Eulenspiegel
und küßte ihn gierig. Ihre Brüste waren hart unter dem kratzigen Paillettenstoff.
»Ein blödes Kleid!«
»Wirklich?« Sie legte beide Handflächen auf die Oberschenkel und schob langsam den Saum hoch, fuhr mit den Daumen in den Bund ihres Höschens und zog es herunter.
Er grub seine Finger in ihre Nässe, wollte kosten, aber sie schob ihn sanft zurück, öffnete seinen Reißverschluß, umfaßte ihn fest, spreizte die Schenkel. Mit einer geschmeidigen Bewegung hob er sie hoch gegen die Wand und drang in sie ein. Sie war heiß und ungestüm. Ihr unterdrücktes Keuchen machte ihn verrückt.
»Astrid, Kind, wo steckst du denn?« kam es aus der Halle.
Toppe hielt inne, aber es war zu spät; Astrid erbebte, und es kostete ihn alle Kraft, sich zurückzuhalten. Sie biß ihm in den Hals.
Sanft stellte er sie auf den Boden zurück, bückte sich nach dem Höschen, knüllte es zusammen und stopfte es in seine Hosentasche. Als das Licht anging, schaffte er es gerade noch, sein Jackett zuzuknöpfen.
Astrids Vater blinzelte, entdeckte sie dann und kam besorgt gelaufen. »Liebes, was ist denn passiert? Ich habe dich gehört. Hast du was?«
Astrid zitterte in Toppes Arm. »Ach, Paps …«
»Mein Gott, Kind, du bist ja ganz erhitzt!«
»Mir war plötzlich so schwindelig«, hauchte sie. »Und jetzt ist mir furchtbar schlecht. Ich muß mich unbedingt hinlegen.«
»Soll ich Mutti holen?«
»Nein, es geht schon, wirklich.«
Herr von Steendijk war nicht überzeugt, aber Toppe beruhigte ihn. »Es ist nur der Kreislauf. Sie hat in letzter Zeit einfach zu viel gearbeitet.« Entschlossen führte er Astrid in die Halle.
»Ich bringe sie nach Hause.«
Auf dem schummerigen Parkplatz hinter der Villa kamen sie endlich dazu durchzuatmen.
»Puh«, lachte Astrid. »Das war knapp.«
Toppe knöpfte sein Jackett auf und zog endlich den Reißverschluß hoch. »Knapper als du ahnst. Hier, dein Höschen. Willst du es anziehen?«
Sie guckte verschmitzt und schüttelte den Kopf. »Das lohnt sich nicht. Laß uns fahren, ganz schnell.«
»Aha«, stellte er grinsend fest. »Sex ist alles, was du von mir willst. Du bist nur scharf auf meinen Körper.«
»Natürlich! Oder hast du mir etwa den ganzen Quatsch mit der Liebe geglaubt?«
Das hatte er tatsächlich, und als sie Stunden später endlich das Licht ausmachte und sich in seine Arme schmiegte, war er auf einmal verdammt froh darüber. Glücklich, daß sie nie aufgehört hatte, ihn überzeugen zu wollen.
»Astrid?«
»Hm?«
»Ich liebe dich.« Es ging ganz leicht.
Sie lag völlig still.
»Und ich habe das wirklich ernst gemeint mit dem Kind, auch wenn sich das vielleicht nicht so angehört hat. Ich glaube, es wäre sogar ganz schön.«
Sie strich ihm zärtlich über die Lippen. »Ja, vielleicht wäre es das wirklich, aber so ist es auch unheimlich schön. Ich werde die neue Stelle annehmen, Helmut. Ich kenne mich, ich würde mir mein Leben lang in den Bauch beißen, wenn ich’s nicht täte. Ich würde eine Chance vergeben, und das nur wegen dieser Gefühlsduselei. Das kann’s auch nicht sein.«
Er schwieg und versuchte erfolglos, seine Gefühle zu sortieren.
»Bist du traurig?« flüsterte sie.
»Ja«, meinte er erstaunt. »Ich bin tatsächlich traurig.«
»Aber nur ein bißchen.«
»Nur ein kleines bißchen.«
9
Am anderen Morgen, als Toppe gerade das Frühstücksgeschirr abräumte, rief Sylvia Heinrichs an: »Walter kommt heute nicht zum Dienst, Helmut. Er ist ziemlich schlapp, und eigentlich müßte er zum Arzt, aber du kennst ihn ja. Ich bin schon froh, daß er überhaupt liegen bleibt.«
»Der soll bloß keinen Mist machen«, meinte Toppe erschrocken. »Sag ihm, ich will ihn erst wieder sehen, wenn er richtig gesund ist. Wir kommen schon irgendwie klar. Ich rufe heute nachmittag noch mal an.«
Astrid stand in der Tür zu ihrem Zimmer und bürstete ihr Haar. »Was ist los?«
»Walter geht’s nicht so gut, er kommt heute nicht. Sag mal, kannst du so lange auf seinen Posten gehen?«
»Sicher, ist gar nicht schlecht. Da komme ich wenigstens dazu, der Chefin zu erzählen, daß ich die Stelle in Goch annehmen will. Und vielleicht kann ich mich auch schon bei ein paar Fortbildungen anmelden. Was hast du vor? Fährst du zu Birkenhauer?«
»Ja, gleich. Ich will nur erst noch die Hühner füttern.«
Als sie zusammengezogen waren, hatten sie lange, komplizierte Pläne ausgetüftelt, wer wann welche der täglichen Aufgaben auf dem Hof zu übernehmen hatte. Aber da Gabi
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