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Eternally - Cach, L: Eternally

Eternally - Cach, L: Eternally

Titel: Eternally - Cach, L: Eternally Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Cach
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entzückt von seinem faszinierten Gesichtsausdruck. Sie wollte ihn nicht stören.
    Schließlich senkte er den Kopf wieder. Dann fiel sein Blick auf seinen Hut, der vergessen auf dem Boden bei dem Holzgerüst lag. Er näherte sich dem Gerüst – und Caitlyn. Nervös verknotete sie die Hände und überlegte, was sie zu ihm sagen könnte. Und dann war er nur noch einen Meter von ihr entfernt und bückte sich, um den Hut aufzuheben.
    Als er danach griff, hörte Caitlyn über sich das schabende Geräusch von Stein, der über Holz geschleift wird. Sie blickte genau in dem Moment auf, als sich über ihr eines der Bretter des Gerüsts löste und sich mit einem Ende Richtung Raphael neigte.
    Ihr blieb das Herz stehen, und sie handelte, ohne nachzudenken. Sie machte einen Satz aus den Schatten und schubste Raphael zur Seite. Er schrie überrascht auf und taumelte rückwärts. Im selben Moment fielen ein Brett und ein großer Steinblock von oben herab. Caitlyn spürte einen kalten Luftzug, als sie neben ihr auf den Boden krachten.
    Raphael blickte schockiert auf den Stein und sah dann sie an. »Du!«
    Sofort erschien Ursinos Gesicht in dem über ihnen liegenden Fenster. »Was war das?«, rief er. »Raphael! Ist alles in Ordnung?«
    Blitzschnell versteckte sich Caitlyn wieder in den Schatten unter dem Gerüst.
    »Es ist nichts!«, rief Raphael mit bebender Stimme zurück. »Ein Unfall.«
    »Heilige Mutter Gottes, hätte dieser Stein dich etwa fast getroffen?«
    »Es war ein Unfall.«
    »In letzter Zeit hängt ein Fluch von Unfällen über dir!«
    »Oder ein Segen, der mich vor ihnen beschützt.«
    »Man sollte die Arbeiter auspeitschen dafür, dass sie diesen Stein dort hingelegt haben. Ich komme runter, um es mir anzusehen.«
    »Wie du willst.«
    Raphael drehte sich um und blickte suchend in den Schatten unter dem Gerüst. Es war unmöglich, seinen Gesichtsausdruck zu deuten, aber als er die Hand ausstreckte, zögerte Caitlyn nur einen kurzen Moment, bevor sie sie ergriff. Sie war warm und stark und ein wenig schwielig.
    Er zog sie mit sich durch eine Tür und griff nach einer Laterne. Hastig beleuchtete er eine Wendeltreppe, die Caitlyn bekannt vorkam, und zog sie im Laufen mit sich. Mit der freien Hand raffte Caitlyn ihre rosafarbenen Satinröcke hoch, um auf den keilförmigen, ausgetretenen Stufen nicht zu stolpern, während sie versuchte, mit ihm Schritt zu halten.
    Ein Gefühl der Verwirrung überkam sie, und sie blickte auf den Satin in ihrer Hand hinab. War das ihr Kleid? Es kam ihr so vor, als habe sie es schon einmal gesehen, an jemand anderem. Aber an wem? Und wann?
    Sie hatte keine Zeit, darüber nachzudenken. Raphael zog sie einen Korridor entlang und eine andere Treppe hinauf, zerrte sie halb durch einen Gang und stieß dann eine Tür zu einem kleinen Abstellraum auf, der leer war bis auf ein paar lederne Schrankkoffer mit Metallbeschlägen. Einen Moment lang sah Caitlyn alte Tische und Stühle, Bücherregale und Kisten vor sich und hörte den Klang eines schlagenden Herzens. Sie schüttelte den Kopf, um das Bild zu vertreiben, und der Raum verwandelte sich wieder in seinen fast leeren Zustand.
    Raphael zog sie hinein, schloss die Tür hinter ihnen und verriegelte sie. Caitlyn keuchte vom Laufen und weil das, was gerade geschah, so völlig unerwartet war.
    Raphael hob die Laterne und sah sie an. »Du hast mir das Leben gerettet«, sagte er auf Französisch. Mit den anderen Männern hatte er Italienisch gesprochen. Er schien sie für eine Französin zu halten. Schließlich waren sie in Frankreich. »Entweder das«, fuhr er fort, »oder du hast gerade versucht, mich zu töten.«
    Erschöpft von den Treppen und mit klopfendem Herzen schüttelte Caitlyn den Kopf. »Nein! Ich habe dich zur Seite geschubst!«, antwortete sie in fließendem Französisch, als sei es ihre Muttersprache.
    »Aber hast du zuerst das Brett gekippt? Das ist es, was ich wissen will.«
    »Nein! Warum sollte ich?«
    Raphael stellte die Laterne auf einen Koffer und schritt auf sie zu, so langsam und geschmeidig wie eine Katze. Sie bewegte sich rückwärts, sie hatte Angst vor dem Ausdruck in seinem Gesicht. Er sah nicht mehr sorglos aus, sondern so, als würde er die Wahrheit notfalls aus ihr herausprügeln. Das Klopfen in ihrer Brust wurde stärker.
    »Mit einer Mörder in habe ich nicht gerechnet. Wer hat dich geschickt?«, wollte er wissen. Er stand buchstäblich über ihr.
    »Niemand!«
    »War es Pius?«
    »Wer?«
    Er schnaubte. »Wer? Was

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