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Eulenspiegel

Eulenspiegel

Titel: Eulenspiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hiltrud Leenders , Michael Bay , Artur Leenders
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zurück. »Ja, bin ich, man glaubt es kaum. Ich mache mich an die Arbeit.«
    Womit Toppes Frage nach Mithilfe erschöpfend beantwortet war und er zurückkehrte zu den Wannen und Eimern mit heißer Lauge, den Scheuerschwämmen, durchweichten Küchenhandtüchern und der Stimmung, die ständig kippelte zwischen »alle zusammen schaffen wir das schon« und »ich leg’ mich in mein Bett und heul’ mich aus«.
    »Was will Klaus denn hier?« stellte Astrid sich ihm in den Weg.
    Er sagte es ihr.
    »Wie bitte? Brandstiftung?« Sie tippte sich an die Stirn. »So ein Blödsinn!« Dann machte sie sich wieder an die Arbeit.
    »Die zweite Maschine Bettwäsche und Handtücher ist durch«, war Oliver auf einmal da, als Toppe gerade versuchte, eine Wand in der Halle abzuwaschen, und feststellte, daß die genauso wie alle anderen Wände neu gestrichen werden mußte.
    »Ich könnte jetzt vielleicht die Türen und das Treppenhaus abwischen.«
    Toppe ließ den Lappen ins Wasser platschen.
    »Was für eine Scheiße, Papa«, meinte der Junge erstickt, und Toppe nahm ihn schnell in die Arme.
    »Wo ist Steffi?« murmelte er in den Haarwust.
    »Schon lange zu Hause. Tut mir leid, Papa, wirklich, ich.«
    Toppe drückte ihn kurz an sich. »Schmeiß die nächste Waschmaschine an, Oliver.«
    Das Schniefen hörte auf. »Okay, und dann mache ich die Türen.«
    Irgendwann hielt Toppe es doch nicht mehr aus und ging nach draußen. Van Gemmern hockte auf den Knien im Dreck und sprach in sein Diktaphon.
    Es stank erbärmlich nach verkokelten Federn und verbranntem Fleisch. Das jämmerliche Naß da in der Ecke mußte der Hahn gewesen sein.
    Van Gemmern richtete sich auf. »Eindeutig Brandstiftung. Zeitzünder der einfachsten Art, aber sehr zuverlässig.« Damit bückte er sich schon wieder und sammelte die Plastiktüten mit den Proben ein, die er genommen hatte.
    Toppe wußte, daß man van Gemmern nie drängen durfte, aber in diesem Augenblick war ihm das schnurzegal. »Und was heißt das konkret?«
    Wunderbarerweise lächelte van Gemmern ihn an. »Konkret sage ich jetzt gar nichts, aber ich fahre sofort ins Labor, und in ungefähr einer Stunde melde ich mich dann bei Ihnen.« Er drehte sich um. »Der kleine Chemiker«, hörte Toppe ihn murmeln, »Teil eins. Gar nicht schlecht.«
    »In einer Stunde?« Toppe sah auf die Uhr. »Sie brauchen nicht zufällig Hilfe im Labor?«
    »Nein, aber Sie können trotzdem mitkommen.« Van Gemmern schloß seinen Koffer.
    »Kommen Sie, ich zeige Ihnen was.« Er trat ein paar Schritte zur Seite und ging in die Hocke. »Hier!«
    Toppe erkannte einen glatten, leicht verwischten Abdruck.
    »Was soll das sein?«
    »Da hat sich einer Lappen um seine Schuhe gebunden. Ein alter Trick.«
    Der Boden war überall zertrampelt von schweren Feuerwehrstiefeln, aber van Gemmern konnte den verwischten Tritten trotzdem folgen: quer über den hinteren Hof, ein Stück auf dem angrenzenden Feld entlang Richtung Wald.
    »Nur eine Spur, sehen Sie? Und zwar – kommen Sie mit – hin und zurück. Da!«
    »Also nur eine Person?«
    »Richtig, und wenn Sie mich fragen, ein Mann. Oder aber eine Frau mit außergewöhnlich großen Füßen. Ich schätze Schuhgröße 46.«

    Zweiundsiebzig Minuten später wußte Toppe, wie der Brand gelegt worden war. Jemand hatte das Stroh im Hühnerstall mit Natriumchlorat getränkt und darauf ein Aluminiumschälchen mit Salzsäure gestellt. Nach einer Weile hatte sich die Säure durch das Metall gefressen, und die Reaktion mit dem Natriumchlorat hatte das Stroh in Brand gesetzt.
    »Das dauert circa sieben Minuten«, meinte van Gemmern. »Wenn man die Salzsäure verdünnt, bis zu zehn Minuten. Der Täter hatte also genügend Zeit zu verschwinden. Die Zutaten für diesen Zeitzünder kann sich jeder von uns im Laden besorgen. Unkraut-Ex zum Beispiel besteht aus Natriumchlorat, und das kriegt man in jeder Drogerie. Und statt Salzsäure kann man einfachen Zementschleierentferner nehmen.«
    Mit einer Pinzette hob er ein Metallstückchen hoch. »Das ist die Aluhülle von einem ganz normalen Teelicht. Da hat er die Säure reingekippt.«

14
    Wie nicht anders zu erwarten, war der Brandanschlag am Montag morgen das Thema im Präsidium. Überall stand man zusammen, und jeder entwickelte seine eigenen Theorien.
    Toppe schlüpfte hinter Astrid durch die Tür und bog gleich um die Ecke zum Treppenhaus, aber er hörte Looks Idee doch noch: »Dat war bestimmt ein Verflossener von Ihnen, Frau Steendijk, aus Eifersucht.«
    Die

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