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Eve & Adam (German Edition)

Eve & Adam (German Edition)

Titel: Eve & Adam (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Applegate , Michael Grant
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bin doch schon alt genug!
    Mom … was hast du dir dabei nur gedacht?
    Am Eingang hängt ein Feuerlöscher. Ich nehme ihn vom Haken. Er ist überraschend schwer. Wie soll man damit ein Feuer löschen? Andererseits beruhigen mich seine Größe und sein Gewicht.
    Mit dem Aufzug fahre ich nach oben. Um zum Büro meiner Mutter zu gelangen, muss ich einen Code eintippen. Irgendwie kriege ich ihn zusammen, obwohl ich mich kaum konzentrieren kann. Obwohl ich Angst habe und erschöpft und durcheinander bin wie noch nie in meinem Leben. Obwohl meine Gedanken ständig um Solo und Adam kreisen, um Aislin, den Schlägertypen, den verängstigten Mr Sullivan aus der Buchhaltung und die gruseligen Bilder des USB -Sticks.
    Trotzdem habe ich noch Kraft übrig, um nervös zu sein. Warum? Weil ich gleich meine Mutter stören werde. Das mag sie nämlich gar nicht.
    Auf Zehenspitzen nähere ich mich ihrem Büro. Die Tür zum Vorzimmer, in dem ihre Assistenten arbeiten, steht weit offen. Die Computerbildschirme sind schwarz, nur wenige Lichter brennen.
    Die gewaltige Tür – fast schon ein Portal – ist geschlossen. Ich drücke das Ohr dagegen und höre Stimmengemurmel. Keine fröhlichen Stimmen, sondern wütende Stimmen. Was in Terra Spikers Büro natürlich auch wieder nicht so außergewöhnlich ist.
    Ich stoße mit dem Feuerlöscher gegen einen Übertopf und sage unwillkürlich: »Pst!« Aber ich glaube nicht, dass mich jemand gehört hat. Dafür ist das Geschrei drinnen zu laut.
    »He!«
    Ich fahre herum. Ein Mann und eine Frau sind hinter mir aufgetaucht. Die Frau ist klein und dunkelhäutig und hat stechende Augen und einen extrem langen Zopf. Der Mann schwitzt. Er ist groß und massig und auf seinem Namensschild steht MARTINEZ .
    Ich starre die beiden an und sie starren zurück. Offenbar weiß hier niemand, was eigentlich los ist.
    »Wollen Sie meine Mutter sprechen?«
    »Und du.«, schießt die Frau zurück.
    »Brennt es hier irgendwo?«, fragt der Mann.
    »Ach das.« Ich werfe einen Blick auf den Feuerlöscher in meiner Hand. »Das ist …«
    Er will sich auf mich stürzen. Er mag zwar groß sein, aber schnell ist er nicht.
    Ich trete einen Schritt zurück und stoße gegen die Tür, während er gegen die Wand rechts von mir knallt.
    »Martinez!«, schreit die Frau. »Mach sie fertig!«
    »Wie bitte?«, wiederhole ich entgeistert. Mich fertigmachen? Ich bin hier wohl im falschen Film.
    »Sie ist die Tochter der Chefin«, protestiert Martinez.
    »Die wir wahrscheinlich umbringen«, gibt die Frau in sachlichem Ton zu bedenken.
    Martinez kennt diesen Plan offenbar, aber er findet ihn peinlich. Wie etwas, was man nicht in meiner Gegenwart sagen sollte.
    Er versucht noch einmal, sich auf mich zu stürzen.
    Ich weiche zurück zur Tür, die nach innen aufschwingt. Überrascht stolpere ich rückwärts und lasse den Feuerlöscher fallen. Er rollt ein Stück über den Boden und bleibt dann liegen.
    Als ich das Gleichgewicht wiedererlangt habe, drehe ich mich um. Ein denkwürdiger Anblick bietet sich mir. Das Büro meiner Mutter ist wie immer der Wahnsinn. Der Wasserfall rauscht und die seltsamen überdimensionalen Skulpturen meines Vaters hängen an Drähten von der schwindelerregend hohen Decke.
    Meine Mutter steht hinter ihrem Schreibtisch, in einem maßgeschneiderten Kostüm ihres Londoner Designers, am Handgelenk eine Zwanzigtausend-Dollar-Uhr und um den Hals eine Diamantenkette, die mehr wert ist als das, was hundert Familien in Guatemala in ihrem ganzen Leben verdienen. Wie immer verströmt sie den Duft von Bulgari. Ihre Schuhe sehe ich nicht, aber ich wette, dass es keine abgenutzten Nikes sind.
    »Evening«, sagt sie abweisend. »Das ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt.«
    Auch Tommy, der Wissenschaftler mit den Tattoos, ist anwesend. Neben ihm stehen ein asiatischer Typ und ein unscheinbarer Computerfreak mittleren Alters.
    Tommy hält eine Pistole in der Hand. Sonst ist niemand bewaffnet, soweit ich das sehe.
    Die Pistole zieht meinen Blick wie magisch an. Alles andere tritt in den Hintergrund.
    Auf einmal empfinde ich eine gewisse Sympathie mit Maddox. Es muss schrecklich sein, wenn so eine Pistole auf einen gerichtet ist. Und der Abzug vor deinen Augen gedrückt wird.
    Mir fällt ein, dass Aislin und Adam auch gleich eintreffen müssten. Aber sie sind beide unbewaffnet und können mir nicht helfen. Sie würden alles nur noch schlimmer machen.
    Wo ist Solo? Sullivan hat von einem Tank gesprochen.
    Ich beginne zu

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