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Evermore - Das dunkle Feuer - Noël, A: Evermore - Das dunkle Feuer

Titel: Evermore - Das dunkle Feuer - Noël, A: Evermore - Das dunkle Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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irgendwie trotzdem wieder befreundet sein können, dass wir unsere Freundschaft irgendwie kitten können, trotz allem, was passiert ist. Ich meine, ich weiß, dass es nicht dasselbe sein wird. Mir ist klar, dass du mit deinem Job echt viel zu tun hast, und dass du viel mit … äh … mit diesen anderen Unsterblichen zusammen bist …« Ihre Namen wollen mir gerade nicht einfallen.
    »Rafe, Misa und Marco«, brummt sie sichtlich verärgert.
    »Genau, mit denen. Aber trotzdem, in ein paar Wochen fängt die Schule wieder an, und Miles kommt bald zurück, und ich dachte, vielleicht, ich meine, nicht jeden Tag, wenn du nicht willst, aber vielleicht könnten wir hin und wieder in der Mittagspause beim Lunch alle zusammensitzen. Du weißt schon, so wie früher.«
    »Also ein Mittagspausen-Waffenstillstand?« Ihre Augen sind ein Kaleidoskop aus Schildpattwirbeln und fest auf meine geheftet.
    »Nein.« Ich schüttele den Kopf. »Ein Rund-um-die-Uhr-Waffenstillstand. Ich hoffe einfach nur, dass das einen gelegentlichen Lunch mit einschließt.«
    Sie runzelt die Stirn und pult an ihren Nagelhäuten herum, die, wie ich zufällig weiß, nicht im Mindesten ausgefranst sind; Unsterbliche haben keine Nietnägel. Ich weiß
auch, dass sie das macht, um sich zu drücken, um meinen Blick zu meiden, mich zappeln zu lassen, während sie sich Zeit dabei lässt, meine Worte abzuwägen.
    »So wie es war, kann’s nie wieder sein«, sagt sie schließlich, hebt den Blick und schaut mir in die Augen. »Und nicht nur wegen der Sache mit Roman - was übrigens echt übel war. Aber der wahre Grund, warum wir nicht wieder zurückkönnen, ist, dass ich jetzt anders bin - und die Sache ist die, ich bin gern anders. Ich will nicht wieder so sein wie früher. Ich will nie wieder diese jämmerliche Versagerin sein.«
    »Du warst nie eine jämmerliche Versagerin - nur manchmal ein bisschen traurig«, widerspreche ich, doch sie wischt meine Worte rasch beiseite.
    »Außerdem hat sich so viel geändert - vielleicht zu viel. Ich weiß nicht genau, ob ich das alles ausklammern kann.«
    Ich nicke, das ist mir auch klar, doch ich hoffe trotzdem, dass sie es kann.
    »Und, ja, Misa, Rafe und Marco sind cool und all so was, versteh mich nicht falsch, aber abgesehen von unserer Unsterblichkeit und unserer Arbeit im Geschäft haben wir eigentlich nicht viel gemeinsam, weißt du? Ich meine, wir haben jeder einen total unterschiedlichen Hintergrund, völlig andere Bezugspunkte. Die haben noch nie von meinen Lieblingsbands gehört, und das finde ich irgendwie echt ätzend.«
    Ich zucke die Achseln und nicke; ich verstehe sie total.
    »Und auch wenn ich nie wirklich dachte, dass wir beide so wahnsinnig viel gemeinsam haben, ich hatte immer das Gefühl, dass du mich irgendwie verstanden hast, weißt du? So als könntest du dich vielleicht nicht genau in mich hineinversetzen, aber trotzdem, du hast mich akzeptiert, du
hast nicht über mich geurteilt, und na ja, das hat eine Menge bedeutet … oder jedenfalls hat es irgendwas bedeutet.«
    Ich presse die Lippen zusammen und warte auf den Rest; mir ist klar, dass sie noch lange nicht fertig ist.
    »Also, ja, du hast mir auch gefehlt.« Sie sieht mich an und fügt achselzuckend hinzu: »Wäre nett, sich wenigstens eine Freundschaft für den ganzen Rest der Ewigkeit zu erhalten. Aber bist du sicher, dass wir Miles nicht auch verwandeln können?«
    »Nein!«, entfährt es mir, bevor ich begreife, dass sie das als Witz gemeint hat.
    »Mann, kannst du eigentlich auch mal locker sein?« Sie lacht. Löst die verschränkten Arme und lässt sich in einem Wirbel aus Leder und Spitze auf ihren Sitzsack mit dem Leopardenbezug fallen. Dann breitet sie ihr Kleid um sich herum aus, ehe sie den Kopf auf die Hand stützt. »Könnte ihm aber bei seiner Schauspielerei helfen. Er würde definitiv all die Superrollen kriegen.«
    »Und wie lange geht das gut?«, frage ich. »Verlass dich drauf, sogar in Hollywood würden die Leute allmählich mitkriegen, dass er nie auch nur einen Tag älter wird als achtzehn.«
    »Scheint Dick Clark nicht geschadet zu haben.«
    Ich blinzele; ich habe keinen Schimmer, wer das ist.
    »Amerikas ältester Teenager? Rockin’ New Year’s Eve?«
    Ich zucke die Achseln, bei mir klingelt’s immer noch nicht.
    »Meinetwegen.« Sie lacht und schüttelt den Kopf. »Jedenfalls, ich habe da so eine Theorie, dass es viel mehr von uns gibt, als wir glauben. Schauspieler, Supermodels - ich meine, ganz ehrlich? Wie erklärst

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