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Eva Indra

Eva Indra

Titel: Eva Indra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bis aufs Blut
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zurück, als Anna urplötzlich vor ihm stand, seine Lippen mit ihrer Zunge teilte und ihn wild küsste. Er schien hin- und hergerissen zwischen Begierde und Scham. Aber sie ließ von ihm nicht ab.
    „Lass uns eine Bootsfahrt machen!“, schlug Anna vor, als sie sicher sein konnte, dass Alex eine Erektion hatte.
    „Was? Sicher nicht!“
    „Bitte, Bitte!“
    Alex schüttelte ablehnend den Kopf.
    „Wenn du mit mir keine Bootsfahrt machst, schreie ich das ganze Haus zusammen.“ „Du spinnst Anna. Zuerst habe ich mich gefragt, wie du mit Leonard überhaupt hast leben können, doch jetzt wird mir immer mehr bewusst...“ Alex hielt einen Augenblick inne. „Nein, besser noch, wenn ich mein Vater gewesen wäre, hätte ich dich schon längst erschlagen.“
    Anna begann zu schreien und Alex war mit einem Satz auf den Beinen und hielt ihr den Mund zu. Dabei kamen sie sich erneut so nahe, dass er nicht anders konnte, als sie wieder zu küssen.
    Alex ruderte wie ein strammer Seemann auf die Mitte des Sees hinaus. Anna hatte sich angeboten zu rudern, hatte sich dann aber doch besonnen, es wegen ihrer wunden Handgelenke nicht zu tun. Statt dessen lehnte sie sich lasziv, ihre Beine über die Sitzbank ausstreckend in dem Boot zurück und blickte abwechselnd zu dem sternenklaren Himmel und dann wieder zu Alex. Er war nicht sehr muskulös gebaut und dennoch war sie beeindruckt, mit welcher Kraft er das kleine Boot über den spiegelglatten See ruderte. Der Kahn war an dem Hotelsteg vertäut gewesen und Anna hatte die zwei Gläser und den restlichen Wein- das war nun schon die zweite Flasche- geschnappt und war die Stufen zu dem Anlegesteg hinuntergeklettert. Alex war ihr nur widerstrebend gefolgt.
    Quietschvergnügt nippte sie an dem Wein, genoss diese Bootsfahrt und den Anblick ihres Gondeliers. Einerseits hatte sie Angst vor Alex und fand es bizarr, dass er Leonards Sohn war, andererseits konnte sie eine Anziehung zu ihm nicht verleugnen. Es war diese elektrisierende Spannung, die durch die kleinen Machtkämpfe, die zwischen ihnen stattfanden, ständig neu aufgeladen wurde, die sie erregten. Sie hatten nun ungefähr die Mitte des Sees erreicht und Alex hatte innegehalten, um einen Schluck Wein zu trinken. Verträumt oder war er doch nur müde, blickte auch er auf diesen fantastischen Sternenhimmel. Dann nahm er etwas Tabak aus seiner Tasche, drei Blätter Zigarettenpapier, die er in einer bizarren Form miteinander verklebte, dazu einen kleinen Block Marihuana, den er gewissenhaft über den Tabakblättern zerbröselte und baute sich so einen Joint.
    Anna wusste nicht recht, wie sie darauf reagieren sollte, denn sie hatte noch nie so ein Ding geraucht. Deshalb und um sich nicht zu entlarven, sagte sie nichts und löste verlegen ihren Blick von ihm. Sein Werk war dünn wie eine normale Zigarette an der Seite, die man offensichtlich zwischen die Lippen nahm, schwang sich dann aber zu einer wahrhaftigen papierenen Keule auf, die an ihrem Ende lustig zusammengezwirbelt war. Das Ganze sah ein bisschen aus wie ein prall gefüllter Pariser mit Reservoir, ging es ihr durch den Kopf. Alex hatte inzwischen den Joint
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    kunstvoll angezündet und dieser unverwechselbare Geruch von Marihuana drang Anna entgegen, der ihr gänzlich zuwider war. Er schob das schmale Ende der Tüte zwischen Ringfinger und kleinen Finger, legte seine beiden Hände so aneinander, dass sich ein möglichst großer Hohlraum zwischen den Handflächen bildete, atmete noch mal seitlich aus, um seine Lungen gänzlich zu leeren und um sie bereit zu machen für das, was jetzt kommen würde und sog dann mit Macht durch den Spalt, den er zwischen seinen beiden Daumen gelassen hatte. Seine Lungen voller Stoff hielt er kurz inne, um dann um so genussvoller auszuatmen. Er hielt inne, atmete noch einmal und nahm dann dieses unförmige Etwas vorsichtig aus seiner Hand.
    Alex reichte Anna den Joint, als würde er ihr das Kostbarste der Welt übergeben und sie nahm ihn dankend an. Es dauert nicht lange, bis Anna berauscht ihren Kopf in den Nacken warf und zum Himmel emporblickte. Die Sterne, die dort oben am Himmel prangten, schienen ihr mit einem Male viel näher, viel greifbarer als je zuvor. Vorsichtig hob sie ihren rechten Arm in die Höhe und langte nach dem Stern, der ihr am besten gefiel. Nur in ihrer Einbildungskraft hatte sie ihn tatsächlich in ihrer kleinen Hand gefangen und reichte ihn Alex.
    „Der Stern ist für dich!“, sagte sie und

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