Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eternally - Cach, L: Eternally

Eternally - Cach, L: Eternally

Titel: Eternally - Cach, L: Eternally Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Cach
Vom Netzwerk:
Suche nach der Kombination »Caterina« und »Raphael« ergab keine offensichtliche Verbindung; die Treffer bezogen sich alle auf den Renaissance-Künstler Raphael und seine Verbindung zu den Florentiner Medicis.
    Sie hatte keine Zeit weiterzusuchen. Sie schlang ihr Mittagessen hinunter – sautierte Entenbrust und Spargel – und hetzte zum Französischunterricht, mit den Gedanken mehr als vierhundert Jahre in der Vergangenheit versunken.
    »Caitlyn, s’il vous plaît !«, sagte Madame, tippte mit ihrem Stock auf die Tafel und deutete auf das unregelmäßige Verb devoir , »müssen«. Caitlyn sollte es konjugieren.
    Caitlyn spürte, wie sie plötzlich im Mittelpunkt der Klasse stand, und unter ihren Achseln brach feuchter Schweiß aus. Ihr Gehirn, unfähig, unter Druck zu funktionieren, versagte seinen Dienst. Vage erinnerte sie sich, dass sie in ihren Träumen Französisch sprechen konnte, aber diese Fähigkeit war ihr in der wachen Welt ebenso versagt wie die Nähe zu Raphael.
    » Devoir «, krächzte Caitlyn. »Äh. Je dev ? Tu dev ?«
    Madame starrte sie entsetzt an.
    Caitlyn schüttelte den Kopf. Sie wusste selbst, dass es falsch war. »Äh … ich meine, ähm … « Und dann kam plötzlich aus dem Nirgendwo » Egli deve, lei dovrebbe … « Das kam ihr richtig vor. Er muss, sie muss …
    Ein paar Mädchen brachen in Lachen aus.
    »Was ist?«, wollte Caitlyn wissen.
    »Das ist Italienisch!«, kreischte ein Mädchen und bekam einen hysterischen Kicheranfall.
    Madame verdrehte die Augen und seufzte tief angesichts dieser Zumutung.
    Verwirrt und gedemütigt schrumpfte Caitlyn auf ihrem Stuhl zusammen. Sie konnte nicht Italienisch sprechen.
    Madame schrieb die Konjugationen von devoir an die Tafel und sprach jede Form überdeutlich aus. Dabei tippte sie mit ihrem Stock auf die Wörter, als könne sie sie so in Caitlyns Kopf hineinschlagen. Sie ließ sie Caitlyn wiederholen, immer und immer wieder, während der Rest der Klasse kicherte.
    Als die Tortur zu Ende war, versank Caitlyn in das Elend derer, die keine Sprachbegabung haben, und bemühte sich, dem Unterricht zu folgen. Ihr ungehorsamer Verstand jedoch kümmerte sich nicht um französische Grammatik, sondern beschäftigte sich mit zwei nervenaufreibenden Fragen: Wer war Raphael? Und warum verfolgte er sie?

Kapitel 12
    12. FEBRUAR
    C aitlyns Reitstunde am nächsten Morgen, einem Samstag, sollte noch schlimmer enden als die katastrophale Französischstunde.
    Der Tag begann zunächst gut. Mit ihren Gedanken immer noch halb bei Raphael, ging Caitlyn zusammen mit Amalia durch die kühle Morgenluft zu den Ställen, wo Amalia Dressurreiten trainieren und Caitlyn und die anderen Neuen zum ersten Mal ein Pferd satteln und reiten durften.
    In der vorigen Unterrichtsstunde hatten sie sich mit der Pflege von Pferden sowie Zaum- und Sattelzeug beschäftigt, und Caitlyn war zugleich freudig erregt und nervös, weil sie endlich ein Pferd besteigen würde.
    »Bist du wirklich noch nie geritten?«, fragte Amalia sie.
    »Im echten Leben nicht, aber ich habe früher immer wieder geträumt, dass ich im 19. Jahrhundert mit einem Siedler-Mädchen befreundet war und wir ohne Sattel gemeinsam auf ihrem Pferd durch Wälder und Felder geritten sind.«
    »Ein Traum zählt nicht!«
    »Es fühlte sich aber ziemlich echt an«, sagte Caitlyn gespielt ernsthaft. »Ich bin sicher, dass ich alles übers Reiten gelernt habe. Es kann doch nicht so schwer sein, oder?«
    Amalia schnalzte mit der Zunge und schüttelte den Kopf.
    »Ich dachte, du wolltest heute mit Daniela und Brigitte nach Sarlat gehen?«, sagte Caitlyn, um das Thema zu wechseln. Daniela hatte beim gestrigen Abendessen Amalia und Brigitte zu Mittagessen und Shopping eingeladen, dann Caitlyn angeschaut und hinzugefügt: »Du kannst auch mitkommen, falls wir alle in das Taxi passen.«
    » Bien sûr passt sie noch rein!«, hatte Brigitte gesagt. »Du musst mitkommen, Caitlyn. Es ist eine sehr schöne Stadt.«
    Ein Taxi und Mittagessen bedeuteten jedoch Geld, und Caitlyn hatte keins. Sie murmelte eine Entschuldigung, dass sie zu viele Hausaufgaben hätte.
    Amalia zuckte mit den Schultern. »Ich wollte lieber hierbleiben und reiten. Und Daniela … «
    Caitlyn neigte den Kopf. »Was ist mit ihr?«
    »Manchmal zeigt sie sich nicht gerade von ihrer besten Seite. Sie ist ein guter Mensch, aber sie hat es schwer zu Hause. Es ist jedes Mal am Schulanfang das Gleiche. Nach den Ferien bei ihren Eltern ist sie ganz unglücklich und benimmt

Weitere Kostenlose Bücher