Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Evermore Bd. 6 - Für immer und ewig

Evermore Bd. 6 - Für immer und ewig

Titel: Evermore Bd. 6 - Für immer und ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
Vom Netzwerk:
sich ohne Hilfe selbst anzuziehen.
    Ich bin gerade mit meinem Haar beschäftigt, befreie es von Knoten und Schlingen und überlege mir, wie ich es kämmen soll. Alrik sieht es am liebsten, wenn ich es offen trage und es mir in goldenen Wellen über die Schultern bis zur Taille fällt, doch ich weiß, dass es im Hinblick auf unsere Vermählung passend wäre, es zu flechten oder zu einer komplizierten Steckfrisur aufzutürmen. Da klopft es auf einmal an der Tür, und ich mache rasch auf, da ich annehme, dass es die Zofe ist, von der ich hoffe, dass sie auch gut frisieren kann.
    Ich bin gerade erst am Toilettentisch vorbeigegangen, als ich sehe, dass sie bereits unaufgefordert eingetreten ist. Und es ist mitnichten die Kammerzofe, mit der ich gerechnet habe, sondern meine Cousine Esme.
    »So, so.« Sie starrt mich mit blitzenden grünen Augen durchdringend an. Ihr Blick ist dabei so schneidend, so hasserfüllt und zornig, dass ich einen Moment lang brauche, um mich zu sammeln. »Dann ist das Gerücht ja wohl wahr. Sieh dich nur an, wie du dastehst, nicht einmal richtig angezogen.« Angewidert schnalzt sie mit der Zunge. »Du willst wirklich mit ihm durchbrennen, was?«

    »Wer hat dir das gesagt?«, frage ich, da es mir sinnlos erscheint, es zu leugnen. Sie weiß, was sie weiß. Sieht, was sie sieht. Die Situation ist eindeutig.
    »Spielt das eine Rolle?« Sie zieht eine Braue hoch, sieht sich um und studiert das Zimmer sowie sämtliche Gegenstände darin, als hätte sie eine Art persönlichen Anspruch darauf. Kurz betrachtet sie ein Bild und rückt es gerade, ehe sie sich dem zerwühlten Bett zuwendet. Ihre Augen funkeln unvermindert weiter, während sich ihr kleines rosafarbenes Mündchen zu einer ärgerlichen Schnute verzieht.
    »Es spielt durchaus eine Rolle«, entgegne ich. »Ja, ich glaube sogar, dass es für Alrik ziemlich wichtig ist. Bestimmt wüsste er nichts lieber als den Namen desjenigen, der ihn verraten hat.«
    Sie starrt weiter grollend auf das Bett, bevor sie mir antwortet: »Nun ja, es war Fiona.« Sie zuckt mit einer Schulter und verrät mir nichts, dir nichts ihre Schwester, meine andere Cousine. »Du weißt doch, dass sie sich schon seit einiger Zeit in Rhys verguckt hat, und daher hat sie nicht gezaudert, sich mit seiner jüngsten Eroberung anzufreunden. Ein dummes Milchmädchen, soweit ich gehört habe. Das war ziemlich schlau von Fiona, muss ich sagen, und sie hat es tatsächlich geschafft, eine ganze Menge herauszufinden. « Esme verzieht den Mund, als fände sie all das wahnsinnig witzig, möchte sich indes nicht lange damit aufhalten. »Jedenfalls hat sich herausgestellt, dass unser guter Rhys gern im … sagen wir, im Schlaf redet – oder so erzählt es zumindest seine jüngste Bettgenossin. Und da Fiona eine so brave Schwester ist, konnte sie es gar nicht erwarten, mich über eure frohen Neuigkeiten zu informieren. Zuerst hab ich ihr natürlich gar nicht geglaubt. Du musst mir verzeihen, Adelina, aber die Vorstellung von
Alrik und dir als Paar ist einfach grotesk, findest du nicht auch?«
    Sie sieht mich mit blitzenden Augen an, als würde sie ernsthaft damit rechnen, dass ich ihr beipflichte, und als ich es nicht tue, sondern mich einfach mit grimmiger Miene, schmalen Augen und verschränkten Armen vor ihr aufbaue, seufzt sie und sagt: »Aber als sie steif und fest darauf beharrt hat, musste ich einfach kommen und mich selbst davon überzeugen. Doch das Einzige, was ich hier sehe, ist ein völlig zerwühltes Bett und ein jämmerliches, trauriges und unglaublich naives Mädchen, das offenbar auf den ältesten Trick aller Zeiten hereingefallen ist.« Sie schüttelt den Kopf und macht missbilligende Geräusche, indem sie immer wieder mit der Zunge schnalzt. »Also ehrlich, Adelina, was bist du nur für eine dumme Pute. Gibst für das falsche Versprechen eines Eherings freudig deine Unschuld hin. Eines Rings, den Alrik – da bin ich mir sicher – dir niemals geben wollte.« Sie mustert mich mit schiefem Blick. »Nicht besonders klug von dir, Cousine. Überhaupt nicht klug. Dir ist doch klar, dass du dich aus freien Stücken ein für alle Mal selbst ruiniert hast. Du bist befleckt. Benutzt. Niemand wird dich mehr heiraten wollen, wenn sich das herumspricht. Mann, du kannst von Glück sagen, wenn dieser liebeskranke Heath noch was mit dir zu tun haben will. Niemand hat Lust auf gebrauchte Ware, Cousine, verstehst du mich?«
    »Du musst jetzt gehen.« Ich richte mich auf und recke die

Weitere Kostenlose Bücher