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Eve - Das brennende Leben

Eve - Das brennende Leben

Titel: Eve - Das brennende Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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Ihre Meinung über das Spiel, das ich gesehen habe, hören. Das Vorführungsspiel. Glauben Sie, dass es manipuliert war?«
    Ralea blinzelte. Dann tauschte sie einen Blick mit Heci, die ebenso verblüfft über den Verlauf der Unterhaltung schien, wie sie. Dann sagte sie: »Damit Tarn gewinnt? Nein, Sir. Er hat erbittert gekämpft.«
    »Das hat er wirklich«, sagte Heth. »Dennoch, kurz vor dem Ende schien er einzuknicken. Glauben Sie, dass er erschöpft war?«
    Heci mischte sich ein. »Ich glaube, er wollte den anderen Spieler nur in Sicherheit wiegen.«
    »Er tut das nicht oft, aber ja, jemand auf seinem Level ist in der Lage, zu bluffen.«
    »Gut. Gut. Das höre ich gerne.«
    Ralea konnte sich die Fragte nicht verkneifen. »Sir, worum …«
    »Schauen Sie.« Heth nickte in Richtung eines großen Monitors, der sich automatisch einschaltete. Ralea begriff, dass dieser Raum, der so leer schien, unter ständiger Beobachtung stehen musste.
    Auf dem Monitor war ein Mann zu sehen. Zu Raleas großer Erleichterung handelte es sich nicht um Tarn. Es war der kleine Kerl von dem Vorführungsspiel, dessen Reaktionen von Schadenfreude zu namenlosem Schock umgeschwenkt waren.
    »Ihr Mann hat vor nicht allzu langer Zeit ein Spiel absichtlich verloren. Diese Person …«, Heth zeigte auf den Bildschirm, »… hat daraus großen Nutzen gezogen. Kennen Sie ihn?«
    »Das ist einer Ihrer Angestellten. Ich erinnere mich an ihn«, sagte Ralea.
    Heth nickte. »Er war einer meiner Berater. Ist es immer noch.« Er ließ seinen Blick noch einen Moment auf dem Bild ruhen und wandte sich dann zu ihnen um. »Wie es scheint, ist
Tarn in Schwierigkeiten geraten. Er hat es für nötig gehalten, ein Spiel absichtlich zu verlieren. Mein Berater, der ein unverbesserlicher Spieler ist, fand das noch vor dem Spiel heraus und beschloss, darauf eine beträchtliche Wette abzuschließen. Mit dieser Wette hat er einen nicht unerheblichen Gewinn gemacht. Als dieselbe Quelle, die den ersten Kampf manipuliert hatte, ihm sagte, dass Tarn das Vorführungsspiel verlieren würde – und das unter den Augen des Staatsführers –, wettete er erneut. Diesmal hat er sich übernommen. Er hat gewaltige Probleme, den Verlust vor mir geheim zu halten.«
    Ralea schaute in diese stählernen Augen. Ihr schien, als ob sie Zahnräder sehen konnte, die sich dahinter drehten. Sie hörte sich selbst sagen: »Sie wussten es. Sie waren die ganze Zeit darin verwickelt.«
    Heth sagte: »Als Unbeteiligter. Wissen Sie viel über Tarn? Etwas, das über seinen Aufstieg in dem Sport hinausgeht?«
    Ralea sah Heci an, die ihren Kopf schüttelte. »Das kann ich nicht behaupten. Caldari behalten vieles für sich.«
    Das rang Heth erneut in dünnes Lächeln ab. »Ja, das tun wir, nicht wahr? Tarn, zum Beispiel, steht meiner Herrschaft nicht sehr begeistert gegenüber. Man könnte ihn sogar einen Rebellen nennen. Er ist nicht damit einverstanden, wie ich den Staat von innen heraus verändern will, also hat er sich mit Gleichgesinnten zusammengeschlossen. Scheinbar glaubten sie, dass es für sie nützlich wäre, einen meiner Berater im finanziellen Würgegriff zu haben. Ihnen ist wohl entgangen, dass ich die Leben der Menschen, denen ich angeblich vertraue, sehr genau im Blick habe.«
    Ralea war ziemlich aufgewühlt. Ihr fiel nur noch eine Frage ein: »Was wäre, wenn Tarn verloren hätte? Bei dem Vorführungsspiel. «
    »Es gibt noch andere Spiele. Ich bin sicher, mein Mann hätte sich auch weiterhin veranlasst gesehen zu wetten. Wenn man
die Lawine einmal in Bewegung gesetzt hat, gibt es keinen Weg zurück«, sagte er. Seine Augen verbargen, was in seinem Kopf vor sich ging.
    »Was wollen Sie von uns?«, fragte Heci. Ralea hörte das Entsetzen in ihrer Stimme.
    »Wenn Sie Bürger von Caldari wären, würde ich Sie verhören lassen. Da Sie das nicht sind, möchte ich, dass Sie einer kurzen Besprechung zustimmen, bei der zeitgleich ein Lügendetektortest durchgeführt wird. Man wird Ihnen ausschließlich Fragen zu dieser Angelegenheit stellen, und Ihre Antworten werden helfen, das Schicksal Ihres Freundes zu bestimmen.« Heth schien den Widerwillen auf ihren Gesichtern zu sehen. »In meinem Staat zählt die Leistung. Man erwartet, dass Leute die Verantwortung für ihr Versagen übernehmen.«
    »Was wird aus Tarn?«, fragte Ralea.
    »Ich weiß es nicht. Wir müssen ihn erst einmal finden«, antwortete Heth.
    Sie starrte ihn an. »Sie wissen auch nicht, wo er ist?«
    »Nein. Aber wir werden es

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