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Evernight Bd. 4 Gefährtin der Morgenröte

Evernight Bd. 4 Gefährtin der Morgenröte

Titel: Evernight Bd. 4 Gefährtin der Morgenröte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Gray
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wechselten einen kurzen Blick, ehe sie den Kopf senkte, um ihr Lächeln zu verbergen.
    Patrice nickte. »Also, sobald die Fallen leer sind, zerstören wir sie. Das wird nicht so leicht werden, wenn man bedenkt, dass wir es mit einigen Hundert Pfund Metall zu tun haben.«
    »Da wird eine große Kraft vonnöten sein«, sagte Ranulf. »Ich werde mich um den Sprengstoff kümmern.«
    »Ruhig, ruhig, Cowboy«, unterbrach ihn Lucas. »Wir müssen die Fallen nicht in Atome zerlegen. Wir müssen die Fallen einfach nur unschädlich machen. Mrs. Bethany kann keinen unerschöpflichen Vorrat davon haben.«
    Mein Vater sagte: »Unser größtes Problem ist das magische Element in den Fallen. Ich weiß nicht viel darüber, genauso wenig wie wohl alle von uns, aber es ist nicht so einfach wie, sagen wir mal, Altmetall kaputtzumachen. Vielleicht fällt mir eine chemische Lösung dafür ein, aber das Ergebnis wird … Wie hast du es beschrieben, Maxie?«
    »Das Ergebnis wird ein Feuerwerk sein«, ergänzte Maxie den Satz meines Vaters.
    »Ich verstehe nicht, wo da der Unterschied zu Sprengstoff ist« sagte Ranulf.
    Daraufhin brachen alle in Gelächter aus, und dann begann jeder, aufgeregt über den Plan und unsere Erfolgsaussichten zu sprechen. Aus irgendeinem Grund fiel mir wieder auf, wie außergewöhnlich es war, dass diese Leute hier zusammengefunden hatten. Das Einzige, was sie augenscheinlich verband, war die Tatsache, dass sie mich kannten. Aber sie waren nicht meinetwegen hier, jedenfalls nicht ausschließlich, ja nicht einmal in erster Linie. Sie waren hier, weil sie gelernt hatten, ihre alten Vorurteile und Ängste zu überwinden und sich als das anzunehmen, was sie waren. Da war Maxies Bereitschaft, sich wieder auf die Welt der Lebenden einzulassen. Vampire akzeptierten die Geister und Menschen als Gleichberechtigte und Verbündete. Lucas hatte das Beste aus seiner Ausbildung beim Schwarzen Kreuz mitgenommen und den Rest abgelegt. Vic hatte die Fähigkeit, genauso unbefangen mit der übernatürlichen Welt wie mit der natürlichen umzugehen. Das alles verband uns nun.
    Einen Moment lang erschien unser Plan ganz leicht. Wenn wir es geschafft hatten, so zueinanderzufinden, dann würden wir auch alles andere bewältigen.

20

    »Wie schafft es eine Stadt in der Größe von Riverton, ein klassisches Lichtspielhaus am Laufen zu halten?«, fragte Lucas, der unter den roten und goldenen Blinklichtern über dem Eingang des Kinos stand.
    »Es ist eine sehr kleine Stadt mit einem sehr guten Geschmack«, flüsterte ich ihm ins Ohr.
    Hinter uns spuckte der Bus der Evernight-Akademie die letzten Schüler, die nach Riverton mitgefahren waren, auf den Marktplatz aus. Diesmal waren weniger dabei als beim letzten Mal, denn die Angst vor »Bandenkriminalität« hatte die Runde gemacht. Die Stadt hatte nicht allzu viel zu bieten: eine Pizzeria, einen Schnellimbiss, einige Antiquitätengeschäfte und Second-Hand-Läden und natürlich jenes beeindruckende Kino. Diese Woche stand »Die große Liebe meines Lebens« auf dem Programm, mein absoluter Lieblingsfilm mit Cary Grant. Ich wünschte mir, wir wären tatsächlich nur hergekommen, um den Film anzuschauen.
    Lucas hatte seine Hände in die Taschen seiner Jeans gesteckt. In einer dieser Taschen befand sich meine Brosche aus Jetstein, aber ich glaubte nicht, dass er danach tastete, um sich zu vergewissern, dass sie noch da war. Er wirkte eher so, als versuchte er, ruhig zu bleiben.
    »Du bist nervös«, sagte ich mit leiser Stimme. »Dana hatte doch recht damit, dass das Schwarze Kreuz nicht noch einmal hierherkommen wird, oder?«
    »Vermutlich, ja. Und es stimmt, ich bin trotzdem nervös. Kann man mir wohl auch nicht verdenken, oder?«
    Es fiel ihm noch immer schwer zu glauben, dass Dana ihn akzeptieren würde, nun, da er ein Vampir geworden war. Vielleicht bezweifelte er auch, dass er in der Lage sein würde, sich selbst so weit zu zügeln, dass er Dana nicht angreifen würde. »Es wird alles gut gehen. Das verspreche ich dir.«
    Lucas kaufte eine einzelne Eintrittskarte, und ich schwebte unsichtbar mit ihm hinein. Er grinste verschmitzt, als wir die Treppe zur Empore hinaufstiegen. »Eine Verabredung mit dir ist wirklich nicht sehr kostspielig.«
    »Sei bloß still, sonst lasse ich mich von dir danach zum Essen ausführen.«
    »Du isst doch gar nichts.«
    »Das spielt keine Rolle.«
    Wir setzten uns gerade hin, als der Film begann; auf der Leinwand erschienen in geschwungener Kursivschrift der

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