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Eternity

Eternity

Titel: Eternity Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cabot Meg
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Reginald. Er war gerade dabei, die Theke abzuwischen, als ob der Club geöffnet wäre.
    »Wo hat Mr Dimitri seinen Safe?«, fragte Lucien.
    »In seinem Büro«, erwiderte Reginald prompt. »Warten Sie, ich zeige ihn Ihnen.«
    Er brauchte jetzt nicht mehr den kleinsten mentalen Schubs, um das zu tun, was Lucien von ihm verlangte. Das Vampirnest im Keller hatte Reginalds Loyalität Mr Dimitri gegenüber anscheinend beendet.
    »Meine Damen«, rief Lucien. »Hier entlang, bitte.«
    Die Mädchen, die leise in ihrer Muttersprache miteinander redeten, nahmen ihre Getränke und ihre Nüsse mit, als sie Lucien und Reginald in Dimitris Büro folgten.
    »Da ist er«, sagte Reginald und zeigte auf einen Spiegel über einem großen Art-Déco-Schreibtisch. »Hinter dem Spiegel. Er bewahrt riesige Mengen Geld darin auf, falls er mal schnell wegmuss.«
    »Was für ein glücklicher Zufall«, sagte Lucien. »Gehen Sie aus dem Weg, meine Damen.«

    Er nahm einen Briefbeschwerer in Form eines Windhundes und schlug damit den Spiegel entzwei. Reginald und die Mädchen waren beeindruckt. Dann zog Lucien an der Tür des Safes, und sie fiel zu Boden.
    »Wow«, sagte Reginald.
    Die jungen Damen keuchten. Lucien ignorierte sie. Er hatte zu tun. Wie Reginald gesagt hatte, war der Safe voller Bargeld. Außerdem lag ein Stapel Pässe darin. Lucien warf sie auf Dimitris Schreibtisch.
    »Seht sie mal durch«, sagte er. »Vielleicht finden die Mädchen ja ihre Pässe.«
    Aufgeregt machten sich die Mädchen über die Pässe her. Lucien durchsuchte den Safe, fand aber nichts mehr, was ihnen von Nutzen sein konnte, außer Autoschlüsseln und Kraftfahrzeugspapieren.
    »Reginald«, sagte er, »was ist das?«
    »Oh«, erwiderte der junge Mann. »Das sind die Schlüssel zu Mr Dimitris Lincoln Continental Mark III. Es ist ein schwarzes tolles Fahrzeug.«
    Lucien nickte. »Betrachte es als deins«, sagte er und warf ihm die Schlüssel und die Papiere zu. Reginald fing sie geschickt auf.
    »Ist das ein Scherz?«, fragte er. »Was wird denn Mr Dimitri dazu sagen?«
    »Nicht viel, wenn ich mit ihm fertig bin«, erwiderte Lucien. »Meine Damen, kommen Sie bitte her.«
    Die jungen Frauen versammelten sich um den Schreibtisch, und Lucien drückte jeder einen Packen Hundert-Dollar-Scheine in die Hand.
    »Nehmt das Geld«, wies er sie an, »und eure Pässe und beginnt ein neues Leben, irgendwo weit weg von hier. Oder wenn euch das lieber ist, könnt ihr natürlich auch in euer altes
Leben zurückkehren. Vergesst einfach, was euch hier passiert ist. Ich kümmere mich um die Leute, die euch wehgetan haben. Sie werden niemandem mehr etwas tun, das verspreche ich. Ihr habt nichts mehr zu befürchten. Geht und seid gesund und glücklich.«
    Die Mädchen, die nur wenig Englisch sprachen, lächelten schüchtern. Sie hatten verstanden, was Lucien gesagt hatte. Er hatte es lautlos in ihren Köpfen gesagt und dabei sanft ihre Erinnerung ausgelöscht. Es würde lange dauern, bis sie völlig geheilt waren. Das konnte selbst er nicht so schnell bewirken. Aber dies hier war schon mal ein Anfang, auch wenn kein Geld der Welt ihnen das Leben zurückgeben konnte, das sie gehabt hätten, wären sie nicht seinem Bruder in die Arme gelaufen.
    »Reginald«, sagte er laut, »bring die Frauen hinaus und setze sie ins Taxi. Die Fahrer sollen sie zum JFK bringen. Dort können sie entscheiden, wo sie hinwollen.«
    »Wird gemacht«, sagte Reginald.
    »Und dann gehst du zu deinem Auto und fährst nach Georgia zu deinem Bruder und bleibst dort«, rief Lucien ihm nach.
    »Mein Bruder. Das ist eine gute Idee«, sagte Reginald erfreut.
    »Das finde ich auch. Vergiss nichts hier im Club, du wirst es nicht wiederbekommen, es wird verbrennen.«
    »Verbrennen?« Reginald schien verwirrt. »Wie denn?«
    »Im Feuer«, erklärte Lucien geduldig. »Na los, geh jetzt und mach dir keine Sorgen.«
    Reginald drehte sich mit ausgebreiteten Armen zu den Mädchen um, um sie nach draußen zu führen. Als sie gingen, lächelten sie Lucien alle dankbar und voller Verehrung an.
    Lucien sah weg. Ganz sicher erwartete er keine Dankbarkeit und schon gar keine Verehrung.

    Er schüttete gerade Rum aus der Bar über die Leichen im Keller – er wusste schon lange, dass diese Sorte Alkohol am schnellsten und effizientesten brannte und nur sehr wenige Rückstände hinterließ –, als sein Handy klingelte.
    Auf dem Display erschien der Name, nach dem er sich den ganzen Tag gesehnt hatte.
    Meena Harper.

51
    Samstag, 17.

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