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Evermore Bd. 6 - Für immer und ewig

Evermore Bd. 6 - Für immer und ewig

Titel: Evermore Bd. 6 - Für immer und ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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Worten, die für mich in keinerlei Zusammenhang stehen und mir erst mal überhaupt nichts sagen.
    Eine lange, wirre Liste von Kräutern, Tinkturen, Kristallen und … Mondphasen.
    Ich schnappe nach Luft, reiße ungläubig die Augen auf und starre Damen an, um zu sehen, ob er hört, was ich höre, und versteht, was für mich soeben erst klar geworden ist.
    Es ist das Gegengift!
    Roman hält freiwillig, unaufgefordert und ohne bedrängt, manipuliert oder gefoltert worden zu sein, seinen Teil der Abmachung ein.
    Der Abmachung, die wir nur Minuten, bevor er getötet und hierhergeschickt wurde, getroffen haben.
    Die Abmachung, in der ich eingewilligt habe, ihm das zu geben, was er am meisten wollte, und zwar im Gegenzug für das, was ich am meisten wollte.
    Drina im Ausgleich für das Gegengift, das es Damen und mir ermöglicht, so zusammen zu sein, wie wir es als Alrik und Adelina waren – ohne dass wir einen Energieschleier bräuchten oder Angst davor haben müssten, dass unsere DNA sich vermischt, ohne das Risiko, dass Damen sterben muss.

    Roman hält sein Wort.
    Er ist so nett, es noch einmal zu wiederholen und sich zu vergewissern, dass wir es mitgekriegt und es uns sicher eingeprägt haben, denn er zieht nun weiter, mit Drina an seiner Seite, und er rechnet nicht damit, uns je wiederzusehen, zumindest nicht in absehbarer Zeit. Dies ist unsere letzte Chance. Die Gelegenheit wird sich nicht wieder bieten.
    Ich bin so voller Dankbarkeit, so von Glück überwältigt, dass mir die Augen brennen und ich einen Kloß im Hals bekomme und keine Ahnung habe, was ich machen oder sagen soll.
    Aber ich muss gar nichts sagen. Roman und Drina haben sich bereits an den Händen gefasst und zum Gehen gewandt. Sind bereits unterwegs zum nächsten Glaskubus, wo sie, ohne uns noch zu benötigen, ihre Energie so bündeln, dass die Scheiben weit aufspringen und Haven aus ihrer ganz persönlichen Hölle ausbrechen kann.
    Sie schießt schnurstracks auf mich los. Ein wütender Ball aus zornesroter Energie, der allem Anschein nach immer noch voller Groll gegen mich ist.
    Immer noch mir die Schuld gibt.
    Immer noch vorhat, ihre letzten Worte mir gegenüber wahrzumachen – ihre Drohung, mich auszulöschen.
    Damen schreit auf, wirft sich mit ausgebreiteten Armen zwischen uns und tut sein Bestes, mich abzuschirmen und vor allem zu verteidigen, was sie im Schilde führen mag.
    Doch kaum ist sie bei uns angelangt und schwebt nur noch um Haaresbreite entfernt vor uns, da hält sie inne, und vor meinen erstaunten Augen geht ihr zornesrotes Glühen in ein wesentlich weicheres, rosiges Pink über. Sie wechselt zwischen sämtlichen Verkörperungen ihrer früheren Leben ab, beginnend mit meiner Cousine, Esmes Schwester Fiona,
ehe sie einige weitere durchmacht, die ich anhand der vertrauten Szenen aus meinen früheren Inkarnationen vage wiedererkenne. Erstaunt stelle ich fest, dass sie die ganze Zeit um mich gewesen ist, meist etwas weiter weg, nie als enge Freundin oder gar Schwester, aber trotzdem, wow, ich hatte ja keine Ahnung.
    Ich beginne mich zu entschuldigen, will ihr vermitteln, wie unendlich leid es mir tut, aber sie ist viel zu ungeduldig und winkt rasch ab. Sie hat mir noch mehr zu zeigen, sie ist noch längst nicht fertig, und so durchläuft sie vor meinen Augen sämtliche Erscheinungsformen aus ihrem früheren Leben. Alles von der Primaballerina über die geschniegelte Popper-Zeit bis hin zur Gothic-Phase, in der sie war, als wir uns kennen lernten, und der kurzlebigen Möchtegern-Drina-Phase, die darauf folgte, zu der Emo-Phase direkt danach und dem Rock’n’Roll-Gypsy-Look in schwarzem Leder und Spitze, der nicht lange anhielt, ehe sie schließlich zur supergruseligen unsterblichen Hexe wurde, wie Miles es einst genannt hat – und in der sie ihr Leben beendete –, bis sie schließlich mit einer Version aufwartete, in der ich sie noch nie gesehen habe. Darin ist ihr Haar lang, glänzend und gepflegt, ihre Augen sind hell und klar und ihre Kleidung etwas gewagt, typisch Haven eben, aber nicht so, dass es auf den ersten Blick extrem auffällig wäre oder Wut ausstrahlen würde. Und die größte Veränderung von allen ist das strahlende Lächeln, das ihr Gesicht aufleuchten lässt und mir verrät, dass sie endlich zu sich selbst gefunden und innerlich Frieden geschlossen hat.
    Dass sie sich endlich selbst mag.
    Sie zeigt mit dem Daumen auf Damen, Roman und Drina, eine Dreiecksbeziehung, die sich über viel zu viele Jahrhunderte

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