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Evernight Bd. 3 Hüterin des Zwielichts

Evernight Bd. 3 Hüterin des Zwielichts

Titel: Evernight Bd. 3 Hüterin des Zwielichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Gray
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überhaupt nichts zu sein. Zum ersten Mal verstand ich Lucas’ Widerstand gegen eine Existenz als Vampir wirklich. Mich in etwas zu verwandeln, das ich nie hatte werden sollen – niemals hatte werden wollen ! –, bedeutete, etwas Wichtiges von mir einzubüßen, ja vielleicht mich selbst vollständig zu verlieren.
    Das würde ich noch herausfinden müssen.
    Trotz meiner sinkenden Hoffnung musste ich das fragen: »Gibt es … irgendeinen Weg zurück? Ich meine, wieder lebendig zu werden?«
    »Ha, na klar, das ist kinderleicht.« Maxie grinste höhnisch. »Du schnippst einfach nur mit den Fingern. Das ist auch der Grund, warum ich nicht schon vor Jahren wieder menschlich geworden bin.«
    »Du musst nicht gleich sarkastisch werden.«
    »Stimmt. Muss ich nicht. Das bekommst du gratis dazu.«
    Maxie war der Geist gewesen, der in der Schule versucht hatte, mich zu töten. Mir dämmerte nun, dass das der Höhepunkt in unserer Beziehung gewesen sein könnte. Dann dachte ich eine Sekunde lang nach. »Warte … Ich habe dich in der Evernight-Akademie gesehen. Mehrere Male. Wie konntest du dort sein, wenn du dieses Haus hier heimsuchst? «
    Als wäre dies das Offensichtlichste der Welt, antwortete Maxie: »Es liegt natürlich an Vic. Ich bin mit ihm verbunden, und er ist nach Evernight gereist. Von dort aus konnte ich Kontakt zu dir aufnehmen.«
    »Du bist Vics Geist?« Ich erinnerte mich daran, wie wohlwollend er von Maxie gesprochen hatte. Offenbar hatte er nicht viel mit ihr zu tun gehabt. »Warum zeigst du dich ihm nicht einfach?«
    »Es ist schwer, den Lebenden zu erscheinen. Diese beiden Jungs da unten …«
    »Lucas und Balthazar.«
    »Lucas kenne ich ja, aber nicht den Vampir. Sie sind übrigens heiße Jungs. Und du hast sie beide an der Angel? Sauber. «
    Ich ignorierte diesen Kommentar. »Du sprichst nicht wie jemand, der vor neunzig Jahren gelebt hat.«
    »Ich habe die letzten siebzehn Jahre mit Vic rumgehangen. «
    »Ah ja, das erklärt dann wohl einiges«, murmelte ich.
    Sie fuhr fort. »Also, die Jungs da unten … Du kannst ihnen erscheinen, weil du offenbar eine starke, emotionale Bindung zu ihnen beiden hast. Das hilft gewöhnlich. Aber selbst dann ist es keine sichere Sache. Bei Vic …« Maxie zögerte, und ich ahnte, dass dieses Thema eine heikle Sache für sie war, auch wenn sie sorgsam darauf bedacht war, mich das nicht merken zu lassen. »Ich habe ihn erst viele Jahre, nachdem ich gestorben war, kennengelernt. Er ist in diesem Haus aufgewachsen.«
    »Und er hat dir immer Geschichten vorgelesen, als er klein war«, ergänzte ich.
    »Das hat er dir erzählt?« Sie schien nicht zu wissen, wie sie nun fortfahren sollte. Wenn Geister erröten könnten, so wäre sie puterrot angelaufen, nahm ich an. »Tja. Also. Nun, vielleicht könnte ich mich inzwischen für ihn materialisieren. Aber im Augenblick denke ich, dass es Vic Angst machen würde.« Leiser fügte sie hinzu: »Ich will nicht, dass er sich vor mir fürchtet.«
    »Du hattest kein Problem damit, dass ich mich vor dir fürchte«, bemerkte ich zornig. »Du bist mir in Evernight erschienen, so wie viele von euch, und du hast mir jedes Mal einen Mordsschrecken eingejagt. Zwei Mal hättest du mich beinahe getötet, und eine dieser Gelegenheiten hast du auf jeden Fall absichtlich herbeigeführt. Also verzeih mir, wenn ich dich nicht für besonders warmherzig halte.«
    Sie sah wütend aus. »Aber du gehörtest uns! Du warst schon immer die Unsrige.«
    »Hör auf, das zu sagen.« Ich wünschte, ich hätte ihr eine Ohrfeige geben können, aber ich vermutete, meine Hand würde geradewegs durch ihre körperlose Gestalt fahren, was sowohl unbefriedigend als auch ausgesprochen unheimlich gewesen wäre.
    »Es ist wahr!« Ihre blauen Augen sprühten. Maxie ließ sich offensichtlich nicht so leicht einschüchtern. »Du bist geboren worden, um ein Geist zu werden. Und nicht nur irgendein Geist, sondern einer der reinsten. Okay? Du hast es gut getroffen. Du bist stark. Deine Kraft kann den anderen helfen. Die Geister brauchen dich, und deine Eltern wollten ihr Wort brechen und dich uns stehlen.«
    »Also erstens ist es kein Stehlen, wenn man einer Person eine andere Wahl lässt.«
    Maxie legte den Kopf schräg. »Aber deine Eltern haben dir doch gar keine Wahl gelassen, oder?«
    »Du genauso wenig. Also hör auf, so hochnäsig zu tun.«
    Mein Kopf schwirrte von all diesen neuen Fakten, die ich verarbeiten musste. »Einer der… reinsten ? Du meinst eines der Kinder,

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