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Evernight Bd. 2 Tochter der Dämmerung

Evernight Bd. 2 Tochter der Dämmerung

Titel: Evernight Bd. 2 Tochter der Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Gray
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Fall intim. Lucas schloss hinter uns die Tür. Ich fühlte, wie mich Wärme durchströmte, als ich begriff, dass wir endlich für uns waren, ganz und gar allein.
    Lucas packte mich und drückte mich hart gegen die Wand. Ich schnappte nach Luft, und er küsste meine geöffneten Lippen, dann küsste er mich noch einmal, fordernder dieses Mal, als er merkte, dass ich seine Annäherungen erwiderte. Ich schlang ihm die Arme um den Hals, und sein Körper presste sich von den Knien bis zum Mund gegen meinen, sodass ich seinen Geruch einatmete. Er erinnerte mich an die dunklen Wälder in der Nähe von Evernight.
    Mein , dachte ich. Mein .
    Wir küssten uns stürmisch, als wären wir vor Sehnsucht nacheinander ausgehungert, so wie die Menschen nach Nahrung, Wasser oder Luft lechzen. Oder wie Vampire sich nach Blut verzehren. Ich umfasste sein Gesicht und fühlte die Bartstoppeln an meinen Handflächen. Langsam schob er ein Knie zwischen meine Oberschenkel und legte mir eine Hand unter mein Hemd ins Kreuz. Vom Gefühl seiner Haut auf meiner wurde mir schwindlig, aber ich fühlte mich nicht schwach. Im Gegenteil, ich war stärker als je zuvor in meinem Leben.
    »Ich habe dich vermisst«, flüsterte er in meinem Nacken. »Gott, ich habe dich so vermisst.«
    »Lucas.« Ich konnte nichts anderes sagen als seinen Namen. Nichts sonst war es wert, in diesem Augenblick ausgesprochen zu werden.
    Wieder küsste ich ihn, langsamer dieses Mal, und das machte den Kuss noch intensiver. Er presste beide Hände in meinen Rücken, und wir umklammerten einander, bis ich mich zu fragen begann, wie viel näher wir uns noch kommen könnten. Und da fiel mir ein, wie es sich angefühlt hatte, als ich sein Blut trank.
    »Warte.« Ich drehte den Kopf weg. Mein Atem kam stoßweise, und ich konnte Lucas nicht ansehen. »Wir müssen einen Gang runterschalten.«
    Lucas schloss fest die Augen, dann nickte er. »Mom ist draußen.« Er sprach mit sich selbst, nicht mit mir. »Mom. Draußen. Mom. Draußen. Okay, das hat mich wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt.«
    Unsere Blicke suchten sich, und wir mussten beide laut lachen. Lucas löste sich von mir und trat einen Schritt zurück, weit genug, dass ich wieder normal Luft holen konnte, aber er hielt meine Hände noch immer ganz fest. »Du siehst großartig aus.«
    »Ich bin gerade die ganze Straße langgejagt. Vermutlich sehe ich wie ein Wrack aus.« Ich wusste, dass meine Haare völlig verstrubbelt und meine Jeans schmutzig waren.
    »Du musst noch lernen, wie man ein Kompliment entgegennimmt, denn ich werde nicht aufhören, dir welche zu machen.« Lucas hob eine meiner Hände an seinen Mund. Seine Lippen waren ganz weich an meinen Knöcheln. Draußen hörte ich, wie das Gespräch der anderen Mitglieder des Schwarzen Kreuzes hitziger wurde. »Wie lange kannst du bleiben?«
    »Bis morgen Nachmittag.«
    »Fast einen ganzen Tag?« Er strahlte so sehr, dass ich nicht dagegen ankam, vor Freude rot zu werden. »Das ist ja toll!«
    »Ja, allerdings.« Nächste Woche, so wusste ich, würde mir der Zeitraum winzig und wie ein Nichts vorkommen. Aber jetzt erstreckte er sich so endlos vor mir wie ein Himmel voller Sterne, und ich wollte nicht an das denken, was danach kommen würde. Das würde alles kaputtmachen. Und es zählte nur das Hier und Jetzt.
    Ich setzte mich auf eine Ecke der Pritsche, Lucas ließ sich neben mich sinken und legte den Kopf auf meine Schulter. Seine Arme umfassten meine Taille. Ich fuhr ihm mit den Fingern durch das zerwühlte Haar.
    Seine Stimme an meinem Hals war erstickt, als er sagte: »Es gab Zeiten, da dachte ich, ich würde dich nie wiedersehen. Und manchmal sagte ich mir selbst, dass es das Beste für uns beide wäre. Aber ich konnte es nicht akzeptieren.«
    »Das darfst du nie glauben.« Ich küsste ihm die Wange. »Niemals.«
    Der Lärm unten schwoll an, und mir dämmerte, dass ein Streit ausgebrochen war. Mein Körper versteifte sich, doch Lucas setzte sich auf und seufzte nur.
    »Eduardo ist so was von wütend.«
    »Dieses Mädchen von heute Nacht … Seid ihr hier, um auf sie Jagd zu machen?«
    »Ja, sie ist der ganze Grund, warum wir in Amherst sind. Es gibt schon monatelang Berichte aus der Gegend hier. Wir denken, dass diese Vampirin einer Gang angehört, die immer häufiger Ärger macht.«
    »Berichte? In Zeitungen oder was?«
    »Manchmal, obwohl die Zeitungen natürlich gar nicht wissen, worüber sie da berichten. Aber wir hören von Leuten, die wissen, was

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