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Eve - Das brennende Leben

Eve - Das brennende Leben

Titel: Eve - Das brennende Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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Hauch ungewöhnlich waren.
    Ralea schaute weiter geradeaus, fragte ihn aber leise: »Alles in Ordnung?«
    »Wir sind in Gefahr und ich weiß nicht, warum«, murmelte er.
    »Niemand würde uns hier anrühren. Zu viele Leute für eine Explosion, zu viele Störungen für einen Scharfschützen.«
    »Dann folgt uns wahrscheinlich jemand. Lass uns ein wenig schneller gehen, aber auf belebten Strecken bleiben.«
    Sie marschierten eine ganze Weile durch die Menge. Schließlich sagte Drem: »Ich hab sie. Es sind zwei, aber sie trennen sich ab und zu. Sie sind auf deiner Seite, kurz hinter dem Eingang zu Maschinen 36 – 8B.«
    »Ja, hab sie. Du bist gut«, sagte Ralea. Ihr Tonfall war beinahe gelassen.
    »Wenn man daran gewöhnt ist, einen Felsen zu erkennen, der am falschen Platz liegt, siehst du Menschen klar und deutlich. «
    »Wir können die Männer nicht töten«, sagte Ralea.
    »Ich weiß.« Er dachte darüber nach, während sie weitergingen. Dabei behielt er die Umgebung im Auge. Die Häuser und Läden waren so schmuddelig wie die Leute. Hier wurde alles verkauft, was sich noch in der Grauzone der Legalität befand. »Wenn ich meine Ausrüstung nicht dabeihabe, muss ich mich auf die örtlichen Gegebenheiten verlassen. Das fängt bei Leuten an. Hast du das Datenpad?«
    Ralea nahm ein kleines silbernes Pad aus einer Innentasche. »Personalüberprüfung?«
    »Ja.«
    »Wonach suche ich?«

    »Du kennst Stationen besser als ich. Nimm Honas Datenpäckchen und versuch die Örtlichkeiten, die wir sehen, mit den Personalakten abzugleichen. Wir brauchen hier Verbündete.«
    Sie zog ihr Pad zu Rate und schaute sich hin und wieder um, als ob sie eine Touristin wäre, die eine Karte verglich. Drem verstand. Sie wollte es so aussehen lassen, als ob sie den Ort, den sie auswählte, nach der Karte ansteuerten, anstatt plötzlich schnurstracks darauf zuzugehen. Er sah sich ebenfalls um und achtete darauf, dass er nur Gebäude und keine Menschen betrachtete. Er wollte sich nicht dadurch verraten, dass er versehentlich seinen Verfolgern in die Augen schaute.
    »Ich hab etwas«, sagte Ralea. »Da vorne ist ein Tech- und Hardwareladen. Der Besitzer ist anscheinend ein ehemaliger Pirat. Hat definitiv Verbindungen zu den Angels.«
    »Sie erlauben solchen Leuten hier zu arbeiten?«
    »Wenn man nur ein kleines Licht war, ja. Dann sehen sie darüber hinweg. Die wirklichen Verbrechen geschehen auf den höheren Leveln«, sagte sie in einem ätzenden Ton. »Aber der hier ist anders. Er hat Erfahrung mit Waffen und einen gewissen Ruf bei den Angels. Mit diesem Hintergrund hätte die Station für ihn eigentlich verschlossen sein müssen.«
    »Wie kommt’s, dass er dann hier ist?«
    »Jemand hat das für ihn ausradiert. Ich denke, er wollte neu anfangen. Ich glaube nicht einmal, dass diese Daten in offiziellen Aufzeichnungen der Angels auftauchen. Es scheint sich nur um interne, gesperrte Aufzeichnungen zu handeln. Ich habe keine Ahnung, wie deine Freundin darauf überhaupt Zugriff haben kann.«
    »Ich denke, es ist das Beste, nicht zu fragen. Glaubst du, dass der Mann uns helfen wird?«
    »Ich habe schnell einen übergreifenden Check gemacht. Er hat entfernte Verwandte, die von den Schwestern gerettet wurden. Ich kann sie nicht direkt mit dir in Verbindung bringen,
aber es war zu der Zeit, als du für die Angels gearbeitet hast. Außerdem hat er tonnenweise Hardware. Hinter seinem Laden ist anscheinend ein kleines Lagerhaus, wenn ich diese Stationspläne richtig deute. Wenn wir uns mit irgendetwas ausrüsten oder Ersatz beschaffen wollen, ist das wohl der beste Ort dafür.«
    »Hört sich perfekt an. Nichts wie hin«, sagte Drem. Sie bahnten sich einen Weg durch die Menge und achteten sorgfältig darauf, niemanden zur Seite zu schubsen oder so auszusehen, als ob sie zu sehr auf die Sicherheit eines Gewerbegebäudes erpicht wären. Drem hoffte, dass ihre Verfolger so vernünftig waren, ungesehen draußen zu warten. Er wollte niemanden töten. Doch er wollte auch auf keinen Fall, dass seine Mission gestört wurde.
    Sie schafften es bis zu dem Gebäude. Die Front bestand aus großen, durchsichtigen Nanoaluminium-Fenstern. Drem riskierte einen Blick auf ihre Reflektion und sah niemanden, der sich ihm von hinten näherte. Er seufzte erleichtert und ging durch die Tür.
    Drinnen war es still und kalt. Lange Regalbretter waren mit Gütern des täglichen Bedarfs und verschiedenen technischen Geräten gefüllt. Von oben waren sie mit einer Halogenlampe

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