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Eve - Das brennende Leben

Eve - Das brennende Leben

Titel: Eve - Das brennende Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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Ortag klopfte ihm auf die Schulter, Yaman schüttelte seine Hand und Verena umarmte ihn fest und lange. Er vergrub seinen Kopf in ihrer Halsbeuge und atmete tief ein.
    Sie versprachen, ihm und Ralea diese Mission anzuvertrauen. Dann ließen sie ihn in diesen Wald gehen.

TEIL 3
WIEDERGEBURT

17. Kapitel
    Es dauerte lange, bis ihre Karawane die Station erreichte. Weder Drem noch Ralea machte das etwas aus. Er brauchte die Zeit, um seine Nerven zu beruhigen. Sie brauchte die Zeit, um sich auf eine weitere, drastische Kehrtwende in ihrem Leben vorzubereiten.
    Sie verstanden sich gut. Drem merkte zu seiner Überraschung, dass er ihr gerne von den Rettungsmissionen der Vergangenheit erzählte. Wie wohl er sich fühlte, wenn er diese Erinnerungen erneut durchlebte, hing sehr von dem Zuhörer ab. Bei ihr fand er gespannte Aufmerksamkeit gepaart mit Fürsorge und tiefen Einsichten. Das viele Blut und die Leiden, die mit diesen Erzählungen einhergingen, störten sie nicht. Agenten, so erklärte sie ihm mit grimmiger Belustigung, hatten eine hohe Toleranzschwelle für Blutbäder, da sie bei einem erheblichen Teil der himmlischen Tode die Architekten der Zerstörung waren. Sie achtete sorgfältig darauf, eine bestimmte schicksalhafte Mission, die sie angeordnet hatte, nicht zu erwähnen. Auch Drem vermied dieses Thema.
    Die Dunkelheit, die in einigen von Drems Geschichten herumspukte, schien ein bisschen weniger bedrückend, wenn er sie vor ihr laut aussprach. Er verspürte eine gewisse Schuld darüber, dass er ihr die Chance verwehrt hatte, selbst Rettungsmissionen
zu fliegen. Doch sie versicherte ihm, dass sei vollkommen in Ordnung. Sie hatte sich inzwischen daran gewöhnt, sich anzupassen. Nach ihrer Unterhaltung sahen sie viele Dinge anders.
    Umgekehrt teilte auch sie die Geschichten ihrer vergangenen Leben. Sie durchlebte noch einmal die letzten Monate in den verschiedenen Imperien und kehrte schließlich zurück zu ihrer Agentenperiode und den Begegnungen mit Kapselpiloten. Das geschah mit einer gewissen Beklommenheit, die sie aber dank des Zeitabstands und Drems tröstlichen Interesses schnell überwand. Sie erzählte ihm, wie die Kapselpiloten lebten. Ihre charmante Art, die Geschichten des hochrangigen Lebens und derjenigen, die es lebten, zu erzählen, ließ Drem den einen, der in den Fokus seines Lebens gerückt war, völlig vergessen.
    Zwischen ihren Unterhaltungen verbrachten sie die meiste Zeit entweder damit, Missionsdaten zu studieren, oder aus Aussichtsfenstern zu schauen. Dabei gewöhnten sie sich an den Gedanken, dass ihre Pläne Wirklichkeit wurden. Manchmal sahen sie sich an, meistens dann, wenn der eine dachte, dass der andere es nicht sah.
    Zweifel, diesen zerstörerischen Katalysator für Versagen, gab es nicht. Beide hatten das im Laufe ihrer vorherigen Karrieren gelernt. Es gab nur einen nervösen Moment, als Ralea aufschaute und bemerkte, dass Drem lange gedankenverloren aus dem Fenster in die Dunkelheit gestarrt hatte. Als er sich zu ihr umwandte, sagte er: »Bist du sicher, dass deine Referenzen ausreichen?«
    Sie achtete darauf, ihre Stimme ruhig und sorgenfrei zu halten. »Agenten sind sicher. Egal, was ich getan habe, sie können nicht damit anfangen, meinen Fall zu bearbeiten, bevor ich wieder im Föderationsraum bin. Und selbst dann ist eine zweitägige Sicherheitsperiode garantiert, in der ich meine Verteidigung
vorbereiten kann. Während dieser Zeit bleiben mir die vollen Zugangsrechte. Ich riskiere nur, sie zu verlieren, wenn ich auf Föderationsterritorium etwas tue, das ich besser nicht tun sollte.«
    »Und du bist vollkommen sicher, dass jemanden zu töten nicht darunter fällt?«
    Sie zuckte leutselig mit den Schultern. »Was soll ich sagen. Wir sind die Elite.«
    »Hoffen wir’s«, sagte Drem.
    Sie ging zu ihm und legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Es wird alles gut gehen. Wir werden dort hineingehen, deinen Plan befolgen und dein Geld und meine Zugangsrechte nutzen, um auf dieser Station bis ganz nach oben zu gelangen. Bis wir das Quartier dieses Kapselpiloten erreichen. Und dann werden wir tun, was notwendig ist. Es wird wirklich alles in Ordnung sein.«
    Er wandte sich vom Fenster ab, sah sie an und lächelte. Sie drückte seine Schulter.
    Ohne jeden Groll sagte er: »Ich weiß wirklich nicht, wen von uns beiden du überzeugen willst. Bist du sicher, dass du keine Skrupel hast, das hier bis zum Ende durchzuziehen?«
    Sie dachte darüber nach. »Ehrlich gesagt habe ich so viele

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