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Evermore Bd. 6 - Für immer und ewig

Evermore Bd. 6 - Für immer und ewig

Titel: Evermore Bd. 6 - Für immer und ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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schlucke ich meine Ängste hinunter und wende mich an die versammelte Runde. »Ich weiß, ihr rechnet alle mit Roman, aber Roman ist nicht mehr unter uns, also müsst ihr mit mir vorliebnehmen. Und auch wenn mir klar ist, dass ich mich nicht einmal ansatzweise mit ihm vergleichen kann, hoffe ich, dass ihr so nett seid, mir Gehör zu schenken, da ihr schon mal da seid.«
    Daraufhin ertönt Gemurmel. Viel Gemurmel. Gepaart mit reichlich Gemecker. Das Murren wird dermaßen laut, dass ich mir zwei Finger in den Mund stecke und lange und durchdringend pfeife, damit sie still sind.
    »Als ich gesagt habe, dass Roman nicht mehr unter uns ist, habe ich das im physischen Sinne gemeint. Sein Körper ist gestorben, doch seine Seele lebt weiter. Das weiß ich, weil ich es gesehen habe. Ich habe mit ihm kommuniziert. Die Seele stirbt nie. Jetzt ist er wirklich unsterblich.« Ich halte inne, da ich mit weiteren Ausbrüchen rechne, und staune über die Stille, die mir stattdessen entgegenschlägt.
    »Während ihr nun das Elixier erwartet, möchte ich euch etwas anderes anbieten.« Ich wende mich zur Seite, betrachte die vielen Flaschen roten Safts, die zur Kühlung in meinem Mini-Kühlschrank liegen, und ändere spontan meine Taktik. »Nein, eigentlich will ich euch die Wahl zwischen zwei Alternativen lassen.« Mein Blick fällt auf Lotos, da ich Angst vor ihrer Meinung habe, doch sie nickt lediglich abermals aufmunternd und ist von meinen
Worten nicht im Geringsten verärgert. »Ich halte es nur für fair, dass ihr eine echte Wahl treffen könnt. Aber ich möchte, dass ihr euch eure Entscheidung gut überlegt, denn es könnte sein, dass heute die einzige und letzte Gelegenheit dazu besteht. Also, kurz gesagt, ich biete euch einen Schluck von dem Elixier an, das euer Leben in der Form verlängern wird, wie ihr es schon kennt – eure Jugend, eure Schönheit und eure Lebenskraft werden erneut um hundertfünfzig Jahre verlängert –, aber ihr müsst wissen, dass es das nicht umsonst gibt. Ihr könnt trotzdem sterben. Wenn eines eurer schwachen Chakren angegriffen wird, löst sich euer Körper auf, und eure Seele sitzt im Schattenland fest – einem schrecklichen Ort, wo es euch nicht gefallen wird. Oder …« Ich halte inne, da ich weiß, wie wichtig der nächste Teil ist, und ich es unbedingt richtig rüberbringen und vermitteln will, wie wichtig es ist, ehe sie mir nicht mehr zuhören. »Oder ihr könnt von der Frucht essen, die ich vom Baum des Lebens gepflückt habe – der Frucht, die wahre Unsterblichkeit bietet, die Unsterblichkeit der Seele. Und nur damit ihr Bescheid wisst, wenn ihr davon esst, wird alles, was ihr jetzt seid, rückgängig gemacht. Eure Körper werden altern und verfallen und ja, ihr werdet eines Tages sterben. Aber euer Wesen, eure wahre Essenz, eure Seele, wird in die Ewigkeit eingehen, so wie es seit jeher vorgesehen war.« Ich beiße mir auf die Lippen und gestikuliere nervös mit den Händen herum. Ich habe alles gesagt, was ich zu sagen hatte. Jetzt ist es an ihnen zu wählen. Und obwohl ich finde, dass es nur eine Wahl geben kann, ist es immer noch eine ziemlich weitreichende Entscheidung.
    Nun erhebt sich heftiges Debattieren, es gibt zahlreiche Fragen und Mutmaßungen, und da ohnehin bereits alle Lotos für verrückt halten und mich alle für die Freundin
desjenigen halten, den zu hassen sie konditioniert worden sind, liegt ziemlich klar auf der Hand, dass meine kleine Rede nicht annähernd so gut angekommen ist, wie ich gehofft habe.
    Doch gerade als ich mir sicher bin, sie lediglich davon überzeugt zu haben, sich für weitere hundertfünfzig Jahre dessen, was sie kennen und lieben gelernt haben, zu entscheiden, treten die Blume, die Sternschnuppe und der Baum aus der Menge heraus und kommen zu mir herüber. Erstaunt blinzele ich, als ich erkenne, dass es sich um Misa, Marco und Rafe handelt.
    Sie leuchten.
    Eindeutig und unverkennbar leuchten sie.
    Ihre Auren strahlen hell und glitzern unübersehbar, genau wie kürzlich, als sie vom Baum stiegen.
    Sie knüpfen dort an, wo ich aufgehört habe, erzählen ganz begeistert, fallen sich gegenseitig ins Wort und schildern die wundersame Verwandlung, die sie in dem Moment durchlebt haben, als sie von der Frucht aßen.
    Sie berichten den anderen, was ich bereits als wahr erspürt habe – das ganze Jubeln und Grölen, in das sie ausbrachen, nachdem sie die Frucht gegessen hatten, kam nicht daher, weil sie sich eingebildet hätten, sie hätten sich die

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