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Evermore Bd. 6 - Für immer und ewig

Evermore Bd. 6 - Für immer und ewig

Titel: Evermore Bd. 6 - Für immer und ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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schweigen von komfortablen Sanitäreinrichtungen, ist er jetzt mehr als nur ein bisschen verschnupft, sich hier wiederzufinden. »Was, wenn sie nicht wiederkommt? Was dann?« Er nimmt neben mir Platz, ein bisschen unsanfter als nötig oder zumindest kommt es mir so vor. Seine Bewegungen lassen die Plastikplane Wellen schlagen und einsinken, was zu einem ekligen Schlürfgeräusch führt, als sich der Boden unter uns aufwirft und wieder zur Ruhe kommt.
    Von dem Geräusch kriege ich einen heftigen Lachkrampf, gegen den ich absolut machtlos bin. Damen schüttelt nur den Kopf und verdreht die Augen. Er steht natürlich total über so was.
    Zum Glück war ich schlau genug, uns zwei große Plastikplanen – eine zum Daraufsitzen und die andere, um uns vor dem ununterbrochen herunterprasselnden Regen zu schützen – und ein paar andere unerlässliche Dinge zu
manifestieren, bevor wir hierhergekommen sind, in diesen Teil des Sommerlands, wo Magie unbekannt ist und Manifestieren nicht existiert. Trotzdem denke ich, wir hätten noch ein bisschen mehr besorgen sollen, wie zum Beispiel ein komplett ausgestattetes Wohnmobil, das wir hier in der Nähe hätten parken können. Dennoch bin ich entschlossen, das Beste daraus zu machen und so lange zu warten, bis die alte Frau wieder auftaucht.
    Und ich hoffe schwer, sie taucht tatsächlich auf, sonst hängt mir die Sache ewig nach.
    Der Boden wankt und schwappt auch weiterhin jedes Mal, wenn einer von uns auch nur die leiseste Bewegung vollführt, sodass ich weitere Kicheranfälle unterdrücken und mich wieder auf Damen konzentrieren muss. »Statt dir den Kopf darüber zu zerbrechen, was du tust, wenn sie nicht kommt, solltest du dir vielleicht langsam eher mal überlegen, was du tust, wenn sie kommt. Deswegen sind wir ja schließlich hier, oder?«
    Er sieht mich an und streift sich das Haar aus dem Gesicht. »Mal ganz ehrlich, Ever? Ich bin einzig und allein aus dem Grund hier, weil ich dir ewige Verbundenheit geschworen habe. Du kennst doch den Spruch mit ›in guten wie in schlechten Tagen‹? Schätzungsweise sind das jetzt die schlechten Tage, was heißt, dass es von jetzt an nur noch besser werden kann.«
    Ich bin versucht, einen Witz darüber zu machen, dass wir nicht verheiratet sind, aber ich will mein Glück lieber nicht auf die Probe stellen, also verkneife ich es mir.
    »Und was willst du dann machen? Wenn sie kommt, meine ich?« Damen lehnt sich zurück und mustert die Plane über uns.
    »Ich stelle sie unumwunden zur Rede und fordere sie auf,
nicht andauernd in Rätseln zu sprechen, sondern auf den Punkt zu kommen. Und dann …«
    Er sieht mich an und wartet darauf, dass ich weiterrede. Doch es kommt nichts mehr. Das ist mein gesamter Plan. Also falte ich die Hände im Schoß und lasse es dabei bewenden.
    »Okay, und bis dahin?« Er zieht eine Braue hoch.
    Ich sehe ihn mit ausdrucksloser Miene an, bis mir die Reisetasche einfällt, die ich vorhin noch manifestiert habe. Ich hole sie her, lasse sie vor ihn fallen und beobachte, wie er sich aufsetzt und mit etwas froherem Gesicht hineinsieht. Darin findet er mehrere Zeitschriften, ein paar Taschenbücher, einen Satz Spielkarten, einige Brettspiele und mehrere gekühlte Flaschen Elixier.
    »Kapier ich nicht«, sagt er, während er begriffsstutzig auf das Sammelsurium herabblickt. »Was ist das alles?«
    »Das ist ein kleines Etwas, das ich als Mach-das-Besteaus-einer-nicht-so-tollen-Situation bezeichnen würde«, antworte ich nickend und halte die Luft an, als er erst zögert und sich schließlich darauf einlässt. Er nimmt den Deckel von einem Brettspiel ab und stellt die Figuren auf, während ich mich an ihn schmiege.
    Ich strecke vor mir die Beine aus, bis sie fast parallel zu seinen sind, und sehe mich um, auf der Suche nach ihr, doch ich erblicke nur die altbekannte Landschaft aus grauem Himmel, patschnassem Erdreich und einem Regen, der weder aufhört noch nachlässt. Im Stillen flehe ich darum, dass sie erscheint, besser früher als später, dann wende ich mich wieder Damen zu und bedeute ihm, mit dem Würfeln anzufangen.

ACHT
    D rei Spiele, ein Nickerchen – Damen, nicht ich – und zweieinhalb Flaschen Elixier später erscheint sie.
    Und es ist buchstäblich so – sie erscheint einfach. Im einen Moment sind wir noch ganz allein, ohne eine Spur von jemand anders, und im nächsten steht sie schon vor uns und fixiert mich mit ihren uralten Augen, als wäre sie nie weg gewesen.
    »Damen!« Ich werfe einen Blick auf

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