Eve - Das brennende Leben
Lachen losprustete. Hinter Ralea sagte jemand: »Der Kerl ist gerade unzählige AEs für das hier geflogen und mault rum, weil er durch ein bisschen Schmutz laufen muss.« Eine weitere Stimme antwortete: »Wir hatten mal so jemand, als ich das erste Mal Mind Clash gespielt habe. Kam
zum ersten Trainingstag, nörgelte wegen der Hitze und der Ausrüstung und haute schließlich nach der Hälfte der Zeit ab, nicht ohne uns zu sagen, wie sehr wir es noch bedauern würden, dass wir so gemein zu ihm waren.«
»Und? Habt ihr es bedauert?«
»Und wie. Wenn er doch nur bis zum Ende des Tages geblieben wäre, dann hätte ich in seine Sporttasche pissen können.«
Ralea lächelte den beiden Männern in schweigender Verbundenheit zu. Der eine war ein Minmatar, wahrscheinlich zehn Jahre älter als sie. Der andere war ein Caldari, dessen feingeschnittenes Gesicht mit den intensiven Augen sein Alter Lügen strafte. Die Männer lächelten zurück.
»Asthonen Kasmon«, stellte der Caldari sich vor. »Oder einfach Ash. Spiele Mind Clash, brauche mal eine Pause von der Alltagstretmühle und bin mir nicht zu schade, meine eigenen verdammten Taschen zu tragen.«
»Im Ernst? Das ist ja unfassbar. Welches Team?«, fragte Heci.
Ralea war überrascht. »Ich wusste gar nicht, dass du dich für Sport interessierst«, sagte sie zu ihrer Freundin.
»Tu ich auch nicht. Aber Mind Clash ist etwas anderes«, sagte Heci. »Das ist das Beste, was je aus dem Staat … sorry, nichts für ungut, Ash.«
»Hey, kein Problem«, sagte er und wirkte belustigt.
»Zwei Leute gehen auf ein Podium, setzen Helme auf und denken sich all diese irren Dinge aus, die gegeneinander kämpfen«, sagte Heci. »Es ist unglaublich, was dabei herauskommt. Alles ist erlaubt.«
Ralea, die von dem Sport gehört hatte, aber nichts weiter darüber wusste, konnte der Unterhaltung nicht folgen. Zum Glück ging Heci nicht weiter auf das Thema ein und sagte stattdessen zu Ash: »Darüber müssen wir uns später noch unterhalten, wenn wir uns eingerichtet haben.« Sie lächelte den Minmatar an, während sie neben ihm hertrippelte.
»Neko Asgulf«, sagte der Mann. »Ich mache dies und das, das eine ist netter als das andere. Muss mich eine Weile bedeckt halten.« Er sagte es auf so unschuldige Art und Weise, dass Ralea beschloss, es handele sich hauptsächlich um einen harmlosen Witz. Die beiden Männer schüttelten Ralea und Heci die Hand, ohne auch nur einen Schritt auf dem Weg auszulassen.
Sandan schien die allgemeine Stimmung zu spüren. »Bis zum Konvent ist es nicht mehr weit, Kinder. Aber es wird von jedem erwartet, dass er es bis dorthin schafft.«
Der Geistliche fuhr fort, als ob er dem Gemecker des Rothaarigen zuvorkommen wollte: »Diese kurze Wanderung wird als erster Test des Glaubens und der Ergebenheit, des Willens, zu laufen und die Erde zu bearbeiten, angesehen. Und ganz im Ernst«, fügte er schelmisch hinzu, »wenn eure Gesundheit es nicht einmal erlaubt, dass ihr ein paar Meilen unter sonnigem Himmel lauft, dann seid ihr Gott bereits sehr nahe und habt auf dieser Ebene keinen großen Nutzen mehr.«
Sie marschierten weiter und liefen eine breite, staubige Straße hinunter, die durch hohes Gras führte. Ralea und Heci waren schnell an der Spitze zu finden. Sie waren froh, dass sie sich bewegen konnten, und wollten unbedingt alles, was sie sahen, in sich aufnehmen. Nach dieser langen Zeit an Bord einer Station mit dem Anblick von all dem Künstlichen, das das Leben dort mit sich brachte, war es das reinste Wunder, die Gerstenhalme zu sehen, die sich sanft neben der Straße im Wind wiegten. Ralea ließ sich an den Straßenrand treiben und strich mit den Fingern über die gebeugten Rispen. Die Sklaven, die auf den Feldern arbeiteten, schienen die vorbeigehende Gruppe nicht zu bemerken. Falls sie es doch taten, interessierte es sie nicht.
Schließlich erklommen sie einen Hügel und sahen in der Ferne ein glitzerndes Haus. Schnell wurde es größer und entpuppte sich als mehrstöckiger Landsitz, der breit genug war,
um einen Battlecruiser zu beherbergen. Er war offensichtlich im Stil der Amarr erbaut: mit vielen kurvenreichen Verzierungen und majestätischen Terrassen. Dennoch war er weit entfernt von den beeindruckenden Kreationen, die man im Herzen des Imperiums zu Gesicht bekam. Der typisch goldene Schimmer der Amarr fehlte völlig. Ralea war dafür dankbar, denn in diesem sonnigen Wetter wäre man bei dem Anblick erblindet. Die Oberfläche war mit Stuck
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