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Eve - Das brennende Leben

Eve - Das brennende Leben

Titel: Eve - Das brennende Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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der Halle. Ralea wusste, sie hatten ihren Mann gefunden.
    »Ich glaube nicht, dass ich hier lange durchhalten werde«, sagte Heci.
    Sie befanden sich in ihrem eigenen Garten des Friedens. Hier gab es keine Brise. Nur die Sonne schien durch die Kuppel über ihnen.

    Ralea saß barfuß auf einer Bank, strich mit einer Zehe durch den Sand und hinterließ eine Spur. Dann verwischte sie diese mit ihrer Fußsohle. »Ich bin mir da auch nicht sicher.«
    »Es ist nicht schade um die Zeit, die wir unterwegs verbracht haben. Ich habe seit Jahren keinen Urlaub mehr gehabt. Außerdem waren wir beide an der Schwelle zur Selbstzerstörung. Ich bin froh, dass wir das gemacht haben.«
    »Ich auch.« Ralea zog ihren Zeh wieder durch den Sand. »Aber es ist kein dauerhafter Urlaub für dich, oder?«
    Heci errötete. »Nein«, sagte sie leise. »Ich glaube nicht.«
    »Willst du wirklich weiterhin Agentin bleiben?«
    »Ich weiß es nicht. Aber ich habe noch nichts anderes gefunden, das mir gefällt. Ich weiß, wenn ich zurückkehre, werde ich nicht allzu viel Ärger bekommen. Du bist zwar ausgesperrt, aber meine Weste ist bis auf die Tatsache, dass ich mit dir auf der Flucht war, fast blütenweiß. Mit meinem Geld und meinen Verbindungen sollte es möglich sein, aus der Nummer herauszukommen. Ich kann zurückgehen, ohne dass es ein Nachspiel haben wird.«
    Die Äste der Bäume warfen Schatten auf den Boden.
    »Willst du hierbleiben?«, fragte Heci.
    Ralea dachte darüber nach.
    »Ich weiß es nicht. Wahrscheinlich nicht. Aber ich habe das, wonach ich suche, immer noch nicht gefunden.«
    »Glaubst du, dass es das überhaupt gibt?«
    Ralea seufzte. »Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht. Ich spüre … Ich habe gewisse Talente. Und endlich auch einen drogenfreien Kopf. Ich dachte, dass ich irgendwo in New Eden neu anfangen kann, aber ich scheine nirgendwo hinzupassen. Ich sehe immer nur die Risse. Die Hälfte unserer Spieler hier nehmen Drogen, einer unserer Stars ist in einen Glücksspielbetrug verwickelt, und ich will verflucht sein, wenn Heths Mann nicht Teil von diesem Chaos ist.«

    Sie atmete tief durch. »Sie sind ein engagiertes Volk, aber ich glaube nicht, dass sie wissen, wo sie hinsteuern. Sie wollen einfach immer nur besser sein als alle anderen. Diese Einstellung habe ich hinter mir gelassen, als ich die Agentur verließ.«
    »Wir alle brauchen ein Ziel. Ein richtiges, das etwas bedeutet und nicht in uns selbst liegt.«
    »Möglich. Mir scheint, wenn sie eins finden, marschieren sie auf Planeten ein.«
    »Wo du recht hast …«
    »Das ist nicht das, wonach ich gesucht habe«, sagte Ralea. »Ich will auf etwas zulaufen und nicht ständig wegrennen. Ich will Menschen irgendwie helfen.«
    Sie legte eine Hand auf Hecis Schulter. »Und ich hätte dich gerne bei mir. Aber ich werde dich nicht dazu zwingen.«
    Heci zog jetzt auch eine Spur in den Sand. »Wir bleiben noch eine Weile zusammen. Ich bin noch nicht so weit. Aber es geht langsam dem Ende zu.«
    Die Sonne schien jetzt direkt auf sie. Sie war hell, aber nicht übermäßig warm. Die Steinbank fühlte sich kühl an.
    »Da ist noch etwas«, sagte Heci. »Man beginnt, uns wahrzunehmen. Sich in die Politik der Caldari einzumischen ist eine schwerwiegende Angelegenheit. Wenn es schiefgeht, werden einige Leute zuhause ziemlich nervös. Du kannst davon ausgehen, dass sie es sehr bald auf uns abgesehen haben werden. Hauptsächlich auf dich.«
    »Ich kann nicht zurückgehen. Man würde mich wegsperren«, sagte Ralea.
    »Wir lassen uns was einfallen«, sagte Heci und legte einen Arm um die Schulter ihrer Freundin. »Sei’s drum! Scheiß drauf! Wir haben jetzt dringendere Sorgen. Was machen wir mit dem Team?«, fragte sie. »Wenn ich hier meinen Spaß haben will, muss ich aus ihnen meinen Nutzen ziehen.«
    Ralea schaute sie kritisch an. »Was heißt das?«

    »Oh, das weißt du doch. Sie sind nette, große Jungs. Bist du mal in der Umkleidekabine gewesen?«
    »O mein Gott …«
    »Hey, nur weil ich Bedürfnisse habe …«
    »Du kannst nicht mit unseren Spielern schlafen!«
    »Nicht mal mit dem Ersatzmann?«
    »Nicht mal mit dem Ersatzmann.«
    »Hast du mal seine Hände gesehen?«
    Ralea warf ihr einen empörten Blick zu, der ihre Belustigung nicht völlig verbergen konnte. »Lass mich das in aller Deutlichkeit sagen – Heci, sieh mich an. Hör auf zu grinsen und sieh mich an. Danke. Um es klipp und klar zu sagen: Du wirst nicht – unter gar keinen Umständen – mit unserem Sportteam

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