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Eternally - Cach, L: Eternally

Eternally - Cach, L: Eternally

Titel: Eternally - Cach, L: Eternally Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Cach
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gerichtet. Caitlyn blickte an die Stelle, zu der sie schauten.
    In den höchsten Punkt der Nische war über Maria eine Jakobsmuschel gemeißelt.
    Caitlyn nahm einen Stuhl und wollte ihn zu der Statue zu tragen.
    »Caitlyn, lass mich das machen«, sagte Naomi und nahm ihn ihr ab. »Hast du schon vergessen, dass du ein Loch im Kopf hattest?«
    »Stell ihn neben die Statue.«
    Naomi tat es, dann hielt sie Caitlyn an der Taille fest, nachdem diese auf den Stuhl gestiegen war, um sich die Muschel anzuschauen.
    Sie war so groß wie Caitlyns Hand und sah im Grunde nicht anders aus als das Logo auf dem Schild einer Shell-Tankstelle.
    Bis auf ein Detail.
    Am Scharnier der Muschel, wo die strahlenförmigen Linien zusammentrafen, war eine glatte Stelle, in die ein Kreuz mit gleich langen Balken eingeritzt war. In jedem Quadrat, das dadurch entstanden war, befand sich wiederum ein kleines, identisches Kreuz.
    Caitlyn hatte dieses Symbol auf einer Website über die Templer schon mal gesehen. Es war eines ihrer Siegel gewesen.
    »Was siehst du?«, fragte Naomi. »Ist es der nächste Hinweis?«
    Caitlyn lächelte zu ihr hinunter. Sie spürte, wie sich ein Hochgefühl in ihrer Brust breitmachte. »Was kannst du mir über die Symbolik von Jakobsmuscheln sagen?«
    »Entweder machen wir einen Ausflug zum Strand, oder es gibt Coquilles Saint Jacques zum Abendessen.« Als sie Caitlyns fragenden Blick sah, erklärte sie: »Jakobsmuscheln mit Pilzen, Sahne und Parmesan.«
    Caitlyn lachte und kletterte vom Stuhl, sodass Naomi hinaufsteigen und sich die eingeritzten Kreuze anschauen konnte. »Ich glaube, weder das eine noch das andere ist die Lösung.«
    »Das kann man nie wissen.«
    »Und?«, fragte Naomi eineinhalb Wochen später, als sie mit Caitlyn und zehn weiteren Klassenkameradinnen aus dem Geologiekurs über einen Waldweg wanderten. Sie waren auf einer Nachmittagsexkursion, um die Karstlandschaft der Gegend zu untersuchen. Unter Karst verstand man, wie Caitlyn gelernt hatte, Geländeformationen, die durch die Erosion von Kalkstein entstanden waren. Ihr erstes Ziel war der gouffre , an dem Brigittes Bruder Thierry versucht hatte, sich umzubringen.
    »Nichts.«
    Naomi stieß leise Verwünschungen aus.
    »Wem sagst du das«, stimmte Caitlyn ihr zu.
    Es war ein sonniger, kühler Tag Ende März, aber glücklicherweise windstill. Caitlyn schmerzten die Ohren von der Kälte, aber es tat gut, draußen zu sein und durch einen Wald mit Kiefern, immergrünen Eichen und kahlen Laubbäumen zu wandern. Am Rand des unbefestigten Wegs, der mit Erde und hellem Kies bedeckt war, wuchsen Moose, Farne und Büsche, von denen es viele auch in den Wäldern daheim in Oregon gab.
    »Ich habe keinen einzigen Traum behalten seit der Nacht, in der ich mir den Kopf aufgeschlagen habe«, sagte Caitlyn. Sie gingen am Ende der Gruppe, ein paar Meter hinter Amalia. »Wachträume haben auch nicht geklappt. Ich bekomme allmählich Angst, dass meine Träume für immer verschwunden sind.«
    »Angst« traf nicht annähernd die wachsende Panik, die sich ihrer bemächtigte, weil sie nicht zu Raphael zurückkehren konnte. In jeder freien Minute schloss sie die Augen und versuchte, sich in einen Wachtraum zu begeben. Ein Rauschen im Kopf war alles, was dabei herauskam. Nachts war es nicht besser.
    In den schriftlichen Traumberichten, die sie an Madame Snowe schickte, stand nichts, und sie hatte Angst, dass die Schulleiterin dachte, sie würde etwas verbergen.
    Sie hatte überlegt, ob sie Träume erfinden sollte, die Idee dann aber fallengelassen; sie befürchtete, dass Madame Snowe mit ihrem Doktor in Psychologie den erfundenen Träumen vielleicht irgendwelche Bedeutungen beimaß und Caitlyn für noch verrückter hielt, als sie schon war.
    Naomi schüttelte den Kopf. »Deine Träume haben einen Zweck. Sie können noch nicht aufhören. Wir haben den Schatz noch nicht gefunden!«
    Amalia warf ihnen über die Schulter einen fragenden Blick zu. Caitlyn stieß Naomi warnend gegen den Arm. »Psst!«
    »Tut mir leid«, flüsterte sie. »Es ist nur so entmutigend.«
    »Ich weiß. Glaub mir, ich weiß.«
    Caitlyn war sich sicher gewesen, dass die Lösung des Rätsels nur noch wenige Schritte entfernt lag, nachdem sie die Jakobsmuschel gefunden hatten. Sie hatte nur eine halbe Minute im Internet gebraucht, um herauszufinden, dass die Jakobsmuschel drei symbolische Hauptbedeutungen hatte.
    Die erste war Fruchtbarkeit und Liebe, es war das Symbol der Venus. Botticelli hatte Venus in

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