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Evermore Bd. 6 - Für immer und ewig

Evermore Bd. 6 - Für immer und ewig

Titel: Evermore Bd. 6 - Für immer und ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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hingezogen hat, schüttelt den Kopf und verdreht
die Augen. Dann stößt sie einen langen, sehnsüchtigen Seufzer aus, der schon bald zu einem ansteckenden Lachen wird, dem ich nicht widerstehen kann. Wir kichern beide auf eine Art, die mich an bessere Tage erinnert, die wir gemeinsam mit Miles am Lunchtisch verbracht haben, an faule Nachmittage, an denen wir uns mit Stapeln von Zeitschriften in ihrem Zimmer verkrochen haben, oder Freitagabende, die wir in meinem Whirlpool relaxt haben, nachdem wir uns eine große Pizza einverleibt hatten.
    Ihr Blick wandert zurück zu mir, und sie denkt: Ich hasse dich nicht. Aber ich will nicht lügen, ich hab dich mal gehasst. Und zwar nicht nur in diesem letzten Leben, sondern auch in den meisten anderen. Aber das lag bloß daran, dass ich so unglücklich mit mir selbst war und ich felsenfest davon überzeugt war, dass alle anderen es besser hatten, dass sie das hatten, was ich gebraucht hätte. Ich war mir sicher, dass ich auch glücklich hätte sein können, wenn ich nur auch das bekommen hätte, was die anderen hatten. Kopfschüttelnd verdreht sie die Augen über diesen kompletten Blödsinn. Auf jeden Fall wirst du froh sein zu hören, dass das jetzt alles vorbei ist. Ich bin jetzt nicht nur in einer Hinsicht frei. Und nun freue ich mich auf das, was als Nächstes kommt.
    Ich nicke nur, denn ihre Worte sind so ziemlich das glatte Gegenteil dessen, worauf ich mich gefasst gemacht habe, weshalb ich mich nur umso mehr über sie freue. Es sind Worte, die ich nicht so schnell vergessen werde.
    Und dann, im nächsten Moment, zeigt Drina irgendwohin. Haven quiekt, Roman grinst, und sie fassen sich alle drei an den Händen und laufen auf etwas zu, was nur sie sehen können, und verschwinden, ohne sich noch einmal umzusehen, in einem strahlend weißen Licht.

FÜNFUNDZWANZIG
    D amen zieht mich in seine Arme, hebt mich hoch und wirbelt mich herum. Mein Haar weht wie ein goldglänzender Umhang hinter mir her, während wir uns drehen und tanzen und lachen und verblüfft zusehen, wie sich das einst so kahle Gelände zu verändern beginnt.
    Die gezackten Scherben der Glaskäfige versinken tief im Boden und werden erst zu Sand und schließlich zu einer üppigen dunklen Ackerkrume, die den ausgebrannten Bäumen auf der Stelle Nahrung bietet. Und so richten sie sich auf, recken sich in die Höhe und bekommen ein dichtes Laubdach, während um ihre Wurzeln herum unzählige violette und gelbe Wildblumen sprießen.
    Wir sind beide überglücklich und freuen uns wie die Schneekönige über unseren Triumph. Damens Stimme klingt wie ein Lied in meinen Ohren, als er sagt: »Wir haben’s geschafft! Wir haben sie befreit – alles wiedergutgemacht – und uns sogar das Rezept für das Gegengift gesichert, und das verdanken wir alles dir !« Seine Lippen wandern über meine Stirn, meine Wange, meine Nase und mein Ohr, ehe er sich wieder von mir löst. »Ever, ist dir eigentlich klar, was das alles bedeutet?«
    Ich sehe ihn mit so breitem Grinsen an, dass meine Wangen bis zum Anschlag gespannt sind, aber ich will es trotzdem von ihm hören, will die Worte laut ausgesprochen haben, damit wir beide es hören können.

    »Es heißt, dass wir jetzt endlich zusammen sein können«, sagt er und drückt seine Stirn gegen meine, während er hastig atmet. »Es heißt, dass alle unsere Probleme gelöst sind. Es heißt, dass wir nie mehr den Pavillon aufsuchen müssen – nicht einmal als Alrik und Adelina –, es sei denn, natürlich, wir möchten es.« Er zieht die Brauen kraus und stößt ein sonores Lachen aus. »Wir müssen nur auf die Erdebene zurückkehren, den Trank zubereiten und …« Er verstummt, streicht mir mit dem Daumen über die Wange und küsst mich erneut.
    Ich erwidere seinen Kuss mit ebensolcher Leidenschaft. Dabei spüre ich den dünnen Energieschleier, der nach wie vor zwischen uns schwebt und ihn vor meiner dank Roman für ihn tödlich gewordenen DNA schützt, die nun jedoch wiederum dank Roman nicht mehr lange bedrohlich bleiben wird. Ich kann kaum glauben, dass die Tage unserer sogenannten Beinahe- Küsse bald vorüber sein werden.
    Bald, sehr bald, werden wir leben können wie alle anderen. Werden einander ohne Sorgen und Vorbehalte berühren können. So, wie wir es im Pavillon tun – nur noch besser, weil es dann echt sein wird.
    Bald werden wir uns als wir selbst in den Armen liegen – als die, die wir in der Gegenwart sind – statt in einer unserer zahlreichen früheren

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