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Europe Central

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Titel: Europe Central Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William T. Vollmann
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südlichen Linien neu auf. Erst Verteidigung, dann Gegenangriff, sobald die Luftwaffe uns Nachschub liefern konnte. Er wartete schon auf den Konvoi von der Rollbahn, der uns außerdem mit Schaffellen, tragbaren Öfen und vor allem Benzin versorgen sollte; erst die Verteidigungslinien verstärken, mit Panzern oder wenigstens schneebedeckten Panzerwracks; dann …
    Im Signalaufklärungsbericht hieß es, dass die Roten ihren Funkverkehr nicht einmal mehr zweistellig verschlüsselten, so verächtlich waren sie sich des Ausgangs sicher. Nicht weniger als vierundzwanzig Verbände waren zusammengezogen worden. Ende November warnte ihn die Heeresgruppe Don, es befänden sich nun einhundertdreiundvierzig Verbände in der Region. Feldmarschall von Manstein schalt ihn per Fernschreiber:
47 Aber Paulus, nun zum Generaloberst befördert, befestigte seine Stützpunkte bis zur Perfektion. Wo immer sie konnten, gruben die Soldaten der 6. Armee sich hinter Ringwällen ein, selbst wenn sie nur aus Schutt bestanden; so ahmten sie die Art der russischen Bauernhütten nach. Wann immer er von einem Einbruch erfuhr (und er war hervorragend informiert und hielt Sichtkontakt zur Front), zog er aus anderen Abschnitten Reserven ab, und schon waren sie auf dem Weg in den Tod, die Haltestangen ihrer offenen Lastwagen umklammert, neben sich das Gewehr, die Mündung nach oben gerichtet. Der Feind, der durch verschneite Lücken in den Ruinen sprang, wurde gleichfalls ausgelöscht. Bald würden nur noch Schnappschüsse von ihnen übrig sein, wie sie im Sommer als junge Männer dümmlich von ihren Flugzeugen oder Panzern herunterwinkten. In den frühen Morgenstunden jener Dezembernächte zwitscherte der Fernschreiber in Gumrak seinund, zum Beispiel,
und; oft war es unser Führer selbst, der befahl:
    Generäle haben Befehle zu befolgen wie jeder andere Soldat auch, hatte unser Führer gesagt.
    Nach Rücksprache mit Feldmarschall von Manstein via Fernschreiber markierte er die Karte: Erst würden die 4. Panzerarmee und das XLVIII . Panzerkorps die feindlichen Belagerungslinien aufreißen, genau hier, wo er heute noch durch seinen Feldstecher aus eingefrorenen Schützengräben den dampfenden Atem hatte aufsteigen sehen wie Träume (Träume wovon? Vom Händchenhalten mit einem Russenmädchen?); dann würde er alle Kräfte für den Gegenangriff zusammenziehen; an die Donskaja Zariza würden wir flüchten … Er mied Schmidts Blick, wenn er von Rückzug sprach, und ließ die Karte in einer schwarzen Mappe verschwinden, die in der Mitte den Stempeltrug und unten rechts
    Er rief seinen Adjutanten, Oberst Adam, zum Diktat. – Bitte schließen Sie die Tür ab, sagte er.
    Zu Befehl, Herr Generaloberst!
    Wo ist dieser OKW -Verbindungsoffizier?
    In der Stube von Generalmajor Schmidt, Herr Generaloberst.
    Die beiden kommen gut miteinander aus, da bin ich mir sicher, sagte er, wozu Oberst Adam schwieg.
    Nun gut. Dies ist nur für Feldmarschall von Manstein persönlich bestimmt. Sind Sie so weit?
    Jawohl.
    Hochverehrter Herr Feldmarschall, setzte er an, ich danke gehorsamst für Ihren Funkspruch vom 24.11.42 und die in Aussicht gestellte Hilfe. Haben Sie das?
    Jawohl.
    Im ganzen Raum zwischen Marinowka und dem Don stehen nur dünne deutsche Sicherungen. Der Weg Richtung Stalingrad ist für die russischen Panzer und mot. Kräfte frei.
    Mein Gott, Herr Generaloberst! Ich …
    In dieser schwierigen Lage sandte ich an den Führer einen Funkspruch mit der Bitte, mir Handlungsfreiheit zu geben, sollte das nötig werden.
Dass ich einen solchen Befehl nur im alleräußersten Notfall geben würde, dafür kann ich keinen Beweis erbringen, sondern nur Vertrauen erbitten.
    Jawohl .
    Ich habe auf diesen Funkspruch keine Antwort erhalten.
    Jawohl.
    Die Hauptangriffe an der Nordfront stehen meiner Ansicht nach erst bevor, da der Gegner hier über Eisenbahn und Straßen für …
    Ja, Herr Generaloberst?
    … das Heranführen von Verstärkungen verfügt. Ich glaube trotzdem, dass sich die Armee einige Zeit halten kann.
    Heil Hitler! Jawohl!
    Da ich täglich von vielen verständlichen Fragen nach der Zukunft bestürmt werde, wäre ich dankbar, wenn mir …
    Benötigen Sie eine Pause, Herr Generaloberst?
    … mehr als bisher Unterlagen zugänglich gemacht würden, die ich für die Hebung der Zuversicht meiner Männer verwenden kann.
    Jawohl.
    Ich darf melden, dass ich in Ihrer Führung, Herr Feldmarschall, die Gewähr sehe, dass alles geschieht, um der 6. Armee zu helfen, und

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