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Etwas ist faul

Etwas ist faul

Titel: Etwas ist faul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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Rowland, Onkel des vorgenannten George, gerade offen seine Meinung geäußert hatte. Im Verlauf knapper zehn Minuten war George vom Augapfel seines Onkels, vom Erben dessen Vermögens und einem jungen Mann, dem eine viel versprechende berufliche Laufbahn bevorstand, unvermittelt zu einem Angehörigen der riesigen Armee von Arbeitslosen geworden.
    Und mit diesem Anzug bekomme ich nicht einmal Arbeitslosenunterstützung, überlegte Mr Rowland düster. Andererseits reicht meine Begabung einfach nicht aus, Gedichte zu schreiben und sie für zwei Penny (oder soviel, wie es Ihnen wert ist, Lady) an den Haustüren zu verkaufen.
    Es stimmte, dass George einen beachtlichen Triumph der Schneiderkunst verkörperte. Er war erlesen und sehr gut gekleidet. Salomo und die Lilien auf dem Felde konnten sich mit George nicht annähernd messen. Aber der Mensch lebt nicht von Kleidung allein – es sei denn, er hätte auf diesem Gebiet eine umfangreiche Ausbildung genossen –, und dieser Tatsache war sich Mr Rowland schmerzlich bewusst.
    Und das alles wegen dieses verdammten Theaters von gestern Abend, überlegte er betrübt.
    Das verdammte Theater von gestern Abend war ein Ball im »Covent Garden« gewesen. Von diesem Ball war Mr Rowland einigermaßen spät – oder vielmehr: einigermaßen früh nachhause gekommen; genau genommen konnte er nicht einmal sagen, er könne sich an seine Heimkehr überhaupt erinnern. Rogers, der Butler seines Onkels, war ein hilfsbereiter Bursche, und er wäre zweifellos in der Lage gewesen, mit näheren Einzelheiten aufzuwarten. Ein wahnsinnig schmerzender Kopf, eine Tasse starker Tee und die Tatsache, um fünf Minuten vor zwölf – statt um halb zehn – im Büro erschienen zu sein, hatten die Katastrophe ausgelöst. Mr Rowland senior, der seit vierundzwanzig Jahren – wie es einem taktvollen Verwandten zustand – alles verziehen und bezahlt hatte, hatte dieses Verhalten plötzlich aufgegeben und sich in einem neuen Licht gezeigt. Die Inkonsequenz von Georges Antworten (der Mund des jungen Mannes klappte immer noch auf und zu wie ein mittelalterliches Folterinstrument) hatte ihm zusätzlich missfallen. William Rowland war in allem und jedem gründlich. Mit einigen kurzen und bündigen Worten stieß er seinen Neffen als Treibgut in die Welt hinaus und begab sich dann wieder an die unterbrochene Aufgabe, einige peruanische Ölfelder zu begutachten.
    George Rowland schüttelte den Staub aus dem Büro seines Onkels von seinen Füßen und begab sich in die Londoner City. George war ein praktischer Mensch. Ein gutes Mittagessen, so überlegte er, war notwendig, um die Situation zu überblicken. Er nahm es zu sich. Dann lenkte er seine Schritte wieder in Richtung des Familienwohnsitzes. Rogers öffnete die Tür. Seine beherrschten Gesichtszüge verrieten keine Überraschung, als er George zu dieser ungewohnten Stunde erblickte.
    »Guten Tag, Rogers. Packen Sie doch bitte meine Sachen, ja? Ich reise ab.«
    »Sehr wohl, Sir. Nur für eine kurze Reise, Sir?«
    »Für immer, Rogers. Ich fahre heute Nachmittag in die Kolonien.«
    »Wirklich, Sir?«
    »Ja – das heißt, wenn ich ein passendes Schiff finde. Wissen Sie mit Schiffen Bescheid, Rogers?«
    »An welche Kolonie haben Sie bei Ihrem Besuch gedacht, Sir?«
    »An keine besondere. Irgendeine wird genügen. Sagen wir – Australien. Was halten Sie von dieser Idee, Rogers?«
    Rogers räusperte sich diskret.
    »Nun ja, Sir – ich habe einmal gehört, dass dort draußen genügend Raum für alle ist, die wirklich arbeiten wollen.«
    Mr Rowland schaute ihn interessiert und bewundernd an. »Sehr hübsch ausgedrückt, Rogers. Genau das, was ich mir vorgestellt habe. Ich werde also nicht nach Australien fahren – jedenfalls noch nicht heute. Holen Sie mir doch einmal den Eisenbahnfahrplan, ja? Wir werden etwas suchen, das nicht ganz so weit ist.«
    Rogers brachte das gewünschte Buch. George schlug es aufs Geratewohl auf und blätterte schnell weiter.
    »Perth – zu weit weg – Putney Bridge – zu nahe – Ramsgate? Ich glaube nicht. Reigate lässt mich ebenfalls kalt. Nanu – das ist aber eine Überraschung! Es gibt tatsächlich einen Ort, der Rowland’s Castle heißt. Haben Sie den Namen schon mal gehört, Rogers?«
    »Soweit ich orientiert bin, Sir, fährt man dazu von der Waterloo Station ab.«
    »Sie sind wirklich ein ungewöhnlicher Mann, Rogers! Sie wissen einfach alles. Gut also – Rowland’s Castle! Was mag das Wohl für ein Ort sein?«
    »Als Ort

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