Eternally - Cach, L: Eternally
Monumente.«
Madame Snowe schmunzelte und stand von ihrem Stuhl auf. Sie ging zu der holzgetäfelten Wand mit dem Geheimschrank, und als sie auf ein Paneel drückte, öffnete sich eine große Tür. Sie nahm ein dickes, in Leder gebundenes Album heraus, trug es zu Caitlyn und legte es vor ihr auf den Tisch.
»Hier drin ist alles, was wir über das Château de la Fortune wissen«, sagte sie und tippte auf den Einband. Die Prägung auf der Vorderseite stellte drei im Kreis tanzende Frauen dar. »Meine Urgroßmutter kaufte die Burg in den Zwanzigerjahren des 20. Jahrhunderts. Es war jedoch meine Großmutter, die gegen Ende des Zweiten Weltkriegs die Fortuna-Schule gründete. Die finanzielle Situation der Familie hatte sich verschlechtert, und sie war eine geschäftstüchtige Frau.« Madame Snowe öffnete das Album. Auf der ersten Seite war ein Schwarz-Weiß-Foto der Burg zu sehen, aufgenommen vom Tal aus. »So sah die Burg aus, als meine Urgroßmutter sie kaufte.« Sie blätterte einige Seiten mit Aufnahmen durch, die Schutt in den Räumen, eingestürzte Balken und fehlende Fenster zeigten. »Innen war die Burg in einem schlechten Zustand, wie du sehen kannst.«
Sie schlug die nächste Seite um, und Caitlyn konnte einen kurzen Blick auf eine bemalte Zimmerdecke werfen. Sie beugte sich vor und stieß einen protestierenden Laut aus, als Madame Snowe das Album schloss.
»Hierin findet sich alles, was meine Familie zur Geschichte der Burg zusammentragen konnte, sowie Aufnahmen von der Renovierung, die meine Urgroßmutter in den Zwanzigerjahren veranlasste.«
Caitlyn konnte den Blick nicht davon abwenden. »Darf ich es anschauen?«
Madame Snowe schaute auf ihre Uhr. »Deine nächste Unterrichtsstunde beginnt in zehn Minuten. Ich glaube nicht, dass die Zeit dafür reicht.«
Caitlyn spürte einen Kloß im Hals, und sie schluckte. Am liebsten hätte sie Madame Snowe zur Seite gestoßen und sich das Album geschnappt, um sich das Foto von der bemalten Decke noch einmal genau anzusehen. »Darf ich es mit in mein Zimmer nehmen, um es später anzuschauen? Ich verspreche, dass ich es morgen früh zurückbringe.«
Madame Snowe machte ein unbestimmtes Geräusch und tippte lässig mit den Fingern auf den Einband. »Ich bin bereit, ein Abkommen mit dir zu treffen, Caitlyn.«
Caitlyn runzelte argwöhnisch die Augenbrauen. »Ja?«
»Ich möchte, dass du auf deinem Laptop mit einem Traumtagebuch beginnst. Jeden Morgen, wenn du aufwachst, schreibst du alles auf, was du geträumt hast. Wenn du willst, kannst du auch eine Deutung versuchen, so wie wir es gerade mit dem Herz und dem Scheiterhaufen gemacht haben. Du schickst mir das Tagebuch jeden Sonntagabend per E-Mail. Schreib auch alle ungewöhnlichen Tagträume auf, die du hast, und alles andere, das irgendwie besonders ist. Würdest du das tun?«
Caitlyn nickte. Klar, das Kreischerzeug konnte sie aufschreiben, aber ihre Raphael-Träume würde sie weiterhin auf Papier festhalten und für sich behalten. Ihr Traumtagebuch lag in der Schultasche zu ihren Füßen, und sie musste sich anstrengen, nicht schuldbewusst darauf zu schauen.
»Lasse nichts aus, notiere alles.«
»Ja«, log sie.
Madame Snowe sah sie streng an. »Ich kann dir nur helfen, wenn du mir gegenüber völlig offen bist.«
»Ich weiß.« Das nervöse Zucken in ihrem Augenlid, das seit über einer Woche verschwunden gewesen war, kam plötzlich wieder zurück.
Madame Snowe kniff die Augen zusammen, und einen Moment lang glaubte Caitlyn, wieder Biancas Hände um ihren Kopf zu spüren, so kalt und hart wie Stein. Sie drückten zu, der Druck wurde größer, bis sie Angst hatte, ihr Schädel würde zerplatzen wie eine Traube.
Dann war es vorbei. Madame Snowe blickte sie aufmerksam an. »Dafür gebe ich dir das Album, damit du es anschauen kannst, denn ich vertraue dir. Du wirst mich nicht enttäuschen, Caitlyn, oder?«
Sie musste dieses Album haben. »Nein, Madame«, sagte sie leise.
Die Schulleiterin reichte es ihr. »Du kannst es behalten, so lange du möchtest, aber du bist dafür verantwortlich. Ich möchte nicht sehen, dass es beim Essen am Tisch herumgereicht wird, hast du verstanden?«
»Ja, Madame.« Das ledergebundene Buch lag schwer und kühl auf ihren Oberschenkeln. »Darf ich eine Frage zu einem ganz anderen Thema stellen?«
Madame Snowe nickte.
»Mein DNA-Test, den sie veranlasst haben, hat er Hinweise auf irgendwelche Krankheiten gegeben?« Sie dachte an das, was Madame Snowe und Greta in ihrem auf
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