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Eternally - Cach, L: Eternally

Eternally - Cach, L: Eternally

Titel: Eternally - Cach, L: Eternally Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Cach
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hast.« Und dann erzählte sie ihr alles, von Raphael bis zu der Frau in Schwarz, Bianca und dem Templerschatz.
    » Mon Dieu «, sagte Naomi mit großen Augen, als Caitlyn schließlich geendet hatte. »Das ist ja wirklich eine Geschichte!«
    »Glaubst du, dass ich verrückt bin?«
    »Verrückt? Nein!«
    Caitlyn ließ sich erleichtert zurücksinken. »Gut.«
    »Du bist nicht verrückt – du bist eine Hexe!«
    Caitlyn setzte sich wieder auf. »Was?!«
    »Ich meine das nicht als Beleidigung«, versicherte Naomi ihr. »Ich glaube, du hast irgendwelche außergewöhnlichen Kräfte. Siehst du das nicht?«
    »Was?«
    »Du ziehst Erscheinungen magnetisch an. Du bist wie ein Medium. Du sprichst mit Geistern. Nur dass es nicht während einer Séance geschieht, sondern während du träumst.«
    So hatte Caitlyn das noch nie gesehen, und sie wusste nicht recht, was sie davon halten sollte, möglicherweise ein Medium zu sein. »Das ist das eine verbindende Element, oder?«, fragte sie. »Die Kreischer, die Frau in Schwarz, Bianca, vielleicht sogar Raphael: Sie könnten alle Geister sein.«
    »Was sollten sie sonst sein?«
    »Da bin ich überfragt.«
    »Wenn sie alle Geister sind«, fuhr Naomi aufgeregt fort, »ist es wohl so, dass ein paar von ihnen – oder zumindest einer – mit seinen Besuchen einen Zweck verfolgt.«
    »Und der wäre?«, fragte Caitlyn verblüfft. Sie konnte kaum glauben, dass Naomi ihre Theorie gelten ließ und sogar weiterentwickelte. Sie zweifelte nicht einmal daran, dass Caitlyn die Wahrheit sagte!
    »Sie wollen offensichtlich, dass du den Templerschatz findest.«
    »Aber ich bezweifle, dass er noch hier ist. Die Burg ist vom Dach bis zum Keller renoviert worden, er wäre gefunden worden.«
    »Aber warum würdest du sonst in deinen Träumen mit Raphael auf diese Schatzsuche gehen? Er muss noch da sein.« Naomi hüpfte vom Bett. »Darfst du aufstehen?«
    »Ja.«
    »Dann lass uns zu ihr gehen!«
    »Zu wem?«
    »Zu Maria natürlich!«
    Caitlyn lachte und griff nach ihren Schuhen, wobei sie darauf achtete, sich nicht zu schnell zu bücken. »Ich hab dich noch nie so aufgeregt gesehen.«
    »Caitlyn, bis du gekommen bist, gab es an dieser Schule nichts, was aufregend gewesen wäre.«
    Sie gingen gemeinsam zur Kapelle, einem kleinen, schmalen Bau, der etwas abseits vom Burggelände auf einem eigenen Felsvorsprung stand. Sie wurde nur für die Proben des A-capella-Chors und gelegentlich für den Vortrag eines Gastdozenten genutzt. Ein Kleinbus-Shuttle brachte die Mädchen, die einen Gottesdienst besuchen wollten, nach Cazenac.
    An diesem Märztag war der Himmel leuchtend blau, und die Sonne warf ein kaltes Licht auf die spätwinterliche Landschaft aus Grau-, Braun- und gedämpften Grüntönen. Der Weg von der Burg zur Kapelle war nur kurz, aber es wehte ein stürmischer Wind, weshalb die beiden Mädchen völlig durchgefroren waren, als sie ankamen.
    Im Inneren der Kapelle wirkte das Licht anders. Es wurde durch die bunten Bleiglasfenster weicher, so als würde es gebändigt und dadurch heiter. Einen Moment lang stand Caitlyn da, bewunderte das Licht und atmete den Geruch nach alter Kirche ein; er musste, so wie »Mutter« und »Gott«, ein Archetyp der Menschheit sein, dachte sie.
    »Hier ist sie«, sagte Naomi.
    Caitlyn trat zu einer Nische. Die lebensgroße Marienstatue aus weißem Marmor hatte die Hände zum Gebet gefaltet und den Blick gen Himmel gerichtet. Sie trug ein langes Gewand und eine Krone mit zwölf Sternen auf ihrem langen, gewellten Haar. Sie stand in einer bogenförmigen Nische in einer Wand aus Marmor, in die unzählige Muster gemeißelt waren, deren Vielfalt die des Deckengemäldes mit der Sonnenuhr fast noch übertraf.
    »Und jetzt?«, fragte Naomi.
    »Fang an, nach allem zu suchen, was irgendwie ein Symbol der Tempelritter sein könnte. Also alles, auf dem ein Kreuz ist.«
    Naomi sah sie an. »Caitlyn, das hier ist eine Kirche. Hier sind auf jeden Fall Kreuze.«
    »Dann eben ungewöhnliche Kreuze.«
    Naomi brummte etwas, machte sich aber an die Arbeit und untersuchte die Statue und ihre Umgebung. Caitlyn begann ebenfalls damit, dachte dann aber an die Sonnenuhr, trat einen Schritt zurück, schaute Maria an und versuchte nachzudenken.
    Die Sonnenuhr hatte ihnen mitgeteilt, wo sie nach einem Hinweis suchen sollten. Auf der Statue befand sich jedoch keine Inschrift.
    Caitlyn betrachtete die Statue genau und hielt bei den Händen inne, die nach oben zeigten. Marias Augen waren ebenfalls nach oben

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