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Evermore Bd. 6 - Für immer und ewig

Evermore Bd. 6 - Für immer und ewig

Titel: Evermore Bd. 6 - Für immer und ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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hoffe ich, dass ich lediglich deshalb so irritiert bin, weil im Sommerland die Temperaturen nicht wirklich schwanken und stets eher etwas kühl sind, jedoch fürchte ich andererseits, dass es sich gar nicht um eine der Jahreszeit zuwiderlaufende Hitzeperiode handelt, sondern die Temperaturen nur allzu gut passen.
    Ich habe das schreckliche, niederschmetternde Gefühl, dass ich viel, viel länger weg war als geplant.

    Auch wenn es im Sommerland keine Zeit gibt, ändert das selbstverständlich nichts daran, dass sie hier weiterläuft, und wenn das Wetter irgendein Anhaltspunkt ist, dann haben sich meine Winterferien weit länger ausgedehnt als die zwei Wochen, die ich eigentlich nur schulfrei hatte. Ja, womöglich habe ich sie sogar bis über meine einwöchigen Frühjahrsferien hinaus beansprucht, was nun wirklich nichts Gutes verheißt.
    Noch bizarrer als das Wetter – oder na ja, jedenfalls beinahe noch bizarrer – ist allerdings die Tatsache, dass ich die Schwerkraft der Erdebene regelrecht spüre. Ich fühle mich schwerer und langsamer, was reichlich seltsam ist. Obwohl ich schon viele Male zwischen dem Sommerland und hier hin- und hergereist bin, habe ich den Unterschied nie richtig registriert. Oder zumindest nicht so. Nicht auf so gründliche und offenkundige Art. Aber andererseits habe ich auch nie bei einem einzigen Aufenthalt so viel Zeit im Sommerland verbracht, also hat es wahrscheinlich auch damit etwas zu tun.
    Ich denke an die längeren Aufenthalte zurück und greife nach meinem Handy, um nach dem Datum zu schauen. Erst verspätet fällt mir ein, dass ich es nicht dabeihabe, was logisch ist, da ich in einer mystischen Dimension ohnehin keinen Empfang kriege. Also linse ich ins nächste Schaufenster und suche nach einem Anhaltspunkt für Tag und Uhrzeit, ja selbst der Monat würde mir genügen. Doch alles, was ich sehe, ist ein Haufen teurer, jahreszeitlich undefinierbarer Angebote für das schöne Heim, darunter ein mit Synthetikfell bezogenes Katzenbett in Form einer Krone, was mir überhaupt nichts sagt.
    Ich schlinge mir mein T-Shirt-Bündel über die Schulter, wobei mir dessen Gewicht versichert, dass die Früchte
die Heimreise überstanden haben – im Gegensatz zu im Sommerland manifestierten Dingen, die den Weg auf die Erdebene ja nie überstehen. Aber schließlich habe ich die Früchte ja auch nicht manifestiert. Für sie ist der Baum verantwortlich, was wahrscheinlich der einzige Grund dafür ist, dass ich sie noch habe.
    Ich mache mich auf den Weg zu Judes Laden, einfach um mal reinzuschauen, mich zu vergewissern, dass ihm nichts fehlt, und mich unauffällig nach dem Datum zu erkundigen.
    Doch statt Jude anzutreffen, stehe ich einer Person gegenüber, die ich hier als Letzte erwartet hätte.
    Okay, vielleicht nicht der allerletzten, denn das wäre selbstverständlich Sabine. Aber ich will nicht lügen, denn sowie ich Honor hinter dem Tresen bei MYSTICS & MOONBEAMS stehen sehe, wo sie mit einer Kundin plaudert und einen offenbar ziemlich umfangreichen Einkauf abkassiert, bleibe ich wie angewurzelt stehen und starre sie mit großen Augen und offenem Mund an.
    Ich hatte erwartet, Jude zu sehen oder vielleicht Ava oder vielleicht sogar jemand ganz anderen. Doch mit Honor hätte ich nie gerechnet – ja, sie stand nicht einmal auf meiner Liste der üblichen Verdächtigen.
    Sie sieht von der Kasse auf und wirft mir einen gehetzten Blick zu, ehe sie erneut Zahlen eintippt, Karten durchs Lesegerät zieht und Waren einpackt. Ihr Gesicht zeigt keinerlei Hinweis darauf, wie es auf sie wirkt, dass ich auf einmal hier auftauche, was, wie ich sagen muss, eine weitaus größere Leistung ist, als ich sie mit meinem glubschäugigen Geglotze zu Stande gebracht habe.
    Soweit ich zuletzt mitgekriegt habe, hat Jude damit aufgehört, die Entwicklung übersinnlicher Fähigkeiten,
mit kleiner Betonung von Selbstmotivation und Magie, zu unterrichten, als Honor schließlich seine einzige Schülerin war. Und nach ein paar Privatstunden unter vier Augen war er zu dem Schluss gekommen, dass es das Beste wäre, ganz damit aufzuhören. Was mich, offen gestanden, ziemlich erleichtert hat, da Honor ihre neu entdeckten Kräfte nicht unbedingt mit den besten Absichten oder aus den edelsten Motiven eingesetzt hat.
    Aber ganz egal, wie schrecklich Stacia auch sein mag – und glaubt mir, sie ist wirklich absolut schrecklich –, ich konnte nicht zulassen, dass Haven und Honor ihren geplanten Coup gegen sie durchziehen. Es war

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