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Eulenspiegel

Eulenspiegel

Titel: Eulenspiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hiltrud Leenders , Michael Bay , Artur Leenders
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wichtige Parallele zu dem Überfall auf Sie gefunden.«
    Birkenhauer stand auf und trat dicht vor Toppes Stuhl. »Jetzt hören Sie mal zu, Herr Oberkommissar. Parallele hin, Parallele her. Das mag ja für Sie interessant sein, aber mich geht das nichts an. Ich habe Ihnen gesagt, was ich weiß, und damit basta! Alles andere ist Ihre Arbeit und nicht meine.«
    Toppe klappte seinen Block zu und stand auch auf. »Wissen Sie was? Es wird mir jetzt einfach zu blöd! Sie wollen doch etwas von uns und nicht umgekehrt. Sie haben doch Anzeige erstattet und erwarten unsere Hilfe. Oder habe ich da was falsch verstanden?«
    Er hob die Hand, als Birkenhauer etwas entgegnen wollte. »Melden Sie sich wieder, wenn Sie kooperativer sind. Einstweilen besorgen wir uns die nötigen Informationen über Sie an anderer Stelle, seien Sie unbesorgt.«
    Er fuhr zurück zur Saalstraße, lenkte den Wagen an den Rand und rief van Appeldorn über das Funktelefon an.
    »Wie schön, Helmut, daß du jetzt auch gemerkt hast, was der Typ für ein Arsch ist. Ja, ich denke auch, es muß was passieren. Ich wollte gerade zu Stein reingehen. Wo erreiche ich dich später?«
    »Ich bin eh schon auf halber Strecke, da hab ich gedacht, ich schaue mal kurz bei Walter rein.«
    »Grüß ihn schön. Bis nachher.«

    Walter Heinrichs lag im Bett, drei dicke Kopfkissen im Rücken, und Toppe fand, daß er schon nicht mehr ganz so grau aussah. Dafür war er gereizt wie eine Wespe, die einen mit der Klatsche abgekriegt hatte.
    »Was willst du denn hier?« schnauzte er, als Toppe zum Bett kam.
    »Gucken, wie’s dir geht, du Ochse, und dir ein bißchen ins Gewissen reden.«
    »Mir geht es blendend, und wenn du diesen Satz sagst, dann schmeiß’ ich dich raus.«
    »Welchen Satz?« lächelte Toppe.
    »Daß ihr alle nur mein Bestes wollt und daß ich euch noch länger erhalten bleiben soll. Keine Sorge, ich werde euch noch so lange erhalten bleiben, daß es euch zu den Nasenlöchern rauskommt.«
    Toppe setzte sich auf den Bettrand. »Gehört es zum Krankheitsbild, daß du immer so aggressiv wirst?«
    Heinrichs schloß die Augen. »Wahrscheinlich«, meinte er matt. Dann rappelte er sich hoch. »Meine Frau will mich unbedingt zum Arzt schleifen, aber ich kenne die Mühle doch. Da laufe ich dann wieder tagelang mit dem EKG-Brummer rum, und hinterher geben die mir neue Medikamente, von denen mir schlecht wird und von denen ich wieder das große Heulen kriege.«
    »Aber nach einer Weile geht es dir dann besser, und du bist wieder topfit.«
    Heinrichs sah ihn unruhig an. »Sag mal, Helmut, siehst du eigentlich wirklich nicht, was läuft? Meinst du denn, ich könnte mir das leisten, auch nur ein paar Tage lang den Invaliden raushängen zu lassen? Hast du noch nie was von Frührente gehört?«
    »Kann es sein, daß du die Flöhe husten hörst?« legte Toppe ihm die Hand auf den Arm, aber Heinrichs schüttelte sie ab. »Tu doch nicht so! Wir haben zwar nie darüber gesprochen, aber ich kenne dich lange genug. Du weißt selbst, was abgeht. Die Meinhard, die ist keine Polizistin. Die ist Managerin, eine von diesen ganz modernen, abgezockten. Wie die mit den Hauptkommissarstellen um sich schmeißt. Glaubst du denn, die kann sie sich einfach so backen? Nein, da werden ein paar von den alten rausgemendelt. Und rate mal, wer ganz oben auf der Liste steht?«
    Toppe seufzte. »Ach, Walter, komm, das ist doch Blödsinn. Die Meinhard mag in der Sache abgezockt sein, aber über Leichen geht die nicht.« Dann lachte er bitter. »Erst mal wollen wir verhindern, daß es überhaupt welche gibt.« Er packte Heinrichs energisch am Kragen. »Du schälst dich jetzt aus den Federn und gehst zum Arzt, und zwar auf der Stelle. Und dann machst du genau das, was der sagt. Und wenn die Medikamente dich aus den Pantinen hauen, dann kriegen wir das gemeinsam hin, und zwar so, daß keiner was merkt. Ist das klar?«

    »Guten Morgen, Herr van Appeldorn. Hoffentlich haben Sie heute ein bißchen Zeit mitgebracht.«
    Dr. Stein zeigte einladend auf den Besuchersessel.
    »Zeit schon«, meinte van Appeldorn zögerlich. »Aber eigentlich wollte ich Sie fragen, ob Sie nicht meinen Kontakt zum Wirtschaftsstaatsanwalt wiederbeleben könnten. Ich war, glaube ich, nicht so furchtbar nett zu diesem Herrn Günther. Und wir denken, er sollte vielleicht doch tätig werden.«
    Stein lachte vergnügt. »Ja, was denn jetzt? Erst soll ich ihn zurückpfeifen, dann wieder nicht … Nein, nein, ich scherze nur. Jetzt setzen Sie

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