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Konstantinowskaja, das dem Tonwert der Schatten entspricht, die unsere T-34-Panzer auf das vereiste Pflaster des Kirowski-Prospekts werfen (mit ihnen schlagen wir die feindlichen PzKpfw III -F zurück); das gesunde Mittelgrau ihrer Fingernägel, Lippen und Brustwarzen; und das sahnige Hellgrau, mit dem Eisgrau nicht verwandt, ihres Gesichtes, ihrer Hände und Schultern, von der russischen Sonne gegerbt. Unter ihren ach so weißen Brüsten wohnen halbmondförmige Doppelschatten, die sich in ihrem eigenen Ton zwischen Lippengrau und Schultergrau ausdrücken wollen, das aber können sie nicht, denn alle Grautöne sind aufgebraucht. Wenn das Poem einmal enger und daher tiefer geworden ist (indem es sich zum Beispiel auf Weiß, Schwarz und drei Grautöne beschränkt), erfüllt es sich selbst umso mehr; die Konstantinowskaja ist nun ganz sie selbst; sie ist perfekt; sie errettet ihn, der sie liebt, denn die weiße Sonne einer Explosion ist ein Gesicht,
das Gesicht des Todes, und des Todes lange schwarze Locken sind Rauch; ohne die Konstantinowskaja wären Weiß und Schwarz nur der Tod; ihr Segen erlaubte ihnen die Vermählung. Da kommen noch mehr Deutsche in Feldgrau heran; da kommen Uoffzs mit silbernen Tressen an den Schulterklappen. Ihr haben wir es zu verdanken, dass Feldgrau nicht nur eine Schattierung des Feindes ist; es ist auch Lippengrau; er küsst es, wann immer er sie auf den Mund küsst …
    Er trinkt von ihrem Mund. Ihr weißer Atemnebel flattert über das schwarzgraue Wallen der Newa. Morgen schon wird dieser Atem gefroren sein und in brandneuem Weiß die Schneeklumpen und schmutzigen Eisklumpen und Leichen krönen. Ja, von ihrem Atem wird der Schlamm unter silbernem Reif liegen, weiß eingestäubt, und die kleinen zerbombten Häuser Pulkowos werden sauberer wirken. Alles wird Weiß auf Weiß sein, selbst die zaghafte gelegentliche Rauchfahne, die einfriert, kaum dass sie sich aus dem Schornstein erhebt.
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    Er sagte: Nun, Elena, was für ein Pech, dass du mich nicht geheiratet hast …
    Nicht weinen. Bleib heute bei mir.
    Aber dann muss ich …
    Und bleib über Nacht.
    Wenn sie uns beobachten …
    Natürlich beobachten sie uns, Mitja.
    Er fasste sich ein Herz und lachte: Nun, natürlich, sie warten darauf, dass es ein böses Ende mit mir nimmt. Schau, Elena, siehst du, was ich mitgebracht habe? Ich habe vorhin vergessen, es dir zu zeigen, weil ich so aufgeregt war, dass wir, nun, ich, ich habe an dich gedacht, Elena, oh, ja, ich habe … Sollertinski hat mir diesen Räucherfisch gegeben. Wenn ich nur wüsste, wo er ihn her hat …
    Komm jetzt ins Bett, sagte sie leise.
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    Und weiter ging es, setzte sich fort, wand sich grau wie die dreischienigen Straßenbahngleise Leningrads, die nun direkt vom blassen Gesicht Schukows mit seinen Hängebacken bis zum runden Kahlkopf des Feldmarschalls Ritter von Leeb und dessen Kulleraugen führten; beider perlgraue Stunden flackerten und stotterten ins Land, ihre weißen Brüste teilten das unselige Licht mit der deutschen Munition, die die Straßen küsste, neu gepflastert mit den Leichen, die sie geschaffen hatte, und heiligten es damit; ihre Augenbrauen waren eine Wand aus Rauch. Aber es war nichts als ein Kriegsfilm, den er träumte. Da war er schon längst in Kuibyschew; er war mit Frau und Kindern ausgeflogen worden, weil er wertvoll war. Die Konstantinowskaja war in Spanien; sie heiratete einen gewissen Roman Karmen und ließ sich von ihm scheiden. Und als die letzte Filmspule lose flatterte und ratterte, als der Vorführer sie alle wieder ins totenblasse Licht entließ, da erwachte der Filmstar, drehte sich fort vom Schnarchen seiner Frau, erhob sich, bastelte an seiner 7. Sinfonie herum und stand später mit trauriger und furchtsam zerknautschter Miene da und ließ die Hände auf den Schultern seiner beiden Kinder ruhen. Fortwährend rutschte ihm seine Brille auf die Nase. Er wollte sie absetzen. Seine Tochter Galja kratzte ein Loch in das Eis an der Fensterscheibe. Er blickte hindurch und sah stehengebliebene Busse, schwarze russische Automobile mit ihren platten Dächern, deren Schnauze sich vorne doppelt über die Räder wölbte wie die ineinander verklammerten Kiefer der Gottesanbeterin, und als er nur zwei Grau-Schattierungen gezählt hatte, verkrampften sich seine weißen, weißen Finger, die in jenen Tagen genau den Tonwert von Klaviertasten hatten, wie die Fühler eines Insekts, das sich ein letztes Mal reckt und dann stirbt.
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    Gut, er hatte also