Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Everlasting

Everlasting

Titel: Everlasting Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly-Jane Rahlens
Vom Netzwerk:
blickte auf. «Wie?   … Ähm   … selbstverständlich», beeilte er sich zu versichern. «Selbstverständlich.»
    Während des gesamten Mittagessens im NerdNasch, der Kantine des OZI, musste Finn den Bolotie des Professors anstarren. Jetzt, da sich die Wolkendecke verzogen hatte und die Sonne durch die Fenster hereinstrahlte, konnte er die Cowboykrawatte endlich richtig erkennen: Die Brosche bestand aus einem runden , 4   cm großen flachen Bernsteinstück, das eine Biene umschloss. Sie erinnerte Finn an den Ring in dem schwarzen Onyx-Kästchen.
    «Tolles Teil, was?», sagte der Professor.
    «Faszinierend», bestätigte Finn.
    Auch Rouge beugte sich vor und studierte die Brosche.
    «Diese Biene ist 45   Millionen Jahre alt», sagte der Professor. «Sehr interessante DNA.» Er hob eine Hand und winkte Kellner Wozniak-BER-OZI-nn72 heran. «Noch eine Runde?», fragte er Rouge und Finn.
    Sie nickten.
    «Was darf’s sein?», fragte Kellner Wozniak.
    «Eine Berryola mit einem Schuß Lexa bitte», sagte der Professor.
    «Ein Zimt-Zing», sagte Finn.
    «Nur ein Wasser», sagte Rouge.
    Kellner Wozniak ging, und der Professor konzentrierte sich wieder auf Finn und Rouge. «Also, Sie beide werden noch vier weitere Reisen unternehmen. Mr.   Nordstrom, stellen Sie sich bitte darauf ein, dass Sie in sieben bis zehn Tagen Reise 4 antreten, und zwar nach Berlin am Montag, den 1.   Oktober 2007.   Dabei handelt es sich um eine zwölfstündige Exkursion. Reise 5, wahrscheinlich ins Frühjahr 2009, wird 24   Stunden dauern und eine Übernachtung einschließen. Wir haben ein nettes Hotel für Sie gefunden. Reise 6 wird eine Woche dauern. Dieentsprechenden Einzelheiten werden rechtzeitig mitgeteilt. Reise 7 haben wir noch nicht geplant. Steht noch an.»
    «Eine ganze Woche!», rief Finn. «Das ist aber lang.»
    «Sie werden sich bestimmt nicht langweilen», sagte der Professor und zwinkerte Finn zu.
    «Wir hätten sogar Zeit, nach New York zu fahren!», sagte Finn zu Rouge. «Dieser New Yorker würde nur zu gern die Stadt sehen, bevor sie ver   –»
    «Leider ist das nicht möglich, Mr.   Nordstrom», fiel der Professor ihm ins Wort. «Wir haben das bislang nicht angesprochen, weil wir Sie nicht unnötig beunruhigen wollten, aber wenn man zeitreist, muss man stets in einem Radius von 350   Kilometern des Eintrittpunktes bleiben. Wir bedauern.» Seine Miene heiterte sich auf. «Aber bitte grüßen Sie New York von mir, wenn Sie morgen dort sind. Es ist so ein süßes kleines Städtchen.»
     
    Als Finn am nächsten Tag auf Fire Island ankam, wartete schon ein Paket auf ihn: ein neues Eliana-Tagebuch. Dieses Tagebuch war das dünnste von allen bisherigen, hatte einen biegsamen schwarzen Kartoneinband mit sichtbaren Steppnähten auf dem Buchrücken und hinten eine Innentasche. Außen stand der Name des Herstellers in Prägedruck: Moleskine ® .
    Finn nahm sich fest vor, das dünne Bändchen diesmal chronologisch zu lesen. Er wollte genießen, wie die Zeit fortschritt, wollte Elianas Leben so erleben, wie sie es durchlebte, wollte sie von einem Eintrag zum nächsten Schritt für Schritt begleiten.
    Finn klappte den Deckel auf. Elianas Name und Anschrift standen auf der ersten Seite, und darunter, etwaskleiner, eine andere Adresse: c/o Weiss, 742   Appletree Lane, Teaneck, New Jersey, 07666   USA.
    New Jersey?
    Das Tagebuch begann am 6.   Februar 2007.   Einem Dienstag. Eliana war sechzehn Jahre und neun Monate alt. Ihre Schrift war holprig und schwierig zu lesen.
     
    Dienstag, 6.   Februar 2007
    Okay. Ich will’s versuchen. Ich wollte eigentlich nicht mehr Tagebuch schreiben, aber ich habe mir gedacht, ich sollte es vielleicht doch mal versuchen. Also fange ich am besten gleich damit an. Im Flieger.
     
    Aha! Sie schrieb in einem Flugzeug. Vielleicht sah ihre Schrift deshalb so unregelmäßig aus.
     
    Mama hat mir die Hefte geschenkt. Es gibt sie immer im Dreierpack. Sie sehen so schön schlicht aus, das gefällt mir. Ich habe mir überlegt, dass ich nicht mal ganze Sätze schreiben muss. Bloß Stichworte. Und wenn ich die dann vor mir habe, weiß ich dann, was ich erzählen will, wenn Mama und Papa anrufen. Zum Beispiel:
Flughafen Heathrow/Everlasting
Bailey’s
eigener Bildschirm
    Ich kann ihnen erzählen, dass ich 1) in Heathrow beim Umsteigen über vierzig Minuten bis zu meinem Anschlussflug gebraucht habe. Ich bin durch die Gänge gelatscht und gelatscht und gelatscht, und ich dachte schon, ich würde den Flug

Weitere Kostenlose Bücher