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Eviana - Ein leiser Zug von Magie

Eviana - Ein leiser Zug von Magie

Titel: Eviana - Ein leiser Zug von Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcus Schneider
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Kapelle des Ritters Kurt von Holtrup. Es war eine kleine, fast schmucklose Kapelle. Er sah einen einfachen Altar, ein Kruzifix darüber. Die Figur des Jesus war nicht sehr kunstvoll gearbeitet. Der Ritter war kein ausnehmend wohlhabender Mann gewesen, Bilder und weitere Skulpturen waren nicht zu sehen. Rolf wusste, an der Rückseite des Altars würde er einen losen Stein finden. Dahinter war ein Hohlraum und darin musste sich das Horn befinden. Rolf wartete. Er wollte sicher sein, dass ihm niemand gefolgt war. Ein Kind betrat die Kirche und setzte sich ebenfalls auf eine der Bänke zum Gebet. Nach und nach kamen weitere Menschen herein. Rolf war überrascht, dass sich der Dom schon so früh füllte. Sein mulmiges Gefühl wollte nicht verschwinden. Er hätte lieber sofort zu dem Altar gehen sollen. Rolf überlegte fieberhaft, wie er es nun unauffällig anstellen könnte. Es kam noch eine erwartete Schwierigkeit hinzu. Die Artefakte waren Zaubergegenstände, geladen mit stärkster Zauberenergie. So einen Gegenstand konnte er nicht einfach schrumpfen. Er wusste nicht genau, wie groß das Horn war, aber er würde es in seiner vollen, natürlichen Größe tragen müssen. Und natürlich durfte niemand sehen, dass er den Dom mit einem Horn verließ. Wurde er des Diebstahls bezichtigt, wäre er schneller in den Klauen der blauen Soldaten, als ihm lieb wäre. Er brauchte einen Plan und zwar jetzt. Zu allem Überfluss spürte Rolf, dass er nicht der einzi ge Zauberer in der Kirche war.
    Eviana und Cedric hatten sich schnurstracks zur Stadtwache begeben. Dort im Kerker musste Golly sein. Der Platz vor der Wache war leer, nur am Tor standen zwei Soldaten des Königs, mit langen Piken in der Hand und hielten Wache.
    “Wir müssen mit Golly reden. Wir müssen rausfinden, was sie mit ihnen vorhaben. Nur wie?” Eviana war aufgeregt und verzweifelt.
    “Rolf hat mit mir, als ich im Kloster war, mittels Gedankenkraft gesprochen. Du bist doch eine Zauberin, kannst du das nicht auch?”
    “Nein, nein, Gedankenlesen ist ein mächtiger drei Sterne Zauber. Das liegt weit jenseits meiner Möglichkeiten.” Die beiden gingen in eine Nebenstraße und dachten nach. Sie folgten der Straße, sie machte einen Knick. Gedankenverloren gingen sie weiter.
    “Eviana, schau mal.” Fragend sah sie Cedric an.
    “Die Straße führt an der Rückseite der Stadtwache vorbei. Und hier ist niemand.” Ihr Interesse war geweckt. “Vielleicht können wir von hier aus hineingelangen. Meist sind Kerker ja eher gegen Ausbrüche gesichert, nicht so sehr gegen Einbrüche.” Eviana nickte eifrig und sie suchten nach offenen, unvergitterten Fenstern oder unverriegelten Türen. Doch die gab es nicht. Erschöpft und enttäuscht hockten sie sich an die Wand der Wache.
    “Was machen wir jetzt nur?” Eviana schlug wütend über ihre Ohnmacht mit der flachen Hand auf einen der Gitterstäbe, die neben ihnen den Zugang zu einem Kellerfenster versperrten. Ein metallenes Dröhnen folgte. Einige Sekunden später kam ein ähnliches Dröhnen als Antwort von unten.
    “Was war das?”, fragte Cedric.
    “Da muss jemand sein”, frohlockte Eviana. Sie schlug zweimal auf die Gitterstäbe. Jemand antwortete ebenfalls mit zwei Schlägen. Eviana legte sich flach auf den kalten Boden und steckte den Kopf zwischen die Stäbe.
    “Hallo, ist da wer?”
    “Ja. Hier ist jemand. Wer ist da?” Evianas Herz schlug ihr bis zum Hals, sie hätte am liebsten laut gejubelt. Diese Stimme kannte sie und würde sie ihr Leben lang nicht vergessen.
    “Golly, bist dus?” Keine Antwort. Dann doch.
    “Eva Lotta? Bist du es wirklich? Oder tr äume ich?” Cedric schaute schräg von der Seite.
    “Wer ist Eva Lotta?”
    “Golly, oh, Golly, ich freue ich so, dass wir dich gefunden haben.” Schnell schilderte Eviana die Begegnung vom Vorabend.
    “Was geschieht mit euch?”
    “Das haben sie uns nicht gesagt. Aber ich habe einiges aus den Unterhaltungen der Wachen herausgehört. Ich fürchte, sie planen uns heute Mittag auf dem Marktplatz zu richten. Eva Lotta, wenn ihr uns retten wollt, kommt ihr am besten dorthin und helft uns dort zu entkommen.” Golly schien keine Angst zu haben. Er war schon immer ein mutiger Junge gewesen. Eviana bewunderte ihn. Hätte sie in so einer Zelle gesessen und auf ihre Hinrichtung gewartet, sie wäre wahrscheinlich nicht mehr ansprechbar gewesen.
    “Eins müsst ihr noch wissen.” Eviana horchte gespannt.
    “Ja?”
    “Rangy ist auch hier.” Eviana jubelte

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