Ethan von Athos
solange sie nicht ihren gestiefelten Fuß von der Türrille nahm, würden sich die Sicherheitsdichtungen nicht schließen. Mit aller Höflichkeit, die er gerade noch aufbieten konnte, trat er zur Seite.
Terrence Cees rechte Hand glättete nervös seine Jacke. »Ist sie eine Freundin?«
»Nein«, sagte Ethan schroff.
»Ja«, Kommandantin Quinn nickte lebhaft und zeigte ihrer neuen Zielperson ihr schönstes Lächeln.
Cee zeigte, wie Ethan gereizt bemerkte, die gleiche törichte Überraschung, die alle galaktischen Männer bei ihrer ersten Begegnung mit Kommandantin Quinn an den Tag legten, aber zu Ethans Erleichterung schien er sich viel schneller zu erholen und sein Blick sprang von ihrem Gesicht über ihr Halfter zu ihren Stiefeln und anderen Punkten, die man auf Waffen überprüfen musste. Quinns Augen verfolgten Cees Bestandsaufnahme und erwiderten sie an ihm selber, mit einem selbstgefälligen Lächeln in den Augenwinkeln, da sie aus seinen Blicken wusste, wo sie nach seinen Waffen schauen musste. Ethan seufzte. War die Söldnerin immer dazu bestimmt, ihnen einen Schritt voraus zu sein?
Die Türen schlossen sich zischend. Quinn setzte sich und hielt die Hände brav auf den Knien, fern von dem Arsenal, das sie mit sich tragen mochte. »Sagen Sie diesem netten jungen Mann, wer ich bin, Botschafter Urquhart.«
»Warum?«, murrte Ethan.
»Ach, kommen Sie schon. Sie schulden mir schließlich einen Gefallen.«
»Was!« Ethan holte Luft, um dann seiner Empörung vollen Ausdruck zu verleihen, aber Quinn redete einfach weiter.
»Sicher. Wenn ich nicht meinen Cousin Teki instruiert hätte, Sie aus der Quarantäne zu schmuggeln, dann würden Sie noch immer ohne Ausweiskarte dort festhängen, rechtmäßiger Gefangener der Händewäscher. Und Sie und Mr. Cee hier wären sich nie begegnet.«
Ethans Mund klappte zu. »Stellen Sie sich selbst vor«, fauchte er schließlich.
Sie nickte ihm freundlich zu und wandte sich an Cee, wobei ihre geflissentliche Ungezwungenheit eine gespannte Erregung nicht ganz verbergen konnte. »Mein Name ist Elli Quinn. Ich habe den Rang einer Kommandantin in der Freien Dendarii-Söldnerflotte und den Posten einer Feldagentin im Nachrichtendienst der Flotte. Mein Auftrag war, Ghem-Oberst Millisor und seine Gruppe zu beobachten und ihre Mission aufzudecken. Vor allem dank Botschafter Urquhart habe ich endlich diesen Auftrag erfüllt.« Ihre Augen funkelten vor Befriedigung.
Terrence Cee starrte beide mit neuem Misstrauen an. Das brachte Ethan zum Sieden, nach all seinen vorsichtigen Bemühungen, Cees beschädigtes Gemüt dazu zu bringen, ihm ein wenig zu vertrauen.
»Für wen arbeiten Sie?«, fragte Cee.
»Admiral Naismith ist mein Befehlshaber.«
Cee wischte dies ungeduldig beiseite. »Und für wen arbeitet er?«
Ethan wunderte sich, warum ihm diese Frage nie gekommen war.
Kommandantin Quinn räusperte sich. »Einer der Gründe, weshalb man einen Söldneragenten engagiert, anstatt seine eigenen Leute einzusetzen, liegt natürlich gerade darin, dass der Söldner, wenn er gefangen wird, nicht enthüllen kann, wohin alle seine Berichte gegangen sind.«
»Mit anderen Worten, Sie wissen es nicht.«
»Stimmt.«
Cees Augen verengten sich. »Ich kann mir noch einen anderen Grund denken, warum man einen Söldner engagiert. Was ist, wenn man seine eigenen Leute überprüfen will? Wie kann ich sicher sein, dass Sie nicht selbst für die Cetagandaner arbeiten?«
Dieser schreckliche, aber logische Gedanke verschlug Ethan den Atem.
»Mit anderen Worten, vielleicht beurteilen Oberst Millisors Vorgesetzte ihn gerade für seine nächste Beförderung?«
Quinn lächelte spöttisch. »Ich hoffe nicht, denn nach meinem letzten Bericht waren sie mit ihm sehr unzufrieden …« Aus dieser vagen Andeutung schloss Ethan, dass sie nicht die Absicht hatte, Okitas Tötung für sich in Anspruch zu nehmen. Dieser Großmut weckte bei ihm allerdings keine Dankbarkeit.
»… die einzige Garantie, die ich Ihnen anbieten kann, ist dieselbe, auf die ich mich verlasse. Ich glaube nicht, dass Admiral Naismith einen Auftrag von den Cetagandanern annehmen würde.«
»Söldner werden reich, indem sie ihre Aufträge von dem annehmen, der ihnen am meisten bietet«, sagte Cee. »Dabei kümmern sie sich nicht darum, von wem die Aufträge sind.«
»Ah – hm. Das stimmt nicht ganz. Söldner werden reich, indem sie mit dem geringstmöglichen Verlust gewinnen. Um zu gewinnen hilft es, wenn man die bestmöglichen Leute
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