Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Evermore - Das dunkle Feuer - Noël, A: Evermore - Das dunkle Feuer

Titel: Evermore - Das dunkle Feuer - Noël, A: Evermore - Das dunkle Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
Vom Netzwerk:
Kristallen wieder und wieder um mein Handgelenk und kann ihm kaum in die Augen sehen. »Na ja, in letzter Zeit, diese Magie, von der ich dir erzählt habe, dieser Zauber - es ist schlimmer geworden. Alles ist super, solange ich hier bin, aber auf der Erdebene - da bin ich ein ziemliches Wrack. Es ist wie eine Krankheit. Ich werde von den Gedanken an Roman völlig verzehrt, und falls du es nicht gemerkt haben solltest, mein Äußeres fängt allmählich an, mein Inneres widerzuspiegeln. Ich nehme ab, ich schlafe schlecht, und da gibt’s gar nichts drum herumzureden, auf der Erdebene sehe ich total mies aus. Aber jedes Mal, wenn ich mich Damen anvertrauen oder ihn um Hilfe bitten will - verdammt, sogar wenn ich versuche, dich zu bitten, ihn um Hilfe zu bitten -, dann ist es, als ob der Zauber das Ruder übernimmt … Die dunkle Magie … oder das Ungeheuer, so denke ich inzwischen daran, lässt mich nicht sprechen. Er will nicht, dass irgendetwas zwischen mich und Roman kommt. Aber hier im Sommerland kann es nichts ausrichten. Das ist der einzige Ort, wo ich so bin wie sonst. Und deshalb habe ich gedacht, wenn ich dich hierherbringe, könntest du vielleicht …«
    »Und warum bringst du dann nicht einfach Damen ins Sommerland? Das verstehe ich nicht.« Er legt den Kopf schief und betrachtet mich.
    »Weil er nicht mitkommen will.« Ich seufze und schaue
auf meine Füße. »Er weiß, dass irgendetwas nicht stimmt, weiß, dass ich irgendetwas habe, aber er denkt, es kommt daher, dass ich süchtig nach dem Sommerland bin, oder … oder irgend so etwas. Jedenfalls, er weigert sich mitzukommen, und da ich ihm nicht die Wahrheit sagen kann, lässt er sich auch nicht umstimmen. Und deswegen, na ja, sagen wir einfach, es ist schon viel zu lange her, dass ich ihn auch nur zu sehen gekriegt habe.«
    »Und, wo komme ich da ins Spiel?« Er sieht mich an. »Willst du, dass ich auf die Erdebene zurücksause, damit ich es Damen sagen kann?«
    »Nein.« Meine Schultern heben sich, als ich hinzufüge: »Oder wenigstens jetzt noch nicht. Erst bringe ich dich zu einem Gebäude, und wenn du da reinkommst …« Ich sehe ihn an und hoffe inständig, dass es im gelingt. »Dann möchte ich, dass du für mich Hilfe suchst, eine Lösung für mein Problem findest. Und ich weiß, das klingt verrückt, aber glaub mir, wenn ich sage, dass du nur nach der Antwort zu verlangen brauchst, dann kommt sie. Ich würde es ja selbst tun, wenn ich könnte, aber ich … ich bin da drin nicht mehr willkommen.«
    Er mustert mich und nickt, geht wieder neben mir her. »Und wo ist dieses Gebäude?« Seine Miene verwandelt sich in blanke Ehrfurcht, als er meinem deutenden Zeigefinger bis zu jenem wunderschönen, grandiosen Bauwerk folgt. »Dann ist es also doch wahr!«, flüstert er. Seine Augen leuchten auf, als er mit ein paar Sätzen die steile Marmortreppe erklimmt.
    Und mich mit bis auf die Knie herabhängendem Unterkiefer stehen lässt, als beide Türen aufspringen und ihn einlassen, ehe ich auch nur blinzeln kann.
    Dieselben beiden Türen, die vor mir zuknallen.

    Abermals ausgesperrt, sacke ich auf die Stufen und überlege, wie lange ich wohl draußen warten muss, bis er damit fertig ist … nun ja, zu tun, was immer er da drin zu tun plant. Mit ist klar, dass es sehr lange dauern könnte, denn die Großen Hallen des Wissens sind einfach zu toll, um ihnen zu widerstehen, vor allem für einen Neuling.
    Entschlossen springe ich auf und klopfe mich ab. Ich weigere mich, hier draußen zu sitzen wie die Versagerin, die ich nun mal bin, und beschließe, mich ein bisschen umzusehen, vielleicht die Gegend ein bisschen zu erkunden. Ich bin immer so zielgerichtet, wenn ich herkomme, dass ich mir nur selten, wenn überhaupt, die Zeit nehme, einfach umherzuwandern.
    Mir ist klar, dass ich mich auf jede nur erdenkliche Art und Weise fortbewegen kann, die ich mir aussuche - per U-Bahn, per Motorroller, verdammt, sogar auf einem bemalten Elefanten, schließlich sind einem hier wirklich keine Grenzen gesetzt - also beschließe ich zu reiten. Und manifestiere ein Pferd, ganz ähnlich wie das, das ich damals mit Damen geritten habe, als er mich zum allerersten Mal hergelockt hat. Nur ist dieses hier eine Stute.
    Mit einem Satz springe ich auf ihren Rücken und mache es mir im Sattel bequem, streiche mit der Hand über ihre seidenweiche Mähne und an ihrem Hals hinab. Gurre ihr zärtlich ins Ohr, als ich sie sanft gegen den Bauch stupse, und wir uns in gemächlichem Schritt

Weitere Kostenlose Bücher