Eve - Das brennende Leben
Behältern schwebten.
»Ja«, sagte Sansha.
Wie auf ein Stichwort, öffneten alle Körper im Raum ihre Augen. Sie richteten ihre Blicke auf Drem. Er biss seine Zähne geschockt so fest zusammen, dass sein Kiefer schmerzte.
»Ich sehe, ich habe dich aus der Fassung gebracht«, sagte Sansha.
»Wie kommst du denn darauf?«
»Du bist geschrumpft.«
Drem fiel die Kinnlade herunter. Er suchte immer noch nach einer Antwort, als ihm klar wurde, dass das heisere Geräusch, das er hörte, von dem ausdruckslosen Gesicht stammte. Sansha lachte.
»Du bist ein gefährlicher Mann«, sage Sansha mit einem gleichförmigen, ersterbenden Pfeifen. »Ich habe dich erfahren. «
»Wie kannst du …«, begann Drem, als sein Gehirn das verarbeitete, was seine Ohren aufgenommen hatten. Nicht von dir , sondern dich erfahren. »Von den Leuten, die du dir einverleibt hast. Deinen Zombies.«
Das Gesicht zitterte, weil es schwach nickte. »Du hättest die Hexe der Angels beinahe dazu gebracht, dir vertrauliche Informationen zu geben. Du hast mit dem Rabbit höchstpersönlich gesprochen und sein Geld mit deinem Wahnsinn verwoben. Und jetzt bist du hier. Übrigens entschuldige ich mich für die Wildheit meines Kindes. Ich fürchte, ich habe es vernachlässigt. «
Drem unterdrückte einen Schauer. »Wenn du all das weißt, dann weißt du auch, was ich vorhabe. Ich hoffe, das ist nicht bis zu den Kapselpiloten vorgedrungen.«
»Das ist es nicht. Ich weiß auch, wer reden könnte, da meine neuen Sklaven keine Geheimnisse vor mir haben. Ich bin mit den anderen in Kontakt getreten und habe es ihnen mitgeteilt. Jeder, der ein Sicherheitsrisiko hätte sein können, ist es nicht länger.«
Drem war erschüttert, konnte sich die Frage aber nicht verkneifen: »Verfüttern sie manchmal ihre eigenen Leute an dich, damit du ihnen sagen kannst, was in ihren Köpfen vorging?«
Der alte Mann antwortete nicht. Das allein war Antwort genug.
»Du weißt, was ich von dir will«, sagte Drem. »Und du weißt wahrscheinlich auch in Grundzügen, wofür es verwendet werden soll. Ich kann nicht versprechen, dass es mir gelingen wird. Aber wenn ich es schaffe, wird es ein gewaltiger Vorteil auch für dich sein. Die Kapselpiloten werden dir nie wieder in die Quere kommen. Es werden keine Kampfschiffe mehr auftauchen, um deine Truppen zu vernichten, wenn du in Kolonien in den Tiefen des Weltalls einfällst. Und die Schwestern werden dir keinen Strich mehr durch die Rechnung machen, weil sie deine Pläne vorausgesehen haben.«
»Ja. Du bist der, der meine Fortschritte behindert hat«, sagte der alte Mann. Die feuchten Augen starrten Drem an. »Du bist ein umtriebiger Mann.«
»Menschen wurden für meine Pläne verletzt, unterdrückt und jetzt offensichtlich auch noch ermordet. Das könnte man also sagen.«
»Lass mich dir etwas über den Lebenszweck sagen«, fuhr Sansha fort. »Er wird dich auffressen.« Er schluckte langsam, aber das veränderte nichts an seiner Stimme. »Ich war zu meiner Zeit ein Vorreiter. Ich legte den Grundstein zu einer wunderbaren Welt, in der es keine Sorgen und Konflikte geben sollte. Ich baute ein galaktisches Imperium auf. Aber in meinem Stolz sah ich nicht, dass die Welt gegen meine Pläne war.
Schließlich kamen sie und stürzten mich. Ich hätte Zugeständnisse machen sollen. Ich hätte einsichtiger sein müssen. Ich hatte nur verschwindend geringe Chancen, Erfolg zu haben. Als es aber dazu kam, war es unmöglich für mich aufzuhören. Ich war nicht besser als all meine armen Kinder – gehemmt durch einen Lebenszweck, und die Sehnsucht danach würde nie nachlassen.«
Der alte Körper atmete tief durch. Die Lungen rasselten bei der Anstrengung, als er sagte: »Du bist ein bemerkenswerter Mann mit der Vision einer neuen Welt. Einige begrüßen diese vielleicht, andere nennen sie eine Travestie. Ich habe noch nie gesehen, dass jemand das, was du tust, getan hat. Außerdem weiß ich mehr über dich, als du je verstehen wirst. Wenn es irgendetwas gibt, das ich für dich tun kann, werde ich es tun. Nicht für den Profit oder wegen des Beweggrundes, sondern nur, um jemandem zu helfen, den richtigen Schritt auf einem alten Pfad einzuschlagen, den ich nur allzu gut kenne.
Doch ich rate dir, sei dir deines Vorhabens absolut sicher, bevor du es ausführst. Wenn du einmal beginnst, wirst du dich verändern. Unwiderruflich. Dabei könnte etwas herauskommen, mit dem du möglicherweise nicht leben kannst.«
Drem sagte nichts. Es gab nichts
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