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Evermore Bd. 6 - Für immer und ewig

Evermore Bd. 6 - Für immer und ewig

Titel: Evermore Bd. 6 - Für immer und ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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Schultern, nachdem ich genug von ihren Beleidigungen gehört habe und nicht will, dass Alrik uns bei seiner Rückkehr hier zusammen antrifft. Man weiß ja nie, was er dann tut.
    Doch davon will Esme nichts hören. Sie rührt sich nicht
vom Fleck, sondern bleibt wie angewurzelt stehen, während sich ihr Mund zu einem sardonischen Grinsen verzieht, das perfekt zu ihrem Blick passt.
    »Du musst jetzt gehen, ehe die Zofe kommt und Alrik zurückkehrt«, sage ich in der Hoffnung, dass sie das überzeugt.
    Doch sie schnaubt nur höhnisch. »Oh, darüber brauchst du dir nicht den Kopf zu zerbrechen.« Sie mustert ihre Fingernägel und fährt sich mit der Hand über den üppigen roten Haarschopf. »Die Zofe kommt nicht so schnell, wenn überhaupt. Soweit ich gehört habe, musste sie einen kleinen Umweg machen. Und was Alrik angeht …«
    Ich schlucke. Halte den Atem an. Warte. Ein grässliches Gefühl bemächtigt sich meiner, und ich weiß, noch ehe sie es aussprechen kann, dass sie etwas Schlimmes getan hat, einen Weg gefunden hat, um all unsere Pläne zu vereiteln.
    Ihre Worte bestätigen meine schlimmsten Befürchtungen. »Ich nehme an, dass ihm der König gerade eine heftige Standpauke hält. Tut mir leid, dass ich dir das mitteilen muss, Adelina, aber euer kleines Geheimnis ist aufgeflogen, und was eure Ehe angeht, so ist sie offenbar beendet, noch ehe sie begonnen hat.«
    Ich wende mich ab. Ringe um Atem. Ich habe keine Ahnung, wie ich auf irgendetwas von dem, was sie gerade gesagt hat, reagieren soll. Ich hätte es wissen müssen. Hätte wissen müssen, dass es zu schön war, um wahr zu sein. Hätte wissen müssen, dass Esme einen Weg finden würde, um sich einzuschalten und alles zu zerstören; dafür ist sie schließlich bekannt.
    »Die einzige Frage, die jetzt noch bleibt, ist, was aus dir wird.« Sie sieht mich forschend an, und ihr Blick straft ihre Worte Lügen. Da ist kein Grübeln und kein Zaudern, sie
weiß genau, warum sie gekommen ist und was sie vorhat, und sie hat nicht die leiseste Absicht, wieder zu gehen, bis sie ihr Ziel erreicht hat.
    Mit blitzenden Augen hebt sie die Arme, fasst nach hinten und zieht sich eine Kapuze über den Kopf.
    Mit ihrem schwarzen Samtumhang ist sie ein genaues Abbild der Kapuzengestalt aus meinem Traum.
    Der Gestalt, die ich irrtümlich als reines Todessymbol aufgefasst habe.
    Ohne jemals daran zu denken, dass ich das wörtlich nehmen muss.
    Ohne jemals daran zu denken, dass es das Letzte sein würde, was ich zu Gesicht bekomme, ehe meine Welt unter mir zusammenbricht.

NEUNZEHN
    M ir ist kalt.
    Und ich habe Schmerzen.
    Die einzige Wärmequelle stammt von etwas Feuchtem, das mir übers Gesicht läuft, mir in den Augen brennt und auf der Zunge einen kupferartigen Geschmack verursacht.
    Blut.
    Mein Blut.
    Es muss meins sein. Esme hat gar keins vergossen.
    Sie war zu schnell. Zu konzentriert. Sich ihres Vorhabens zu sicher. Und ich war auf ihren Angriff leider völlig unvorbereitet.
    Obwohl mich der Traum gewarnt hat, hatte ich nicht die geringste Chance.
    Hätte mir nie vorstellen können, dass sie diejenige sein würde, die mir den Tod bringt.
    Und nun, nachdem sie es so eingerichtet hat, dass es wie ein Unfall aussieht, ist sie weg.
    Und lässt mich tiefer und tiefer in ein endloses schwarzes Loch fallen.
     
    Ich höre seine Stimme aus weiter Ferne.
    Sie klingt undeutlich und verzerrt, als käme sie vom Grund eines tiefen, tiefen Ozeans, als kämpfte sie sich mühsam zur Oberfläche, mühsam zu mir.
    Und obwohl ich mir nichts mehr wünsche, als heftig zu
nicken, mit den Armen zu wedeln und laut und deutlich zu schreien, dass ich ihn gehört habe, dass ich seine Botschaft vernommen habe und weiß, dass er in der Nähe ist – ich schaffe es einfach nicht.
    Ich kann nicht sehen. Kann mich nicht bewegen. Kann nicht sprechen.
    Es ist, als wäre ich bereits in meinem Sarg eingeschlossen, lebendig begraben, sodass ich zwar alles um mich herum wahrnehme, jedoch außer Stande bin, daran teilzunehmen.
    Mit aller Kraft ringe ich darum, seinen Worten zu folgen, seiner Gegenwart, und einen Weg zu ihm zu finden, ihn irgendwie zu erreichen, ehe ich für immer weg bin.
    Außer sich, zu Tode betrübt und verzweifelt schreit er: »Wer hat ihr das angetan? Ich bringe denjenigen um!« Darauf folgen zahlreiche Drohungen, die ihm wie von selbst über die Lippen strömen. Nur ab und zu hält er inne, um entweder Gott um Beistand anzuflehen oder von ihm eine Erklärung dafür zu fordern, warum er

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