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Eva Indra

Eva Indra

Titel: Eva Indra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bis aufs Blut
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kleines Couvert.
    Alex riss ungeduldig den Umschlag auf.
    Geld hat mir nie etwas bedeutet! Aber das hat Ihr Vater nicht verstanden. Deshalb habe ich ihn damals verlassen, trotzdem ich ihn geliebt habe. Mögen Sie ihm diese Botschaft nach fast dreißig Jahren von mir übermitteln! Love, Hazel Farley.
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Eva Indra Bis aufs Blut
    Kapitel 14
    Es war wieder einmal der „Achter” gewesen, der Anna aufgeweckt hatte. Kopfüber war sie in die Höhe geschossen und hatte Lisa schlafend neben sich gefunden. Der Umstand, dass ihre Freundin rosafarbenes Ohropax, in den Ohren hatte, fiel Anna sofort unangenehm auf. Was hatte das zu bedeuten? Hatte sie gar in der Nacht geschnarcht, dachte Anna und verwarf diesen grässlichen Gedanken so schnell wie sie ihn gehabt hatte. Nur das immer wiederkehrende rasselnde Bimmeln der Straßenbahnen vor dem Haus konnte Lisa veranlasst haben, sich Stöpseln in die Ohren zu stecken. Aber immerhin ermöglichten es diese zugestopften Gehörgänge Anna, klammheimlich aus dem Schlafzimmer zu schleichen.
    Kaum war sie aus den Laken, fielen ihr prompt die Ereignisse der letzten Nacht wieder ein. Wie auf glühenden Kohlen hatte sie bis um vier Uhr morgens wach gelegen und auf Alex’ Heimkehr gewartet, bis sie dann wohl doch irgendwann eingeschlafen sein musste. Während sie sich herumwälzte, hatte sie für sich aber noch eine passende Theorie für Alex’ Verschwinden gefunden: Unter dem Tisch im Wohnzimmer kauernd hatte sie nämlich gesehen, wie Alex Geld aus Lisas Tasche nahm. Und ihrer Meinung nach konnte es nur eine sinnvolle Erklärung für diesen Diebstahl und sein anschließendes Verschwinden aus der Wohnung geben. Sein sexuelles Begehren hatte ihn dazu getrieben und er war aufgebrochen, um nach käuflicher Liebe zu suchen. Eine andere Lösung gab es einfach nicht.
    Sicherlich hätte er es gerne mit Lisa getrieben und ob Lisa ihn tatsächlich von der Bettkante gestoßen hätte, war für Anna nach wie vor eine undurchschaubare Angelegenheit. Aber leicht hätte sie es ihm nicht gemacht, denn sie war hellwach neben Lisa gelegen, wie ein abgerichteter Wachhund und hätte sie im Falle eines Falles heldenmütig vor diesem Lustmolch beschützt. Sollte er doch seine aufgestaute Geilheit an einer Hure ausleben, dachte sich Anna und erschauderte.
    Der bloße Gedanke daran, dass es Alex mit einer Schlampe treiben würde, ekelte sie an. Und dennoch, so ein Moralprediger wie sie manchmal vorgab zu sein, war sie in Wirklichkeit gar nicht, denn fast keine Stunde in ihrem Leben verstrich, ohne dass ihr nicht selbst regelrecht vulgäre Gedanken in den Sinn kamen. Ihre sexuelle Phantasie war von einer wahrhaft lebendigen Natur. Schwärmereien von gesichtslosen Männern erregten sie, wenn sie ihr in der Phantasie die Kleider vom Leib rissen, sie gewaltsam zum oralen Sex folterten, dann in sie eindrangen und sie vögelten, obwohl sie sich gegen eine Penetration tugendhaft wehrte und sie gleichzeitig herbeisehnte. Manchmal entführten sie ihre Gedanken auch in eine Welt aus “Tausend und einer Nacht“, zu verschleierten Frauen in wallenden, durchsichtigen Gewändern, unter denen makellose Körper zum Vorschein kamen und die ihre Möse wie eine saftige Feige auslutschten. Gelegentlich waren es Gedanken an überdimensionale lange und fette, männliche Glieder, die alternierend in ihre triefenden Schluchten eintauchten, sich an ihren Schleimhäuten rieben, um sich dann doch nur über ihrem Gesicht und ihren prallen Brüsten zu ergießen. Das waren einige von Annas Lieblingsphantasien, die sie selbst bei noch so schlechter Laune garantiert zum Höhepunkt gebracht hatten. Freilich gab es Variationen, vor allem im Anfangsstadium ihrer Selbstbefriedung, aber kaum hatte sie die Lust gepackt, waren ihre Gedanken wieder zielstrebig zu ihren altbewährten Luftgebilden zurückgekehrt. Dass sie in dieser Angelegenheit überhaupt viel Übung hatte, lag nicht nur daran, dass sie die vergangenen Jahre mit Leonard nicht hätte durchstehen können, sondern auch daran, dass eine nicht zu zähmende Leidenschaft in ihrem Körper tobte. Diesmal war der Auslöser ihrer Lust jedoch ein anderer gewesen: Es war die unvorstellbare Wut auf Alex gewesen, die ihre Begierde gesteigert hatte. Welch eine bodenlose Frechheit war es doch, dass Alex nun das Geld eben jener Frau stahl, welche er nicht bekommen konnte, um es sich auf der Straße von einer Professionellen machen zu lassen. Wahrscheinlich würde er sogar einen Orgasmus bekommen,

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