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Eva und die 40 Maenner - Roman

Eva und die 40 Maenner - Roman

Titel: Eva und die 40 Maenner - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Andre
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oder das, was früher ihre Familie gewesen war. Irgendwie war das Leben über sie hinweggegangen.
    Sie seufzte und schüttelte sich. Sie musste Leute anrufen, Strategien entwickeln, Schaden begrenzen. Und vielleicht hatte sie ja Glück. Niemand von denen, die sie kannte, las den Stadtanzeiger . Vielleicht hatte ja bisher keiner von dieser blöden Geschichte gehört.

32
    Ich bin Hans und 39. Nach einer großen Enttäuschung suche ich wieder einen sicheren Hafen. Ich bin naturverbunden, humorvoll, tierlieb, treu und häuslich. Meine letzte Freundin, das war vor sechs Jahren, hat mich sehr geliebt. Aber eines Tages war sie dann fort, ohne mir Bescheid zu sagen. So etwas würde ich nie tun. Und du sicher auch nicht, oder? 0156-73…
    Als Erstes rief Eva bei Irmela an. Die Freundin meldete sich schon nach dem zweiten Klingeln.
    »Eva, das ist ja eine echte Fügung, dass du anrufst! Ist es wegen der Zeitung? Verdammt noch eins, hast du davon überhaupt schon gehört?«
    Evas Lebensgeister sanken augenblicklich wieder in den Keller. »Oh nein, du weißt es schon.«
    »Was denkst du? Es ist eh ein Wunder, dass die Sache bis nachmittags gebraucht hat, bis sie rum war. Na ja, das liegt daran, dass kein Mensch dieses Schmierblatt liest, ich meine, keiner von uns. Aber seit ungefähr einer Stunde laufen bei mir die Telefone heiß, Schätzchen. Irgendwie weiß es jeder , tut mir leid.«
    »Ich … aber es stimmt doch nicht«, murmelte Eva schwach.
    »Na, ich weiß das! Keine Sekunde hab ich geglaubt, da wäre was und du hättest mich nicht eingeweiht! Aber den anderen musst du das erst mal verklickern, verstehst du?Ehrlich gesagt, kommt es mir ein bisschen so vor, als lechzten sie alle nach einem Skandal – weil die doch normalerweise immer in anderen Gesellschaftsschichten passieren und nun endlich mal in der eigenen, so was in der Art.« Irmela holte kurz Luft, um weiterzupoltern, doch Eva nutzte die Chance.
    »Ach, sollen sie reden.« Ihre Stimme klang frischer, als ihr zumute war. »Ich werde natürlich dagegen vorgehen, das ist klar. Das ist Rufschädigung oder wie auch immer das heißt. Ich brauche einen Anwalt und ein paar Telefonnummern, und dann sollen sie mich mal kennenlernen.«
    »Wunderbar, Schätzchen! Das nenne ich Kampfgeist. Weißt du was? Ich komme gleich mal rum bei dir. Du bist ja festgenagelt da in deinem Bett. Und von unterwegs rufe ich meinen Anwalt an, der ist genau der harte Hund, den du brauchst. Einverstanden?«
    Eva seufzte, gleichzeitig besorgt und erleichtert. »Natürlich. Ich danke dir, Irmela, du bist …«
    »Ein Goldstück, ich weiß. Erzähl mir was Neues.« Irmela lachte saftig. »Und du lässt in der Zwischenzeit den Kopf nicht hängen, ja?! Wär doch gelacht, wenn du da nicht rauskommst wie Phönix aus der Asche.«
    Doch diese Zuversicht wollte sich bei Eva nicht einstellen. Wenn schon Mann und Sohn sofort geglaubt hatten, es könne etwas an der Sache dran sein, wie sollte es dann erst bei den anderen sein, die sie weniger gut kannten? Nils zum Beispiel. Genau in dem Moment, in dem sie geglaubt hatte, es entwickele sich etwas zwischen ihnen, musste das jetzt passieren. Andererseits – sie wusste ja immer noch nicht, ob er selber wirklich koscher war. Ihr Gefühl vertraute ihm, aber konnte sie ihrem Gefühl vertrauen?
    Es fiel Eva schwer, den Gedanken an ihn wegzudrücken. Doch sie musste etwas tun und durfte jetzt nicht in Selbstmitleidversinken. Sie versuchte, Silke zu erreichen, doch im Labor war dauernd besetzt und an ihrem Handy meldete sie sich nicht. Die Freundin steckte vermutlich bis über beide Ohren in der Arbeit. Gut so, denn dann konnte ihr wenigstens auch kein anderer die kleine Sensation stecken.
    Eva hatte gerade erst ihr Nummernverzeichnis im Handy erneut aufgeschlagen, um zu sehen, wen sie als Nächstes anrufen sollte, als die Tür aufging und eine Krankenschwester hereinkam.
    »Abendessen!«, trällerte die junge Frau und balancierte ein vollbeladenes Tablett heran.
    Evas Blick schoss zur Uhr über dem Eingang. »Schon um fünf?«
    Die Schwester lachte. »Na ja, eigentlich bauen wir draußen gerade erst auf. Aber ich hab schon mal was für Sie zusammengestellt. Weil ich mir dachte, Sie mögen vielleicht nicht da draußen am Buffet herumlaufen und angeglotzt werden.« Mit erheblichem Klirren landete das Tablett auf dem Tischchen neben Evas Bett.
    »Angeglotzt?« Als sie die junge Frau fragend ansah und die leicht verlegene Röte auf ihrem Gesicht wahrnahm, begriff sie

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