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Eve - Das brennende Leben

Eve - Das brennende Leben

Titel: Eve - Das brennende Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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wie …« Er wedelte mit der Hand. »Das ist so, als ob man einen Streit ohne Worte gewinnen will. Es gibt Übereinkünfte, Emotionen, Gefühle, die jenseits jeder Sprache liegen. Die Technik, das zu tun, gab es schon lange, bevor der Sport überhaupt existierte.«
    »Also habt ihr herausgefunden, wie man es in Bilder kleidet«, sagte Ralea.
    »So ist es. Die Technik, die in den Spielen benutzt wird, hilft uns nicht, den Kampf durchzuführen, sondern dabei, ihn in Formen zu bringen, die das Publikum verstehen und nachvollziehen kann. Ich glaube schon, dass das gut ist. Es lockt die Massen an.«

    »Das klingt nicht so, als ob du damit einverstanden bist«, sagte Neko und nippte an seinem Glas.
    Ash zuckte mit den Schultern. »Was ich während dieser Erfahrung fühle, wird immer reiner. Je weiter ich mich außerhalb meines Kopfes befinde, wenn ich Mind Clash betrachte, desto schmutziger fühlt es sich an. Die Spiele selbst, die Sportligen und die Probleme, die sie haben. Das ganze System, das dahintersteht, ist …« Er zuckte erneut mit den Schultern. »Ich setze einfach nur den Helm auf und spüre, wie das alles von mir abfällt. «
    »Welche Probleme haben die Sportligen?«, fragte Ralea ihn.
    Ash schien seine Worte sorgfältig zu wählen. »Mind Clash ist ein unglaublich beliebter Sport. Unglaublich beliebt. Also brauchen wir keine weiteren Spieler. Was wir brauchen, sind gute Manager, die den Sport sauber halten können. Leute, die das Ganze so lenken können, wie es für die Teams richtig ist.«
    »Du meinst so, wie der Staat es gelenkt haben möchte, richtig? «, stichelte Heci.
    Er warf ihr einen Blick zu, der schwer zu deuten war. »Nein, ich würde sagen: die Teams. Der Staat kommt an zweiter Stelle.«
    »Das ist aber nicht die wahre Caldari-Einstellung«, meinte Neko.
    »Was erklärt, warum ich hier bin.« Ash lächelte Ralea und Heci an. Beide wussten, dass er nur die halbe Wahrheit erzählte.
    »Was ist mit dir?«, fragte er Neko. »Ich weiß nicht, ob man viele von euch hier findet.«
    Der Minmatar nahm einen tiefen Schluck. »Mein Volk erlebt gerade eine Renaissance. Wir müssen das, wofür wir stehen, neu bewerten.«
    »Und du wolltest den Feind studieren?«, fragte Heci.
    »So in etwa. Dieses Imperium … alles, wovon man zuhause sprach, war, wie sie uns ruiniert haben und wie wir es ihnen heimzahlen würden. Jetzt fangen wir an, unsere eigene Kultur
zu betrachten und ein bisschen neu zu strukturieren. Dennoch weiß ich nicht, ob uns klar ist, wie sehr uns das Amarr-Imperium im Laufe der Jahre beeinflusst hat. Ich wollte sehen, wie sie denken. Was für sie richtig und falsch ist.«
    »Die Sklaven draußen machen dir nichts aus?«, fragte Ralea.
    »Natürlich tun sie das«, sagte Neko. »Deshalb bin ich ja hier.« Er leerte sein Glas, lehnte sich in seinem Stuhl zurück und starrte an die Decke. »Es könnte auch etwas damit zu tun haben, dass einige Geschäfte schiefgegangen sind und dass einige Leute zuhause nur zu gern ein Hühnchen mit mir rupfen würden. Aber sogar diese Idioten, auch wenn sie völlig verrückt sind, würden es nicht wagen, ins Imperium zu kommen«, sagte er mit einem Grinsen.
    Sie plauderten weiter. Hin und wieder mischte sich der Geistliche ein und warf höfliche, treffende und – zu Raleas Überraschung – witzige Kommentare zu den Themen, über die die Gruppe sprach, in die Runde. Es war leicht, mit ihm zu lachen, und das gefiel ihr. Da war nichts von der arroganten, überzufriedenen Fröhlichkeit, die sie oft bei Gläubigen erlebt hatte, zu spüren.
    Niemand wusste, wie lange die Teilnehmer blieben. Es wurde auch nicht von ihnen verlangt, das zu entscheiden. Einige würden bald fortgehen, und niemand würde es ihnen übelnehmen. Andere gingen vielleicht nie mehr.
    Nach dem Essen, als die Sonne unterging, wurde der Gruppe ein leckerer Nachtisch gebracht – und ein neuer Gast. Es handelte sich um einen Mann mittleren Alters. Er war ein wenig rundlich, wie jemand, der sein Leben lang gut von den Erträgen seines Landes gelebt hatte. Seine Hände waren riesig und abgearbeitet. Er trug einen langen Bart von der Farbe eines Wetzsteins und stellte sich als Karel Morn vor, Aufseher auf der Plantage.
    »Ich entschuldige mich für meine Verspätung«, sagte er und
setzte sich in Raleas Nähe. »Ich wurde liebenswürdigerweise zum Abendessen eingeladen, aber es gab noch so viel zu tun. Manchmal muss man sich besonders anstrengen.«
    Niemand schien es etwas auszumachen, und Karel

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