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Eternally - Cach, L: Eternally

Eternally - Cach, L: Eternally

Titel: Eternally - Cach, L: Eternally Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Cach
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Reichtum als auch Schicksal. Wir von der Schwesternschaft der Fortuna haben uns entschlossen, jungen Frauen eine Schulbildung zu ermöglichen, die es ihnen erlaubt, sowohl ihren Reichtum als auch ihr Schicksal zu bestimmen. Wir möchten, dass sie ihr Schicksalsrad selber drehen können, zu ihrem eigenen Nutzen und zum Nutzen der Welt, in der wir leben. Von dir , Caitlyn, erwarten wir, eine Kraft zu werden, die in der Welt etwas verändert, kein unglückliches Opfer am Rande des Rades.«
    Caitlyn schluckte. Sie fühlte sich klein angesichts der gewaltigen Erwartungen von Madame Snowe. »Ich verspreche, mein Bestes zu tun, um mich nicht von Fortuna totfahren zu lassen.«
    »Eine passende, wenn auch nicht gerade schöne Metapher«, sagte Madame Snowe und verkniff sich ein Lächeln. »Wir scheinen uns zu verstehen. Du kannst jetzt gehen.«
    Caitlyn blinzelte, überrascht, dass die Unterredung so plötzlich beendet war. »Sie wollen nicht die Schulregeln mit mir besprechen oder so was?«
    »Hast du sie alle gründlich gelesen?«
    »Ja, natürlich.«
    »Hast du irgendwelche Fragen dazu?«
    »Nein.«
    »Dann sehe ich keine Notwendigkeit, darüber zu sprechen. Du kannst gehen.«
    Erstaunt stand Caitlyn auf und wandte sich zum Gehen, dann blieb sie stehen und drehte sich halb um. »Ich – «
    »Ja, Caitlyn?«
    »Ich möchte Ihnen und der Schwesternschaft der Fortuna dafür danken, dass Sie mir diese Chance geben. Es bedeutet mir … alles. Ich werde mein Bestes tun, Sie nicht zu enttäuschen.«
    »Das wissen wir. Ich möchte trotzdem klar sagen: Du bekommst eine einmalige Gelegenheit, und wir erwarten, dass du dich dafür entsprechend anstrengst. Wenn du uns enttäuschst, wirst du der Schule verwiesen. Ist das klar?«
    Caitlyns Lid zuckte. »Ja.«
    Madame Snowe entließ sie mit einem Fingerschnipsen.
    Caitlyn ging. Als sie an dem Porträt vorbeikam, blickte sie nach oben und traf den Blick von Bianca de’ Medici. Der hochmütige Gesichtsausdruck der Adligen schien zu fragen: Bist du sicher, dass du diesen hohen Erwartungen gerecht werden kannst?
    Nein, ganz und gar nicht , antwortete Caitlyn im Stillen. Aber ich werde bis zu meinem letzten Atemzug alles daransetzen, es zu versuchen.
    Caitlyn floh aus dem Zimmer. Sie wusste nur eines ganz sicher: Sie konnte es sich nicht leisten, Madame Snowe zu enttäuschen.

Kapitel 8
    10. FEBRUAR
    D ie nächsten zweieinhalb Wochen vergingen für Caitlyn wie im Flug. Amalia nahm sie unter ihre Fittiche und führte sie durch die Schule, stellte ihr Mädchen vor, deren Namen Caitlyn sofort wieder vergaß, und zeigte ihr, wie sie alles erledigen konnte: von ihrer Wäsche bis hin zum Besorgen von Toilettenartikeln.
    Nachdem der Unterricht begonnen hatte, konnte sich Caitlyn vor Hausaufgaben und Lesestoff nicht mehr retten. Amalia zeigte ihr ruhige Plätze, an denen sie lernen konnte, und half Caitlyn durch ihr eigenes Vorbild, sich in die Arbeit zu knien und durchzukämpfen.
    Caitlyn hatte solche Angst, Madame Snowe zu enttäuschen, dass sie es sich kaum erlaubte, zwischen Aufstehen und Schlafengehen Luft zu holen. Sie stürzte sich mit einer Besessenheit ins Lernen, die ihre Lehrer daheim in Erstaunen versetzt hätte. Nur in den wenigen einsamen Momenten – unter der Dusche oder wenn sie am Ende des Tages ihren Kopf aufs Kissen sinken ließ – drifteten ihre Gedanken zu Raphael, und ihr Herz zog sich zusammen. Sie hatte nicht wieder von ihm geträumt, und jeden Morgen, wenn ihr Wecker klingelte, wachte sie mit dem Gefühl auf, eine Chance verpasst zu haben.
    Die Kreischer dagegen waren unglücklicherweise noch mehr als früher darauf aus, ihr Besuche abzustatten. Noch drei Mal hatte Caitlyn Amalia geweckt, weil sie in ihren Albträumen geschrien hatte. Allmählich schien die Prinzessin ihre bemerkenswerte Geduld zu verlieren. Caitlyn war sicher, dass sie Amalia einige sehr unhöfliche Dinge hatte sagen hören, als sie sie das letzte Mal geweckt hatte.
    Sie konnte sich nicht daran erinnern, noch andere Träume gehabt zu haben, und fragte sich, woran das lag. Stress? Ihr straffer Stundenplan begann sie zu erschöpfen, und es zehrte auch an ihren Kräften, sich an das neue Leben anzupassen. Das Wort Kulturschock bekam eine neue Bedeutung für sie. Das Essen, die Menschen, der Unterricht, die Umgebung: Alles war neu und strengte sie an.
    Zum Beispiel ihr Stundenplan: Statt jeden Tag dieselben sechs oder sieben Unterrichtsstunden zu haben wie an ihrer Highschool, gab es an der Fortuna-Schule

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