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Eve und der letzte Englaender

Eve und der letzte Englaender

Titel: Eve und der letzte Englaender Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zaza Morgen
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beeindruckend anders, weißt du.“
    Ich grinste.
    „ Wie ist das für dich, hier zu sein, in Doms Welt?“, fragte mich James und sah mich dabei neugierig an.
    „ Es ist schön, das alles zu sehen. Wo er herkommt, wo ihr herkommt, und was ihr diesem Ort bedeutet – und er euch.“
     

    Wir schwiegen beide für einen Moment.
    „ Was glaubst du, warum er mich hierher geholt hat?“, fragte ich James leise.
    „ Ich denke, er hat in dir etwas gefunden, das er schon lange vermisst hat – was er natürlich nie zugeben konnte. Manchmal braucht man ein bisschen Hilfe von außen, um das zu begreifen“, grinste James verschwörerisch.
    Ich wusste nicht warum, aber ich ahnte, dass nur eine Person dieser kleine Helfer sein konnte.
    „ George“, stellte ich fest.
    James lachte.
    „ Ja, wir hatten da so eine kleine gemeinsame Sitzung…“
    „ Was hat er Dom denn bitte eingeflüstert?“ Jetzt wollte ich doch gerne mal wissen, was diese drei Irren da miteinander ausgeheckt hatten.
    „ Das musst du Dom schon selbst fragen“, grinste James mich verschwörerisch an. Plötzlich wurde er sehr ernst, so als ob ein dunkler Schatten sich über sein Gesicht gezogen wäre.
    „ Weißt du, was merkwürdig ist? Im gleichen Moment, in dem Dom begriffen hat, worum es im Leben wirklich geht, ist mir genau das irgendwie abhanden gekommen. Es ist fast so, als ob nur einer von uns beiden zur gleichen Zeit glücklich sein kann.“
    Ich sah James verwundert an, nahm seine Hand und flüsterte ihm ins Ohr.
    „ Du kannst nicht immer alles wissen, James Campbell.“
     

    Wir fuhren mit der Kutsche am Fluss entlang, durch die engen Gassen und landeten schließlich an einem Punkt, von dem man aus über die ganze Stadt und das Meer schauen konnte. Von Weitem konnte man auch wieder die Bühne sehen.
    „ Bist du schon aufgeregt wegen heute Abend?“, fragte ich James, der permanent von einem Bein aufs andere sprang und damit meine Frage fast schon erübrigte.
    „ Und wie! Es werden so viele Leute da sein, die wir kennen, die uns kennen oder die gekommen sind, um abzuchecken, ob wir’s wirklich geschafft haben. Viele halten es ja nur für ein Gerücht, dass wir auch wirklich erfolgreich sind – nun ja, die müssen das jetzt natürlich mit eigenen Augen sehen. Und glauben es dann vermutlich immer noch nicht. Wie das so ist, im einem Ort am Arm der Heide.“
    „ Zumindest werden sie euch alle gehört haben“, entgegnete ich ihm lachend. „ Das lässt sich ja kaum vermeiden.“
    James grinste. „ Da hast du allerdings recht! Wir haben noch mal extra Boxen geordert, damit auch der letzte hier mitbekommt, dass wir back in town sind.“
     

    „ Hier versteckt ihr euch also!“
    Dom hatte sich von hinten an uns herangeschlichen. Das dachte er zumindest, denn das Rascheln und Knacken der Äste hatte ihn schon längst verraten und James und ich hatten ihm nur unter vielsagenden Blicken seinen kleinen Triumph gegönnt. Hinter ihm kamen auch noch Tom und Tourmanager Andy , denen ich gleich vorgestellt wurde.
    „ Ich hab jetzt ein bisschen frei“, flüsterte Dom mir zu.
    „ Dann lassen wir euch beiden mal alleine“, grinste James und überließ Dom und mir die Kutsche, die uns zu einem abgelegenen Haus brachte.
    „ Hier haben wir in den letzten Wochen gehaust und die neuen Songs geprobt“, ließ Dom mich wissen. Der große, offene Raum im Erdgeschoss war voll gestopft mit Instrumenten und Equipment, im oberen Bereich des Hauses gab es mehrere Zimmer mit riesigen Couchlandschaften, einer Küche und einem Bad mit einem kleinen Whirlpool.
    „ Nicht schlecht für einen Proberaum“, musste ich zugeben.
    Wir waren beide müde vom langen Abend gestern, kuschelten uns in die Decken und Kissen auf einem der Sofas und ich schlief sofort ein.
    „ Es ist so schön, dass du hier bist“, hörte ich Dom flüstern und war mir nicht sicher, ob in meinem Traum oder in der Realität.
     

     

    Dom
     

    Wie sie so da lag, halb auf mir, so nah. Ich strich ihr über das schlafende Gesicht, flüsterte ihr etwas zu und küsste sie vorsichtig auf ihre Augenlider. Ich weiß nicht, was mich in diesem Moment nervöser machte: Die Tatsache, dass wir heute Abend in unserer Heimatstadt vor zehntausenden Menschen spielen würden oder dass Eve hier bei mir war. An Schlaf war jedenfalls nicht zu denken, ich dämmerte nur vor mich hin und meine Gedanken kreisten unaufhaltsam um die letzten Wochen. Ich strich dabei über Eves Rücken, ihre Taille entlang und spürte,

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