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Eve & Adam (German Edition)

Eve & Adam (German Edition)

Titel: Eve & Adam (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Applegate , Michael Grant
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schnell kapieren, dass ich sie kennenlernen will, wenn ich ihr weiterhin ständig über den Weg laufe.
    Ich muss sie aber kennenlernen, zumindest ein wenig. Natürlich nicht als Mädchen – obwohl sie ja eins ist, klar. Aber darum geht es nicht.
    Was soll das, Solo? Natürlich geht es auch darum. Sei ehrlich zu dir selbst und gib es zu.
    Auf jeden Fall musst du sie erst mal kennenlernen, um herauszufinden, ob sie dir nützlich sein könnte. Aber Mann, Solo, das ist nicht alles.
    Ich beschließe, es vorerst gut sein und Eve und ihre Freundin allein zu lassen. Ich darf nichts überstürzen. Außerdem habe ich etwas anderes zu tun.
    Ich sehe sie wegrollen. Mist!
    Mir gefällt nicht, dass sie da sind. Bisher bin ich ohne die Gesellschaft Gleichaltriger zurechtgekommen. Ich habe Leute, mit denen ich mich online unterhalten kann. Reale Menschen in meinem Alter? Völlig unwichtig.
    Trotzdem fühle ich mich wie magnetisch angezogen, als sie den Aufzug betreten.
    Die Türen schließen sich.
    »Verdammt!«, schimpfe ich und widerstehe dem Drang, auf etwas einzuschlagen.
    Mein Handy vibriert, eine SMS . Natürlich Arbeit. Keiner meiner Internetfreunde hat meine Nummer. Wahrscheinlich braucht irgendwer einen Donut oder Instrumente müssen sterilisiert werden oder jemand hat etwas in seinem Wagen auf dem Parkplatz vergessen.
    Theoretisch könnte es auch einer meiner Online-Lehrer sein, aber das ist unwahrscheinlich. Ich erledige meine Hausarbeiten immer pünktlich, habe keinen Stress.
    Ich sehe auf dem Monitor nach. Tattoo-Tommy will einen Cappuccino und einen Mohnbagel.
    Mit einem Stöhnen gehe ich zum Aufzug und werde in die siebte Ebene hinaufkatapultiert, dem Wahnsinnsort, an dem sich die Koryphäen herumtreiben.
    Es handelt sich um eine riesige offene Fläche, auf der man ein Passagierflugzeug abstellen könnte, allerdings ist sie in einzelne mobile Arbeitsplätze aufgeteilt. Es sieht aus, als hätte man die Zellen sämtlicher langweiliger Großraumbüros der Welt hier versammelt – Wand plus Schreibtisch und Stuhl – und so ausgerüstet, dass man sie herumfahren kann.
    Jede Arbeitsstation ist mit einem Elektromotor und vier Kunststoffrädern versehen. Verschiedene Stationen schließen sich jeweils zu Gruppen zusammen, trennen sich wieder und bilden neue Gruppen. Man kann nicht sehen, wo sich eine bestimmte Koryphäe gerade aufhält, aber wir haben eine App, die das anzeigt.
    So weiß ich auch, dass Tattoo-Tommy, der verrückt-geniale Biochemiker aus Berkeley, jetzt im Koordinatenbereich J-7 sitzt.
    In der Küche schnappe ich mir den Kaffeewagen. Koffein in unterschiedlicher Form, organische Kräutertees, Bagels, Muffins, Energieriegel.
    Es ist nicht meine Aufgabe, aber ich habe nichts dagegen, bei Bedarf als Vertretung einzuspringen. Als Angestellter, den niemand beachtet, kann man sich am besten umsehen. Wenn du Kaffee servierst, glauben alle, dass du von dem, was du auf Computerbildschirmen, holografischen Darstellungen und der einen oder anderen altmodischen Tafel siehst, nichts verstehst.
    An einem Ort, an dem sich jeder für ein Genie hält, ist jemand, der Snacks serviert, unsichtbar. Niemand nimmt Notiz davon, wenn ich so tue, als würde ich die Nachrichten auf meinem Handy checken. In Wirklichkeit knipse ich ein Foto oder drücke die Aufnahmetaste der Voice Memo. Hilfreich ist auch, dass ich ein ziemlich gutes Gedächtnis habe.
    Ich mache eine Pause und trinke einen Schluck aus meiner Wasserflasche.
    Karen, eine wissenschaftliche Mitarbeiterin aus der Biochemie, nimmt ein Plunderstückchen vom Wagen.
    »Bist du befördert worden?«, fragt sie.
    Ich zucke die Schultern und halte die Augen offen. Es ist schwer, hier Daten zu klauen, sehr schwer. Aber nicht unmöglich.
    Mein größtes Problem: Wir arbeiten bei Spiker nicht mit irgendwelchen Clouds.
    Und zwar aus Sicherheitsgründen. Alle Welt sichert Daten auf Clouds. Die Leute legen dort Bilder, Musik, Manuskripte, was auch immer ab. Aber neue Forschungsergebnisse sind eben nicht »was auch immer«, deshalb gehen die Daten von Spiker ausschließlich an firmeninterne Server.
    Also keine CD -Brenner, keine USB -Anschlüsse für Speichersticks.
    Es ist daher nicht einfach für mich, an Daten zu kommen.
    Aber ich habe selbst eine Cloud installiert. Und sie so stark gesichert, dass nicht einmal die CIA sie knacken könnte. Die meisten verwenden ein vier- oder fünfstelliges Passwort. Meins hat zweiunddreißig Stellen.
    Ich tröste mich mit diesem Wissen, während ich

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