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Eternally - Cach, L: Eternally

Eternally - Cach, L: Eternally

Titel: Eternally - Cach, L: Eternally Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Cach
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Fortune, Fournier in die verlassene Burg ziehen und sich in den Dachräumen ein Atelier einrichten zu lassen. Im Gegenzug sollte er von dem Maler einige romantische Gemälde der Burgruine und des Dordogne-Tals bekommen.
    Fournier war begeistert und hocherfreut, endlich einen Gönner gefunden zu haben. Es gefiel ihm zwar nicht, so weit weg von Paris zu sein, aber das war zweitrangig angesichts der Aussicht auf Essen, Unterkunft und einen Platz zum Malen. Er redete sich selbst ein, dass die Einsamkeit des Château de la Fortune gut für seine Arbeit wäre.
    Für kurze Zeit war es auch so. Er fertigte mehrere Skizzen von der Burg und vom Tal an und bereitete seine Leinwände vor, um zu malen. Und dann kam es . Das gewalttätige Gespenst. Der fordernde Geist. Es war eine wütende weibliche Kraft, die ihm keinen Frieden ließ, bis er ihr gehorchte und die Göttin Fortuna mit ihrem Rad malte. Allein in der Burg, ohne zu wissen, wie er sich vor dem herrischen Geist schützen konnte, war er ihren Wünschen nachgekommen. Er ließ die romantischen Gemälde für seinen Gönner liegen und widmete jede wache Minute der Erschaffung der Fortuna.
    Als er zehn Monate später das Werk vollendete, war seine Gesundheit zerrüttet durch Erschöpfung, Alkohol und die zugige Kälte in der Burg. Der letzte Schlag kam, als sein Gönner ihn besuchte, um zu sehen, wie Fournier vorankam, und feststellen musste, dass sein Günstling nicht die Ruinen gemalt hatte, die er haben wollte. Stattdessen hatte er Fortuna gemalt.
    Als Fournier erklärte, er sei von einem Geist heimgesucht worden, war sein Gönner erbleicht und hatte die Flucht ergriffen. Fournier verließ bald darauf ebenfalls die Burg. Seine Energie war erschöpft, sein Wille zu malen gebrochen. Er schickte seinem Gönner das Porträt der Fortuna und kehrte nach Paris zurück. Einige Monate später bekam er das Gemälde wieder, zusammen mit einem Brief, in dem stand, dass sein Gönner kurz nach seinem Besuch auf dem Château de la Fortune an einem Herzanfall gestorben sei. In dem Brief hieß es, dass der Burgbesitzer als kleiner Junge geglaubt habe, ein Gespenst zu sehen, und überzeugt gewesen sei, die Burg sei verflucht. Die Familie wollte nicht an seinen Tod erinnert werden und schickte deswegen das Gemälde an Fournier zurück.
    Fournier hatte das Bild weggepackt. Er wagte nicht einmal, es anzuschauen, aus Angst, die weibliche Erscheinung wieder herbeizurufen, die seine Kraft aufgezehrt hatte. Erst gegen Ende seines Lebens, als er erfuhr, dass die Burg von einer Frau gekauft und wieder instand gesetzt worden war, war er imstande, das Bild wieder anzusehen und Fortuna nach Hause zu bringen.
    Fournier bestand darauf, dass das Gemälde am Ende des Großen Salons aufgehängt wurde. »Sie wollte es so«, erklärte er Madame Snowes Urgroßmutter.
    Caitlyn lief ein Schauder über den Rücken, und sie warf einen besorgten Blick auf das Bild. Zwischen der Frau in Schwarz und Fortuna musste irgendein Zusammenhang bestehen. Aber warum sollte die Frau in Schwarz auf dieses Gemälde bestanden haben?
    Enthielt es eine Botschaft?
    Caitlyn stand vom Tisch auf und ging den langen Raum hinunter bis zu dem Gemälde. Sie schaltete das Licht an, und Fortuna erwachte zum Leben. Der heilige Georg tötete den Drachen, der aus dem Abgrund kam; die Burg stand stolz auf ihrem Felsen; Fortuna wandelte auf den Wolken, und das Rad stand bewegungslos da, verziert mit Goldscheiben, Edelsteinen und dem riesigen Rubin auf seiner Nabe.
    Caitlyn ließ ihre Fingerspitzen über dem gemalten Rubin schweben. Sie erinnerte sich daran, wie ihre Mutter die Tarotkarten für sie gelegt hatte.
    »… wenn du deine Bestimmung kennst, wirst du zum Herz des Rads reisen, wo alles ruhig und klar ist. Du wirst zum Herzen reisen. Das Herz. Das Herz«, hatte sie wiederholt, »das Herz in der Dunkelheit.«
    Sie würde zum Herzen des Rads reisen. War damit ein echtes Rad gemeint, genauso verziert wie das auf dem Gemälde? War das die Gestalt, die Eshaels Mitgift angenommen hatte?
    Und ging es um ein echtes Herz?
    Raphael hatte gesagt, dass er Biancas Herz in dem Templerschatz versenken musste. Vielleicht stellte der Rubin auf dem Gemälde Biancas Herz dar, das sich in der Mitte eines mit Edelsteinen besetzten Rads befand.
    Aber wo war das Rad?
    Caitlyn seufzte und schaltete den Lichtstrahler wieder aus. Sie gähnte und machte sich auf den Weg nach oben zu dem Waschraum im zweiten Stock, um sich die Zähne zu putzen.
    Dort oben war alles

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