Eternally - Cach, L: Eternally
herausfinden, woher er kam, und ihn stoppen!
»Und wohin bringen? Es müsste das Ende der Welt sein, um Caterinas Zugriff zu entkommen.«
DU-DUMM-DU-DUMM-DU-DUMM ! Caitlyn presste die Fingerspitzen an die Schläfen. »Warum bringst du sie nicht dorthin?«
»Wohin?«
Caitlyn zwang sich still zu stehen und versuchte ein ganz normales Gesicht zu machen. »Ans Ende der Welt. An die pazifische Küste von Amerika. In die Neue Welt.«
Er lachte. »Dort gibt es nichts außer Spaniern und Wilden. Ich würde meine Schwestern lieber töten, als sie an einen solchen Ort zu bringen.«
Die Bemerkung mit den »Wilden« kränkte sie. »Es muss irgendeinen sicheren Ort geben.«
»England vielleicht. Aber dafür muss ich erst einen Schatz finden.«
»Den Templerschatz natürlich.«
»Du weißt davon? Was weißt du?« Er packte sie am Oberarm und hielt sie fest. »Sag es mir!«
»Woher kommt dieses Geräusch?«, jammerte sie. »Es ist, als wäre ein riesiges Herz hier mitten im Raum, das schlägt und schlägt und schlägt. Kannst du es nicht hören?«
Raphael wurde blass. »Was hast du da gesagt?«
Draußen vom Gang her rief eine Stimme nach Raphael und sagte dann auf Italienisch: »Bist du da oben?«
»Hier drinnen, Beneto!«, rief Raphael, dann sagte er zu Caitlyn: »Was hast du da von einem Herz gesagt?«
»Das Schlagen! Woher kommt es?«
Beneto hämmerte an die Holzplanken der Tür. »Mach auf! Ursino hat mir gesagt, was passiert ist!«
Raphael machte ein enttäuschtes Gesicht, dann ließ er mit einem erbitterten Knurren Caitlyns Arme los und wandte sich zur Tür. »Einen Moment, Beneto! Hier ist jemand, der Informationen hat, die uns von Nutzen sein könnten.«
Als Raphael zur Tür ging, eilte Caitlyn zu dem Koffer, auf dem er zuvor gesessen hatte. Das Geräusch des schlagenden Herzens erfüllte ihren Kopf und verdrängte alle Gedanken. Der schwarze Koffer war mit verschnörkelten Beschlägen, Griffen und Riegeln bedeckt. Mit tauben Fingern drückte sie auf mehrere verborgene Knöpfe und unauffällige Hebel. Unerklärlicherweise schienen ihre Hände zu wissen, was sie tun mussten. Sie konnte hören, wie sich durch jede Berührung im Inneren des Koffers ein mechanisches Teil bewegte. Einen Moment später machte sie den Deckel auf und sah einen komplizierten Schließmechanismus, eine Anordnung von Rädchen und Zahnrädern, die die gesamte Innenseite des Deckels einnahmen.
Der Inhalt des Koffers war mit einer Wolldecke bedeckt. Mit dröhnenden Ohren und am ganzen Körper bebend, zog sie die Decke zur Seite. In den Tiefen des Koffers schimmerte etwas.
Plötzliche Stille umfing sie, und die Welt wurde schwarz.
Kapitel 11
11. FEBRUAR
C aitlyn spürte eine Hand auf ihrer Schulter und wachte mit einem Ruck auf.
»Kind, hast du die ganze Nacht hier verbracht?«, fragte eine Stimme mit deutschem Akzent.
Caitlyn hatte abwechselnd zwei Szenen vor Augen: Gretas besorgtes, mütterliches Gesicht, dann die Decke, die vom Inhalt des Koffers weggezogen wurde und den Blick freigab auf –
»Kind?« Wieder war Gretas Gesicht in ihrem Blickfeld.
»Mmh?«, murmelte Caitlyn verschlafen.
»Es ist fast acht Uhr. Du hast in einer halben Stunde Unterricht.«
Langsam kam Caitlyn zu sich. Der Traum begann in lauter Bruchstücke zu zerfallen, die ihr entglitten. Als die Bedeutung von »fast acht« in ihr Bewusstsein drang, stieß Caitlyn einen leisen Fluch aus, kletterte von der Couch und hastete zu dem Tisch, auf dem ihre Sachen lagen. Sie griff nach einem Stift und ihrem Skizzenbuch und versuchte in hastigen Skizzen, Einzelheiten ihres Traums festzuhalten, bevor sie sich ganz auflösten.
»Gibt es zwischen dir und Amalia ein Problem?«, fragte Greta.
Caitlyn hob die linke Hand und bat um einen Moment Geduld.
Caterina de’ Medici , schrieb sie an den Rand einer Seite.
Beneto
Ursino
Fallender Stein
Gefangene Schwestern
Schlagendes Herz
Als sie alles notiert hatte, was ihr einfiel, blickte sie schließlich zu Greta auf. »Es gibt kein Problem mit Amalia. Ich bin beim Lernen eingeschlafen, das ist alles.«
»Guter Schlaf ist so wichtig wie Bücher. Für deinen Kopf ist es besser, wenn du in deinem eigenen Bett schläfst, zu einer vernünftigen Uhrzeit.«
»Ich werde daran denken.« Caitlyn sammelte ihre Sachen zusammen. »Und danke, dass Sie mich geweckt haben.«
Greta brummte. »Du hast nicht mal Zeit fürs Frühstück.«
Caitlyn lächelte. »Ist schon in Ordnung.« Sie eilte in ihr Zimmer, um sich anzuziehen. Dabei
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