsenz in dem Raum, die von diesem unmöglich lauten Herzschlag herrührte … und sie hatte es auf sie abgesehen .
Caitlyn stöhnte wieder, kniff die Augen zusammen und schlang die Arme um den Kopf.
Ein ohrenbetäubendes bu-BUMM erfüllte den Raum, dann herrschte totale Stille, die in ihren Ohren klingelte. Einen Augenblick später schien Caitlyns Herz wieder seinen normalen ruhigen Rhythmus gefunden zu haben, und sie stieß den angehaltenen Atem aus. Das Schwindelgefühl ließ nach. Vorsichtig lugte sie unter ihren Armen hindurch. Als sie nichts weiter sah als den mit Möbeln vollgestellten Abstellraum, stand sie wieder auf. Ihre Hände zitterten.
Was war das gewesen? Was war diese Präsenz gewesen?
Sobald sie darüber nachdachte, zweifelte sie auch schon daran. Eine Präsenz? Wirklich, Caitlyn? Es war wahrscheinlich nur eine Panikattacke.
Aber ihr Verstand konnte das Frösteln nicht vertreiben. Sie hastete aus dem Raum und war froh, dass sie die Tür hinter sich schließen konnte.
Fünf Minuten später schlüpfte sie atemlos, aber einigermaßen gefasst durch die Flügeltür des Ateliers und versuchte, sich unter die herumschwirrende Schar von Mitschülerinnen zu mischen, die Staffeleien aufbauten und Zeichenbretter und Papier aus einem Regal
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