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Evermore - Der Stern der Nacht - Noël, A: Evermore - Der Stern der Nacht

Evermore - Der Stern der Nacht - Noël, A: Evermore - Der Stern der Nacht

Titel: Evermore - Der Stern der Nacht - Noël, A: Evermore - Der Stern der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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– oder vielmehr mit dieser neuen, verbesserten Version von Haven – ist nämlich die, dass sie sich von deiner alten Freundin Stacia gar nicht so sehr unterscheidet. Eigentlich gibt es überhaupt keinen nennenswerten Unterschied. Abgesehen von einem …«
    Honor studiert ihre Fingernägel und bemüht sich nach Kräften, gelangweilt und desinteressiert zu wirken, doch es hat keinen Zweck. Ihre Aura lodert groß und grell – ihre Energie strömt auf mich zu, als wollte sie darum betteln, dass ich die Worte schneller ausspreche. Wie ein Stimmungsbarometer, dessen sie sich überhaupt nicht bewusst ist, das sie aber selbst dann nicht verbergen könnte.
    »Haven ist wesentlich gefährlicher, als es Stacia je hätte sein können«, sage ich und fixiere sie mit meinem Blick, während sie seufzend die Augen verdreht.
    Ihre Stimme trieft von Mitleid, als sie mir antwortet. »Bitte. Das mag ja für dich zutreffen, aber wohl kaum für mich.«
    »Ja? Und was macht dich da so sicher?« Ich lege den Kopf schief, als müsste ich es wirklich von ihr hören, als könnte ich nicht direkt in ihre Gedanken blicken.
    »Weil wir Freundinnen sind. Wir haben ein gemeinsames Interesse – eine gemeinsame … Feindin.«
    »Ja, schön, aber du erinnerst dich bestimmt, dass vor gar nicht so langer Zeit auch Haven und ich noch Freundinnen waren.« Ich werfe erneut einen Blick durchs Fenster und sehe zu, wie Haven trinkt und spricht, spricht und trinkt, ohne das geringste Anzeichen von Ermüdung oder Nachlassen. »Und jetzt ist sie wild entschlossen, mich umzubringen. « Ich wende mich zu Honor um, nachdem ich so leise gesprochen habe, dass es beinahe war, als hätte ich mit mir selbst gesprochen.

    Doch sie hat es gehört. Sie schnieft und fuchtelt nervös mit den Händen herum und bemüht sich dermaßen, den Anschein zu erwecken, als hätte ich nicht gesagt, was ich gerade gesagt habe, dass sie mir damit gerade das Gegenteil versichert.
    Ihr Körper versteift sich, und ihre Entschlossenheit nimmt zu, während sie Anstalten macht, auf die Tür zuzugehen. »Pass auf, Ever, trotz allem, was du denken magst, der einzige Feind, den ich mit Haven teile, ist Stacia. Ich will wirklich kein Problem mit dir haben. Was auch immer zwischen dir und ihr abläuft, bleibt auch zwischen dir und ihr. Was heißt, dass ich ihr nicht sagen werde, dass ich dich hier draußen beim Schnüffeln erwischt habe, okay? Das bleibt unser Geheimnis.«
    Ich zupfe ein Blatt von meinem Kleid und glaube ihr kein Wort. Ich weiß viel zu gut, dass sie der Versuchung nicht widerstehen können wird, dass sie alles ausplaudern wird, sowie sie das Haus betreten hat.
    Aber vielleicht ist das gar nicht so schlecht. Vielleicht ist es Zeit für Haven, die längst überfällige Botschaft zu bekommen, dass für sie jetzt Schluss mit lustig ist – dass ich ab morgen wieder mit voller Kraft am Ball sein werde. Sie kann nicht weiter Leute terrorisieren – nicht einmal, wenn es Stacia betrifft. Oder zumindest nicht, solange es mich noch gibt.
    »Du weißt ja, was man über Geheimnisse sagt, oder?«, frage ich und fixiere sie erneut mit meinem Blick.
    Sie zuckt mit den Schultern und versucht nach wie vor, gelassen und desinteressiert zu wirken, doch es ist zwecklos. Ihre Miene ist von Angst und Verwirrung gezeichnet.
    »Dass zwei Leute ein Geheimnis bewahren können, wenn einer von ihnen tot ist.«

    Sie greift bereits nach der Tür, sieht sich jedoch noch einmal um, da ich weiterrede. »Falls du also vorhast, ihr zu sagen, dass ich hier war, kannst du ihr auch gleich ausrichten, dass ich mich schon darauf freue, morgen in der Schule Neuigkeiten mit ihr auszutauschen.«

NEUNZEHN
    W enn ich allein anhand der Ausstrahlung des Parkplatzes Schlüsse ziehen wollte, dann würde ich wahrscheinlich vermuten, dass alles so gut und normal ist, wie es nur sein kann.
    Ich würde auch vermuten, dass das Training heute Morgen, das alle meine Muskeln überanstrengt hat, reine Zeitverschwendung war und ich lieber hätte ausschlafen sollen.
    Doch nach allem, was mir Miles erzählt hat, muss ich mich schon ein bisschen über diesen überfüllten Parkplatz hinauswagen, der eher wie die Verkaufsfläche einer Firma für Gebrauchtwagen der Luxusklasse aussieht als wie ein Schülerparkplatz.
    Ich muss durch das schmiedeeiserne Tor gehen und ins Herz der Schule vorstoßen.
    Und selbst dann, sagt Miles, ist es wahrscheinlich nur für diejenigen, die Bescheid wissen, schockierend, da sämtliche Lehrer und sonstigen

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