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Eulen

Eulen

Titel: Eulen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Hiassen
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entfernt.«
    »Jawohl, Sir. Das war die weniger gute Neuigkeit.«
    »Haben Sie den Diebstahl bei der Polizei angezeigt?«
    »Natürlich nicht. Ich wollte ja nicht, dass das in die Zeitung kommt.«
    »Vielleicht besteht ja doch noch Hoffnung für Sie«, sagte Chuck Muckle. Dann fragte er, ob es möglich sei, die Maschinen auch ohne Sitze zu bedienen.
    »Nur wenn Sie so ’ne Art Krake sind.«
    »Gehe ich also recht in der Annahme, dass heute auf der Baustelle nicht gearbeitet wird?«
    »Morgen auch nicht«, sagte Curly finster. »Ich hab schon neue Sitze bestellt, bei einem Großhändler in Sarasota, aber vor Mittwoch sind die nicht hier.«
    »Was für ein glücklicher Zufall«, sagte Chuck Muckle. »Das ist gerade der letzte Tag, an dem Miss Kimberly Lou Dixon uns zur Verfügung steht. Nächstes Wochenende beginnen in New Mexico die Dreharbeiten für ihren Insektenfilm.«
    Curly schluckte. »Diesen Mittwoch soll der erste Spatenstich stattfinden? Und was ist mit dem Planieren?«
    »Wir haben unsere Pläne geändert. Bedanken Sie sich in Hollywood«, sagte Chuck Muckle. »Erst gibt es also den feierlichen ersten Spatenstich, und wenn dann alle wieder weg sind, können die Maschinen loslegen – vorausgesetzt, die sind bis dahin nicht komplett auseinander genommen.«
    »Aber heute haben wir doch … ich meine, Mittwoch ist doch schon übermorgen!«
    »Machen Sie sich nicht ins Hemd, Mr. Branitt. Wir organisieren das alles von hier aus – die Werbung, die Pressemitteilungen und so weiter. Ich setze mich mit dem Büro des Bürgermeisters und der Handelskammer in Verbindung. Ihre Aufgabe ist unglaublich einfach – aber vermutlich gelingt es Ihnen trotzdem, sie zu versieben.«
    »Was denn?«
    »Sie müssen nichts weiter tun, als die Baustelle die nächsten achtundvierzig Stunden abzusperren. Glauben Sie, dass Sie das schaffen?«
    »Sicher doch«, sagte Curly.
    »Keine Alligatoren, keine Giftschlangen, kein Diebstahl«, sagte Chuck Muckle. »Kurzum: keine Probleme. Capito?«
    »Nur noch eine kurze Frage, wegen der Eulen.«
    »Was für Eulen?« Blitzartig kam Chuck Muckles Gegenfrage. »Diese Höhlen sind verlassen, wissen Sie das nicht mehr?«
    Anscheinend hat bloß jemand vergessen, das den Vögeln zu sagen, dachte Curly.
    »Es gibt kein Gesetz, das es verbietet, verlassene Nester zu zerstören«, sagte der Stellvertretende Direktor. »Wenn irgendwer fragt, sagen Sie ihm das: Die Höhlen sind verlassen.«
    »Aber was ist, wenn eine von diesen Eulen auftaucht?«, fragte Curly.
    »Was für Eulen?!« Chuck Muckle brüllte jetzt fast. »Es gibt keine Eulen auf dem Gelände, vergessen Sie das nicht, Mr. Branitt. Nada. Null. Niente. Wenn jemand trotzdem eine sieht, dann sagen Sie ihm, es sei – was weiß ich – ein Rotkehlchen oder ein wildes Huhn oder sonst was.«
    Ein Huhn?, wunderte sich Curly.
    »Übrigens«, sagte Chuck Muckle, »ich komme persönlich nach Coconut Cove, damit ich die reizende Miss Dixon zu unserer Feier begleiten kann. Beten Sie, dass wir beide uns über nichts mehr unterhalten müssen, wenn ich vor Ort bin.«
    »Machen Sie sich keine Sorge«, sagte Curly. Er selbst allerdings machte sich große Sorgen.
     
    Beatrice Leep war schon weg, als Roy aufwachte. Es war ihm schleierhaft, wie sie so unbemerkt aus dem Haus schlüpfen konnte, aber er war froh, dass sie es geschafft hatte.
    Beim Frühstück las Roys Vater laut den kurzen Artikel über Dana Mathersons Festnahme aus der Zeitung vor. Die Überschrift lautete: Jugendlicher bei Einbruchsversuch gefasst.
    Weil Dana noch unter achtzehn war, durften die Behörden seinen Namen nicht an die Medien weitergeben – eine Tatsache, die Roys Mutter schmerzte. Sie fand, Danas gesammelte Straftaten hätten auf die erste Seite der Zeitung gehört. Im Artikel stand nur, dass es sich um einen Schüler der Trace Middle School handelte und dass die Polizei ihn im Verdacht hatte, in verschiedene Akte von mutwilliger Zerstörung verwickelt zu sein. Dass es sich dabei um das Grundstück von Mama Paula handelte, wurde nicht erwähnt.
    In der Schule war Danas Festnahme Gesprächsthema Nummer Eins. Viele Mitschüler wussten, dass Dana es immer auf Roy abgesehen hatte. Sie waren daher gespannt, wie er auf die Sache reagieren würde.
    Roy bemühte sich, nicht zu jubeln oder Witze darüber zu machen. Am liebsten wollte er so wenig wie möglich Aufmerksamkeit auf sich lenken. Falls Dana irgendwas über die angeblichen Zigaretten im Bauwagen ausplaudern sollte, würde er

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